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Die Kolumne: Milieuschutz im Wedding?

8. Februar 2014
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Eine gute Nach­richt! Gen­tri­fi­zie­rung wird von den poli­tisch Gewal­ti­gen in Mit­te nicht nur als Reiz­wort, son­dern inzwi­schen auch als Zustands­be­schrei­bung aner­kannt. Nun prüft das Bezirks­amt, ob es nicht noch wei­ter dazu ler­nen könn­te. Es über­legt, die Wort­schöp­fung Milieu­schutz­ge­bie­te in den all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch zu über­füh­ren und diver­se Alt­bau­vier­tel auch in Wed­ding als sol­che zu dekla­rie­ren. Damit sol­len Miet­preis­sprün­ge ver­hin­dert, die sozia­le Zusam­men­set­zung im Kiez erhal­ten wer­den. Find ich gut! Nur Fein­kost­la­den- und Edel-Café-Betrei­ber soll­ten sich jetzt mit der Eröff­nung ihres Geschäfts in Wed­ding beeilen.

Autor: Ulf Teichert

 

Die Kolum­ne erscheint jeden Sams­tag eben­falls im Ber­li­ner Abend­blatt, Aus­ga­be Wedding.

 

Gastautor

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5 Comments Leave a Reply

  1. Ha, ha, ha – seht Euch mal die Woh­nungs­an­noun­cen zum Wed­dig an – - – Es wird ein­fach ver­kauft, was geht – ohne Rück­sicht auf die Men­schen im Kiez. Die See­le Ber­lins ist bald aus­ge­stor­ben, was uns begeg­net ist ein ver­zerr­ter Abklatsch des­sen, was mal war. Ein­fach nur Kom­merz. “Ber­lin ist ja sooo sexy”. Wan­del, sicher, ethi­sche Wer­te, die das Leben schüt­zen und erhal­ten, miß­ach­ten und ver­let­zen zuguns­ten von Zah­len – fik­ti­vem Geld­wert – ist eine Ver­letz­tung der Men­schen­wür­de – jeder Mensch soll­te das Recht auf ein Zuhau­se haben – jeder. Ich wün­sche allen Geld­trei­ben, dass sie den Wert der Men­schen­wür­de wie­der ach­ten ler­nen. Andern­falls haben wir in Ber­lin bald ein abge­nag­tes Kno­chen­ge­rip­pe – und was wird dann, wenn die Heu­schre­cken fort­ge­zo­gen sind? Doch Slumm? Eigent­lich soll­te Gen­trif­zie­rung doch gera­de dies ver­hin­dern? Es ist höchs­te Zeit, dass wir ler­nen, ver­ant­wort­lich-nach­hal­tig mit unse­rem Leben umzu­ge­hen, gleich in wel­cher Rich­tung sich dies den­ken lässt. Herz­li­che Grü­ße ohne Schnau­ze Z.

  2. “Nur Fein­kost­la­den- und Edel-Café-Betrei­ber soll­ten sich jetzt mit der Eröff­nung ihres Geschäfts in Wed­ding beeilen.”
    Ja – und all die Bes­ser­ver­die­nen­den, die sich dort einen Besuch leis­ten können/wollen, soll­ten sich auch beei­len, denn noch ist rela­tiv güns­ti­ger Wohn­raum zu finden…
    Spä­tes­tens – so mei­ne Ver­mu­tung – mit dem Umzug des BND vor die Türen des W. ist es aus damit…

  3. Lie­ber Herr Teichert,
    ich habe den ” Ver­dacht ” dass sie hier mit ihren ” Bei­trä­gen ” die Zahl der Zugrif­fe auf die­sem Blog wei­ter erhö­hen wollen.
    Viel­leicht soll­ten sie ein wenig mehr recher­chie­ren, bevor sie hier
    ” Luft­bla­sen­ar­gu­men­te ” wie:

    >Es (das Bezirks­amt Mit­te) über­legt, die Wort­schöp­fung Milieu­schutz­ge­bie­te in den all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch zu über­füh­renN­ur Fein­kost­la­den- und Edel-Café-Betrei­ber soll­ten sich jetzt mit der Eröff­nung ihres Geschäfts in Wed­ding beeilen.>

    ver­öf­fent­li­chen.

    Ob der Milieu­schutz tat­säch­lich ein Mit­tel ist, um Miet­erhö­hun­gen zu ver­mei­den, dar­über läßt sich sicher­lich dis­ku­tie­ren. Aber es ist auch ein Instru­ment im Bereich des Gewer­bes, um die zuneh­men­den Mono­to­nie der Innen­städ­te zu verhindern. 

    Aber wenn bereits im Han­dels­blatt die­ses The­ma (uner­träg­li­che Uni­for­mi­tät der Innenstädte)angesprochen wird:

    http://url9.de/Sfw

    dann soll­te man viel­leicht ein­mal ein wenig mehr über den Struk­tur­wan­del in unse­ren Städ­ten nach­den­ken, statt hier sich iro­bisch über den Begriff Milieu­schutz aufzuregen.
    Und für den Blick über den Tel­ler­rand hilft auch die Lek­tü­re die­ses Artikels:

    http://url9.de/Sfu

    Und was wäre wohl wenn in ihrer Stra­ße inner­halb eines kur­zen Zeit­raums statt 2 Bars und Knei­pen auf ein­mal 7 Knei­pen vor­han­den wären?

    Und wenn selbst der BBU schon einer Milieu­schutz­sat­zung zustimmt:

    >Im Ver­band Ber­lin-Bran­den­bur­gi­scher Woh­nungs­un­ter­neh­men (BBU) mit sei­nen 360 Mit­glie­dern sieht man Milieu­schutz­sat­zun­gen als legi­ti­mes Mit­tel an.>

    http://url9.de/Sfx

    dann wäre es doch für sie ein kur­zer Weg vom Ber­li­ner Abend­blatt zur Ber­li­ner Zei­tung gewe­sen, um sich dort bei ihren Kol­le­gen zu infor­mie­ren, war­um Milieu­schutz­sat­zun­gen durch­aus ein gutes Instru­ment sein können.

    Viel­leicht inter­view­en sie ein­mal die Anwoh­ner und Gewer­be­trei­ben­den in Berg­mann­str. um die nega­ti­ven Ver­än­de­run­gen in einem Stadt­teil­be­reich zu erfahren.
    Infor­ma­tiv ist hier der Arti­kel im Ber­li­ner Tagesspiegel:
    http://url9.de/Sfy

    >Bald ist hier alles nur noch Gourmet<

    Und wenn sie noch ein Lek­tü­re-Zei­fens­ter haben soll­ten, dann lesen sie doch ein­mal von Zeit zu Zeit den Blog von Andrej Holm,
    https://gentrificationblog.wordpress.com/tag/andrej-holm/

    der auch von ihren Kol­le­gen in der Ber­li­ner Zei­tung oft­mals inter­view­ed wird
    http://url9.de/SfB

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