Deutsche Wohnen & Co vergesellschaften? Ja/nein/vielleicht. Unser Autor ist sich persönlich da schon sicher. Eigentlich chillt er seit Jahren in seiner Genossenschaftswohnung, denn die Miete ist bezahlbar und wird es bleiben. Aber was passiert mit den Menschen um ihn herum? Und was sagt ihr dazu?
Sollen Firmen, die mehr als 3000 Wohnungen besitzen, vergesellschaftet werden, oder korrekt formuliert: Vergesellschaftung von Grund und Boden privatwirtschaftlicher Wohnungsunternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen.
Die einen sagen: Nein. Das sei der Markt, es koste einfach zu viel, es werde keine neue Wohnung gebaut.
Die andere sagen: auf jeden Fall. Wohnraum (vor allen in diesem Umfang) ist keine Ware. Wir hätten hier eine bisher einmalige und nachhaltige Chance und Neubau ist Teil einer anderen Agenda.
Allen Positionen zu Grunde liegen die Gesetze. Genauer das Grundgesetz, und das steht dem Vorhaben von Deutsche Wohnen & Co Enteignen (stand jetzt) nicht konträr gegenüber. Auch wenn FDP und Co mit griffigen Slogans wie „Bauen statt Klauen“ das gerne so rüberbringen möchten. Grüne und Linke bekennen sich zum Volksbegehren – die SPD nicht. Zumindest nicht die Spitze.
Egal wie man nun dazu steht: Man sollte bedenken, dass jede Unterschrift, die jetzt geleistet wird, erst einmal dafür sorgt, dass es im September überhaupt zur Abstimmung kommt. Warum sollte man das nicht ermöglichen, sich bis dahin weiterhin informieren und dann am 26. September an der Urne von Bezirks‑, Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahl sein finales Kreuz abgeben?
“Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit” sagte Horst Seehofer Anfang diesen Jahres; da hat er recht. Kaum erscheint auf der Weddingweiser Pinnwand ein Wohnungs- oder Nachmietergesuch, mit zugegeben teilweise verrückten Preisen, kommen die Einmal-im-Monat-Kommentierenden an die Computer und erklären uns, dass sie seit X Jahren im Wedding wohnen, unter 300€ für 80qm² bezahlen und wie man mit so unverschämten Inseraten die Mietpreise kaputt macht. Ein Abgleich mit der Realität, die diese Preise außerhalb der eigenen Komfortzone fordert, folgt meist nicht. Nur die Empörung mit dem guten Gewissen, dass man es ja damals besser machte, weil es möglich war. Früher. Was heute aktuell ist, interessiert nicht.
Das reicht aber nicht mehr. Neue Lösungen müssen her. Und da die Unterschriftensammlung erst einmal nur der erste Schritt Richtung Abstimmung im September ist, hat unser Autor (der seine Meinung schon hat) seine Argumente für eine Unterschrift aufgeschrieben.
Aber was haltet ihr davon? Utopie, Wahnsinn oder Nonsens? Diskutiert gerne auf der Pinnwand oder hier. Auch die momentan Aktiven in der Weddingweiser-Redaktion pendeln zwischen „Ich habe schon eine Meinung dazu“ und „Ich muss ich erst mehr informieren“.
10 Punkte, die mich überzeugt haben
Also fangen wir doch hier mit den folgenden simplifiziert-grafischen Infos an:
Was haltet ihr von dieser Meinung, was ist eure?
Momentan ziehen sich alle linken Genossen, allen voran K. Kühnert, aus den ehemaligen Enteignungsphantasien zurück! Und nahezu alle Juristen prophezeien ein erneutes, krachendes Scheitern vor den Gerichten – wie schon beim Mietendeckel 🙂 . UND DAS IST AUCH GUT SO !!
Ich würde mir wünschen, der WW wäre weniger manipulativ und würde sich bemühen, auch andere Positionen darzustellen.
Also seit 6 Monaten sieht jeder, dass der Artikel eine Meinung darstellt.
Wer das nun als manipulativ darstellen möchte.…ok, muss man mit leben.
Gegenposition: Ja, schickt ja niemand was.
Wir werden es ja am Sonntag sehen was bei rumkommt.
Oder auch nicht, denn danach werden wir sehen ob es scheitern wird vor Gericht.
Aber immer gut alles so zu lassen wie es ist.
Also bis irgendwann, die Gegenargumente drehen sich sonst im Kreis.
Lauter linke Fantasien. Bitte findet einen Author, der eine Gegenposition darstellt. Das ist sonst arg einseitig und manipulativ.
Wie weiter bereits beschrieben, ist der Beitrag eine Meinung, das steht im Text und vor dem Text.
Manipulativ wäre es eher, wenn hier was nicht stimmt, aber noch gabs keinen Kommentar in diese Richtung.
wenn jemand sein Genargumente aufschreiben möchte, her damit. oder in die Kommentare.
Und warum werden zu Bild 9 nicht Ross und Reiter genannt ?:
“Sozial“demokratische Partei und Partei des “demokratischen Sozialismus” haben Gemeinschaftseigentum verscherbelt,
weil sie unfähig waren, wirtschaftlich zu haushalten.
