Im Moment hängt meist der berühmte graue Winterhimmel über dem Wedding, die Pandemie trübt die Stimmung ein, doch es gibt auch Lichtblicke. Grund zur Vorfreude auf den Frühling mit Himmelblau und ohne Inzidenzenhoch bietet die Aussicht auf eine Wiedereröffnung des Parkcafés Rehberge. Aktuell läuft das Vergabeverfahren des Bezirks, mit der Initiative Parkcafé Rehberge ist dabei jedoch nur ein Bewerber im Rennen. Wir haben die Aktiven nach ihren Plänen befragt.
Viele Weddinger:innen haben ihre Ideen für das Nutzungskonzept eingebracht. Allein bei einer Kundgebung im vergangenen Spätsommer kamen unzählige Vorschläge aus der Nachbarschaft zusammen. Die Initiative hat diese aufgenommen und in ihr Konzept einfließen lassen. Solange das Interessensbekundungsverfahren (IBV) des Bezirks läuft und noch keine finale Entscheidung getroffen wurde, will die Initiative das Konzept nicht komplett veröffentlichen. Einige Details verrät sie jedoch schon.
Das gastronomische Angebot
Insgesamt möchte die Initiative an die vorherige Nutzung des Gebäudes an der Catcherwiese anknüpfen. „Das Café und das dort angebotene, vielfältige gastronomische Angebot richten sich an Parkbesuchende jeden Alters sowie an Teilnehmer*innen der vor Ort stattfindenden Veranstaltungen“, heißt es. Nach Auswertung der Befragungen in der Nachbarschaft ist es geplant, dass das gastronomische Angebot anfangs aus Kalt- und Warmgetränken sowie einem wechselnden Kuchenangebot und Eis besteht. Mittelfristig sei auch ein kleines Angebot an warmen Speisen wie beispielsweise Suppen, Quiches oder gegrillte Sandwiches angedacht. Je nach Jahreszeit sollen auch selbstgemachte Smoothies, haugemachte Limonade, frische Tee- und alkoholfreie Punschkreationen in Angebot sein. Alles soll dabei möglichst fair gehandelt, regional produziert und in Bio-Qualität sein. Kooperationen mit Weddinger Unternehmen und Produzenten ist dabei angedacht.
Der solidarische Gedanke spielt bei den Überlegungen der Initiative ebenfalls eine Rolle: Bei dem Getränke- und Speiseangebot wird Wert darauf gelegt, dass sich auch Menschen mit geringerem Einkommen einen Besuch im Café gut leisten können. Günstige Angebote oder auch Soli-Kaffee stehen auf der Wunschliste. Auch an die Nachhaltigkeit ist gedacht: Getränke und Speisen sollen auch zum Mitnehmen angeboten werden, wobei hier unter anderem durch die Nutzung eines Pfandsystems und die Verwendung von recyclebaren Materialien auf Nachhaltigkeit geachtet wird.
Die Öffnungszeiten
Sollte die Initiative den Zuschlag für den Betrieb bekommen, soll das Café anfangs ausschließlich am Wochenende von der Mittagszeit bis in den frühen Abend geöffnet werden. Mittelfristig soll das Parkcafé aber auch in der Woche geöffnet haben sowie zusätzlich während im Haus stattfindender Veranstaltungen.
Das weitere Programm
Der gastronomische Teil ist aber nur eine Säule im Nutzungskonzept. Nele Ratke von der Initiative erklärt: „Neben dem Cafébetrieb planen wir den großen Veranstaltungsraum als offenen Raum für die Nachbarschaft zu nutzen, indem sowohl Kunst- und Kultur-Veranstaltungen, Senior*innentanz-Café, Kinder-Yoga als auch mal eine private Feier für runde Geburtstage oder Hochzeiten von Nachbar*innen stattfinden können“. Außerdem solle es einen autonomen Jugendraum geben, in dem Jugendliche sich selbstverwaltet treffen können.
Anmerkung zur Umsetzung
Das Konzept der Initiative Parkcafé Rehberge kommt nur zum Tragen, wenn der Zusammenschluss engagierter Weddinger:innen den Zuschlag im Interessensbekundungsverfahren (IBV) bekommt. Die erste Verfahrensstufe hat die Initiative bereits geschafft. In der zweiten Stufe muss sie bis zum 1. April eine Finanzierung für ihre Vorhaben auf die Beine stellen. Gefordert werden vom Bezirk verbindliche Finanzierungszusagen, gegebenenfalls über Bürgschaften oder Kredite. Mit dem Geld soll unter anderem die nötige Sanierung des Gebäudes realisiert werden. Die Kosten dafür belaufen sich laut Schätzungen des Bezirksamts auf fast 400.000 Euro.
Es wäre toll wenn das Parkcafe in den Rehbergen wieder geöffnet wird.Wir waren sehr oft dort und haben uns sehr wohl gefühlt.
Dann Daumendrücken, dass die Initiative das Geld für die Pläne zusammenbekommt und sie den Zuschlag vom Bezirk bekommt! Wir werden weiter an dem Thema dran bleiben und berichten.