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Die Kolumne: Frei laufende Bio-Schweine

28. Juni 2014
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(C) H.L. Linsmaier
© H.L. Linsmaier

Ferienaktion im Labyrinth Kindermuseum

Manch­mal fra­ge ich mich, wohin das alles füh­ren soll: Jetzt wer­den sogar schon unse­re Kleins­ten gezwun­gen, sich zu Selbst­ver­sor­gern zu ent­wi­ckeln. Kräu­ter säen, Toma­ten pflan­zen, Erd­bee­ren ern­ten. Vom 14. Juli an wird der Innen­hof des Laby­rinth Kin­der­mu­se­ums in der Oslo­er Stra­ße zur Land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­ge­nos­sen­schaft (LPG). Stadt­kin­der ler­nen, dass es Früch­te gibt, die geges­sen wer­den kön­nen, dass die Natur ein Ort ist, an dem sich Jun­gen und Mäd­chen durch­aus wohl­füh­len kön­nen. Wohin das führt? Irgend­wann wer­den die Bur­ger Kings und McDonald’s die­ser Welt dicht machen, weil deren Essen kei­ner mehr will. Irgend­wann wer­den Com­pu­ter­spie­le­her­stel­ler auf Gärt­ner umschu­len, weil kei­ner mehr am Com­pu­ter spie­len mag. Und irgend­wann wird unse­re sau­ber asphal­tier­te Stadt über­schwemmt sein mit Him­mels- und ande­ren Bee­ten. Und Biker ärgern sich nicht mehr über unauf­merk­sa­me Auto­fah­rer, son­dern über frei lau­fen­de Bio-Schweine

Autor: Ulf Teichert

Som­mer­fe­ri­en­pro­gramm im Laby­rinth Kin­der­mu­se­um 14.7.–24.8.14

 

Gastautor

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5 Comments

  1. Ernäh­rung ist ein­fach ein The­ma, das (glück­li­cher­wei­se) mehr und mehr posi­tiv in den Fokus rückt. Vor­bei sind die Zei­ten, in denen es galt, die Zei­ten am Tage, in denen man isst und “unpro­duk­tiv” ist, kurz zu hal­ten, Genuss wird betont.
    Dazu haben sich auch Pro­mi­nen­te ver­schrie­ben, z.B. Herr Lafer: http://www.youtube.com/watch?v=Pz5WdomE3cM

    Natür­lich hat die­se Ent­wick­lung auch ihre Schat­ten­sei­ten. Das über­trie­be­ne Ach­ten auf Ernäh­rung und Gewicht kann zum Zwang wer­den, der dann im schlimms­ten Fall in Ess­stö­run­gen mün­det. Hier gilt es, die Balan­ce zu finden.

    Auf jeden Fall fin­de ich es gut, wenn Kin­dern gelehrt wird, wie Nah­rung her­ge­stellt wird, wie Geschmä­cker ent­ste­hen und was man alles tol­les selbst machen kann. Ich lese Ihren Bei­trag daher als iro­nisch und hof­fe Ihnen damit kein Unrecht anzu­tun. Er brach­te mich näm­lich ein wenig zum Schmunzeln.

    mit den bes­ten Grüßen
    Lars

  2. da ist der Ser­ver vom Wed­ding­wei­ser lei­der in die Knie gegangen 🙂
    .…dann ist ihr Satz::sondern unse­rer Zukunft (Kin­der!!!!) zu zei­gen, dass sie auch selbst in der Lage ist, sich ver­nünf­tig und gesund zu ernähren

    lei­der noch weit ab von der tat­säch­li­chen Realität.
    Das Pro­jekt im Kin­der­mu­se­um ist sicher­lich ein klei­ner posi­ti­ver Schritt, aber fra­gen Sie doch ein­mal die Kin­der dort ob sie regel­mä­ßig am Wochen­en­de von ihren Eltern ein selbst­ge­koch­tes Essen vor­ge­setzt bekommen.

    Dass mitt­ler­wei­le die Kin­der nicht mehr in der Lage sind, einen Apfel zu schä­len kön­nen Sie in den Kitas erfahren.

    Soviel zu ihrer, mei­ner und unse­rer Zukunft 🙂

  3. Lie­ber Herr Teichert,
    ich habe die 🙂 bei mei­nem Kom­men­tar vergessen.
    Aller­dings, wenn Sie unse­rer Zukunft den Kin­dern zei­gen wol­len, dass sie in der Lage sind sich ver­nünf­tig und gesund zu ernäh­ren, dann hät­ten Sie eigent­lich den Fin­ger auf die Eltern zei­gen müs­sen, die lei­der nicht mehr in der Lage sind zu kochen!!!

    >Hau­ner: Sie gehen ein­deu­tig in Rich­tung Außer-Haus-Ver­zehr und Con­ve­ni­ence-Food. Vor allem jün­ge­re Men­schen grei­fen ger­ne auf die­se Essens­an­ge­bo­te zurück. Essen und Mahl­zei­ten haben heut­zu­ta­ge oft­mals kei­nen fes­ten Platz mehr im Tages­ab­lauf. Man isst, wenn man etwas sieht, das man lecker fin­det und wovon man weiß, dass es satt macht. Das macht eine ver­nünf­ti­ge und gesun­de Ernäh­rung schwie­rig, zumal die Men­schen den Über­blick ver­lie­ren, was sie im Lau­fe des Tages geges­sen und wie viel sie zusätz­lich genascht haben.< 

    aus:http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/ernaehrung-viele-deutsche-koennen-nicht-mehr-kochen-a-976251.html

    Wenn ich spo­ra­disch über die Mül­lerstr, gehe, habe ich immer mehr den Ein­druck dass es sich um eune Fress­gass han­delt. Müt­ter (und auch Väter) ” ser­vie­ren ” ihren Kin­dern Cur­ry­wurst und Pommes.

    Und wenn ich dann an der Kas­se bei Aldi von einem jun­gen Paar höre, Wees­te, wenn ik nich Fer­tig­ge­rich­te bei i Akdi koofen wür­de, wür­de ik glatt verhungern.

  4. Lie­ber Herr Teichert,

    Sie haben lei­der über­se­hen, das McDo­nald sich dem Trend anpaßt:

    Von Bio-Milch:

    http://www.daskochrezept.de/magazin/news-termine/fastfood-meets-oekologie-ab-sofort-bio-milch-bei-mcdonalds_153510.html

    bis zu Obst und Gemüse:

    http://www.n24.de/n24/Wissen/Gesundheit/d/3589320/mcdonald-s-baut-speisekarte-um.html

    und nicht zu ver­ges­sen den Veggi-Burger:

    http://www.mcdonalds.de/produkte/produkt-profil?productName=veggieburger_ts

    Aber in ihrem Wed­ding dau­ert alles etwas län­ger als anderswo 🙂

    • Lie­ber Herr Moritz, das habe ich nicht über­se­hen. ABER: McDo­nalds oder ande­re Fast-Food-Läden sind eben nicht der Inbe­griff von gesun­dem Essen. Außer­dem geht es ja nicht dar­um, erfolg­rei­che Geschäfts­mo­del­le per se zu ver­dam­men, son­dern unse­rer Zukunft (Kin­der!!!!) zu zei­gen, dass sie auch selbst in der Lage ist, sich ver­nünf­tig und gesund zu ernähren.

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