Operation Himmelblick:
Der Wedding kriegt eins aufs Dach

Dach­ter­ras­sen sind eigent­lich nur was für Rei­che. Oder für glück­li­che Men­schen in der Wer­bung, die, einen Cock­tail vor der Kulis­se des Fern­seh­turms schlür­fend, eine schö­ne Zeit haben. Meist hat man im Wed­ding die bes­te Aus­sicht auf den Stadt­teil vom obers­ten Park­deck aus – Kar­stadt, Gesund­brun­nen Cen­ter, frü­her auf dem Schil­ler­park Cen­ter oder auf dem Cit­ti­point. Zum Glück ver­wan­delt sich die öde Park­flä­che hier für ein paar Tage in einen bun­ten Akti­ons­raum. Das soll­tet ihr nicht verpassen!

Es ist nicht das ers­te Mal, dass das jun­ge und dis­zi­plin­über­grei­fen­de Kol­lek­tiv “Stadt­ge­wit­ter” eine Dach­land­schaft als sozia­len Raum für die Bewoh­ner und die Nach­bar­schaft akti­viert. In die­sem Jahr ist das vom Kul­tur­se­na­tor geför­der­te Pro­jekt “Ope­ra­ti­on Him­mel­blick” im Wed­ding gelan­det. Das Dach des Ein­kaufs­zen­trums Cit­ti­point an der Mül­lerstr. 141 (Ecke Brüs­se­ler Stra­ße) über­ragt nicht die ande­ren Häu­ser. Trotz­dem bie­tet es schö­ne Aus­bli­cke auf die Mül­lerstra­ße, die Neue Naza­reth­kir­che und die Dächer des Malplaquetkiezes. 

Um auf das Poten­zi­al unge­nutz­ter Frei­flä­chen mit­ten in der Stadt hin­zu­wei­sen, arbei­ten die Künstler:innen (Stu­die­ren­de der UdK und der Kunst­hoch­schu­le Wei­ßen­see) mit modu­la­ren, wie­der­ver­wend­ba­ren Ele­men­ten. Auf die­se Art sind eine Büh­ne, eine Bar, ein “Späti”, ein Chill­out-Bereich und eine Mini­golf­an­la­ge ent­stan­den. Das alles ohne Kon­sum­zwang, ohne Chi-chi, son­dern für die, die wei­ter unten woh­nen und sel­ten das Pri­vi­leg haben, eine schö­ne Zeit auf dem Dach zu haben. So lässt sich der Wed­ding doch ger­ne aufs Dach stei­gen. Und auch die Zei­ten der auto­ge­rech­ten Pla­nung, als man gro­ße Park­häu­ser für nötig hielt, sind ohne­hin längst vor­bei. Leer­ste­hen­de ver­sie­gel­te Flä­chen braucht kein Mensch. 

Fotos: Andar­as Hahn / Samu­el Orsenne

Pro­gramm noch bis zum 25. August abends

Von Mon­tag bis Mitt­woch öff­net das Dach­amt nach­mit­tags für alle im Kiez: komm mit dei­nem Equip­ment vor­bei und ihr bekommt einen Platz für euch und eure Vor­ha­ben oder tes­tet mit unse­rer Aus­stat­tung, was hier oben mög­lich ist. Ab 17 Uhr soll der Raum auch der loka­len Ver­eins­pra­xis aus Bewe­gung, Musik und Geis­tes­s­port zur Ver­fü­gung ste­hen. Yoga, Tanz oder Schach: was bringt euch aufs Dach? Und wollt ihr es mit ande­ren teilen?

Heu­te Yoga Ses­si­on auf dem Dach

Das detail­lier­te Pro­gramm wird von den Macher:innen immer kurz­fris­tig auf Insta­gram mit­ge­teilt