“Nun ist aber 2021” – und was hat sich geändert ?
Immer noch die selben “sozialen und sozialistischen Demokraten”, und immer noch die selbe Unfähigkeit.
@Jens: “Etwas” Eigenverantwortung ist zu wenig.
Warum soll ich mit meinen Steuern andere Leute unterstützen,
damit sie unbedingt in einer Wohnung wohnen können,
die sie sich finanziell gar nicht leisten können ?
nicht Ross und Reiter genannt ?: weil es Kurzinfos sind. locker runter geschrieben, wen die damalige politische Lage interessiert kann weiter recherchieren.
Nun ist aber 2021” – und was hat sich geändert ?
ja vielleicht der Unterschied, dass hier plötzlich Leute leben wollen. damals eher Tendenz Richtung Wegzug.
hier auf einmal Leute in “Betongold” investieren, sich sogar Leerstand lohnt für die Investoren. Und das ja nicht nur in Berlin.
Auf der anderen Seite sieht man doch, das mit dem Druck der Öffentlichkeit überhaupt erst so eine Kampagne aufgefahren werden konnte, auch Mietendeckel und Co. Und die jüngeren (behaupte ich nun mal). Aber man kann natürlich immer auf die Dummheiten der Vergangenheit schimpfen und dann darauf warten, dass eh nichts passiert. Statt mal ein bisschen “Geil auf Veränderungen” zu sein.
“Warum soll ich mit meinen Steuern andere Leute unterstützen, damit sie unbedingt in einer Wohnung wohnen können, die sie sich finanziell gar nicht leisten können ?” Das tust du jetzt schon teilweise, weil die Mieterhöhungen von den Ämtern mitgetragen werden müssen.
Und was heißt nicht leisten können, eine kleine 1 Zimmer Wohnung für 15–20qm² kalt hat nichts mit Leisten zu tun. Außer du findest Wohn/Wasser/Strom sollte eine Ware sein, die mit maximalen Profiten punktet.
Danke für die Übersicht, beantwortet praxise die wichtigsten Fragen bzw. Bedenken, die ich hatte. Die sind jetzt hiermit auch ausgeräumt. Vor allem sind es mehr Fakten (Zahlen) als alles was ich bisher von der Gegenkampagne gehört habe.
Habe es gleich mal an meine Familie weitergeleitet, wir wohnen selber bei Vonovia im englischen Viertel.
danke schön, das freut mich
Wie kommt der Preis von 8 Mrd zustande?
Das ist doch der Knackpunkt. Wenn die Stadt am Ende von Karlsruhe dazu verdonnert wird, doch den vollen Preis zu bezahlen, haben wir auch nichts gewonnen.
Ich verstehe auch nicht, warum das Geld nicht besser in den Bau von neuen Wohnungen investiert werden soll.
Ist Enteignen wirklich günstiger als Neubau?
es gibt verschiedenen Berechnungsmodelle, alles hier dargestellt: https://www.dwenteignen.de/was-vergesellschaftung-kostet/
“Ich verstehe auch nicht, warum das Geld nicht besser in den Bau von neuen Wohnungen investiert werden soll.
Ist Enteignen wirklich günstiger als Neubau?”
Natürlich muss beides sein. Aber schon wenn die Spekulationspreise nicht mehr herrschen, könnten Investoren billiger bauen, weil Grundstücke weniger kosten. Ebenso Genossenschaften. Die möchten ja oft gerne bauen, aber müssten momentan bei den qm/Preisen ebenfalls hohe Mieten verlangen. Die Stadt müsste also gar nicht selbst bauen.
()Im übrigens hieß es vor kurzem, dass der Preis sogar “relativ egal ist”. So lange der Gegenwert passt.
Ziemlich tendenziöser Artikel, der klassische Feindbilder des linken Spektrums nährt. Ich erinnere mal daran, dass die Wohnraummisere ua mit dem Verkauf von Wohnungen durch den nicht zu einer seriösen Haushaltspolitik befähigten Senat anfing. Und mit welchem Recht glaubt eigentlich jemand, eine Wohnung in dem von ihm präferierten Viertel beanspruchen zu können, obwohl er sie nicht bezahlen kann? Etwas Eigenverantwortung statt Anspruch auf staatliche Alimentierung kann man schon verlangen, und dazu zählt eben auch ggf irgendwohin zu ziehen wo es billiger ist.
“Ziemlich tendenziöser Artikel” an mehren Stellen steht, dass es die Meinung des Autor, also meine ist. Natürlich mit nem gewissen Anliegen. Sonst wäre es ja nicht explizit als Meinung/Kommentar gekennzeichnet.
“Ich erinnere mal daran, dass die Wohnraummisere ua mit dem Verkauf” -> Bild 9 erinnert daran.
“eine Wohnung in dem von ihm präferierten Viertel beanspruchen zu können” -> wäre neu, dass die großen Privaten Wohnungsunternehmen sich nur in einem Stadtteil tummeln.