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Die Kolumne: Sonntagsfrühstück auf dem Planeten Wedding

7. Mai 2014
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Wed­ding ist nicht Wed­ding. So steht es auf der Sei­te www.planet-wedding.de. Blog-Betrei­be­rin Domi­ni­que Hen­sel schreibt dort seit 2008 über ihre Erleb­nis­se in Gesund­brun­nen und im Wed­ding. Ab sofort lädt die Jour­na­lis­tin aus dem Brun­nen­vier­tel die Leser des Wed­ding­wei­ser ein Mal im Monat dazu ein, einen Blick in die Welt einer Wed­din­ger Fami­lie zu wer­fen. Die All­tags-Kolum­ne über eine Fami­lie auf dem Pla­ne­ten Wed­ding – immer am ers­ten Mitt­woch im Monat. Heu­te: Sonntagsfrühstück.

broetchenFür den Honig gibt es eine War­te­lis­te. Ganz klar, dass man ihn nicht ein­fach so haben kann. Man stellt sich brav hin­ten an, wenn man etwas naschen will am Früh­stücks­tisch und drän­gelt sich nicht vor. Das tut man nicht, schon gar nicht am Sonn­tag­mor­gen! Sonst kneift die klei­ne, auf­merk­sa­me Skep­ti­ke­rin sofort auf­ge­bracht die Augen zusam­men, das Engel­chen ergreift dann laut­stark Par­tei und die diplo­ma­ti­sche Lau­ryn strengt sich an, den ent­ste­hen­den Streit zu schlichten.

Ein Früh­stücks­the­ma muss her, ganz klar! Oder ein Spiel. Also kommt auf den Tisch was die gro­ßen Mäd­chen soeben in der Schu­le gelernt haben. Und weil wir aus­ge­las­sen sind an die­sem Mor­gen, stei­gern wir das Wort Früh­stück und bis zu höchs­ten Form und freu­en uns die­bisch, dass das eigent­lich gar nicht geht. Am früh­stücks­ten. Der Honig aus dem Hum­boldt­hain geht rum, die Him­beer­mar­me­la­de von Oma H., die But­ter, dann wird Tee nach­ge­gos­sen. Der Tisch ist fast zu klein für die erwei­ter­te Früh­stücks­run­de, die Ana­nas muss sich anstren­gen, um einen Platz zu bekom­men. Was geschieht da? Es riecht so komisch plötz­lich … Aber Lau­ryn hat ein gutes Näs­chen und ret­tet den Brot­korb vor dem über­mü­ti­gen Tee­licht. Wie gut, dass sie dabei ist am Familiensonntag!

Der gro­ße Skep­ti­ker glänzt heu­te wie ein strah­len­der Stern und kann sich ent­spannt zurück­leh­nen. Er hat den Tisch gedeckt, Tee gekocht, Bröt­chen in der Brun­nen­stra­ße geholt und ver­süßt sei­nen Mädels damit den Tag. Dann soll er auch noch das letz­te Crois­sant tei­len! Acht Augen und Ohren war­ten auf das Don­ner­wet­ter. Aber er ist guter Stim­mung und neckt den Besuch mit einem lis­ti­gen Blick – aber nur zum Schein. Das Crois­sant wird fair hal­biert. Und spä­ter, spä­ter besu­chen wir noch Elvis, dich­ten und sin­gen und das Engel­chen pro­biert an die 100 Mal aus, wie lang man das „i“ mit Melo­die in die Län­ge zie­hen kann. Doch da ist schon alles ver­putzt und die Köni­gin in ihrem lan­gen Kleid an der Rei­he. Sie hat die­ses Mal lei­der nicht mit­ge­früh­stückt. Aber nächs­te Woche, da laden wir sie ein an unse­ren Früh­stücks­tisch! Aber nur wenn sie mit­spielt und her­aus­be­kommt, was das bedeu­tet: SFIS.

Foto und Text: Domi­ni­que Hensel

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