Mit dem Karstadt-Kaufhaus am Leopoldplatz ging es nach Beobachtung zahlreicher Weddinger in den letzten Jahren bergab. Ganze Abteilungen wurden geschlossen, das Angebot reduziert. Doch als jetzt die Nachricht kam, dass das Haus geschlossen wurde, ging ein Aufschrei durch den Wedding: Nach 42 Jahren soll mit dem Warenhaus Müllerstraße Schluss sein? Der Bezirk versucht zu retten, was zu retten ist, aber optimistisch kann man für Karstadt wohl nicht sein.
Und sonst noch
Corona und Sommer – das ist kein Spaß. Nicht nur, dass Abstandsregeln eingehalten werden müssen und man sich auf Warteschlangen einstellen muss. Auch lieb gewonnene Veranstaltungen fallen aus. Sogar die Fête de la Musique, 25 Jahre lang gibt es sie jetzt in Berlin, wäre fast abgesagt worden. Aber Coronazeit ist auch Livestreamzeit, deshalb gibt es diese nun digital. Aber diesmal wird mitgeträllert! In Form eines Singalongs werden am Sonntag zwischen 17 und 18 Uhr gemeinsam Lieder gesungen. Von überall.
[…] Seit nun fast sieben Jahren ist das Anita Berber in der Gerichtstraße eine wichtige Größe im Berliner Nachtleben. Wöchentliche Veranstaltungen mit lokalen und int. DJ-Gästen und Kunst Ausstellungen sind unser Beitrag für das Kulturleben. Dabei kann das Publikum einen Cocktail, Musik und Kunst bei gemütlicher Atmosphäre genießen. […]
Und eben dem droht nun das aus, da Aufgrund des ausbleibenden Barbetriebes die Miete nicht gezahlt werden kann. Mit einer Crowdfunding-Kampagne soll das Anita Berber nun gerettet werden. Mehr Infos findet ihr hier.
Das Quartiersmanagement Soldiner Straße sucht Projektideen. Unter dem Motto #SOLISOLDINER: Nachbarschaft in Coronazeiten‘ wird kurzfristig ein Träger für ein Projekt gesucht, das in Anbetracht der aktuellen Situation ein Nachbarschaftsgefühl herstellt, Unterhaltung bietet und lebendige Orte im öffentlichen Raum schafft. Am besten für möglichst viele Bewohner:innen und unter Einbindung bestehender Kiezstrukturen/Kiezakteure. Frist: 6. Juli. Die Projektidee soll abzielen auf: Zusammengehörigkeit – Nachbarschaftsgefühl, kreatives Kiezleben in Zeiten von Corona, lebendige öffentliche Orte in Zeiten von Corona, Nachbarschaft(-sräume) wertschätzen/ kennen lernen, (Unterhaltungs-)angebote schaffen für Jung bis Alt im öffentlichen Raum, gemeinschaftliche (Urlaubs-)momente schaffen für alle (eingeschlossen diejenigen, die sich keinen Urlaub leisten können und diejenigen, die dieses Jahr Corona-bedingt nicht in den Urlaub fahren)
Bei den zahlreichen Apps, die jeder so auf seinem Handy hat, kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht eine einzige aus dem Wedding. Das kann man nun aber ändern: Die Corona-Warn App des Bundes wurde zwar nicht im Wedding programmiert, da aber das Robert-Koch Institut der Herausgeber ist, wird im Impressum der Sitz am Nordufer angegeben. Wie sieht es da mit dem Datenschutz aus? Nun ja, der Code ist öffentlich und somit für jeden überprüfbar, man selbst gibt nicht mal eine Mailadresse oder ähnliches frei. Die “Begegnungen” selbst, werden nur auf dem Handy gespeichert und verschlüsselt als Zahlenwirrwarr abgelegt. Nicht auf einem großen Server und nach 2 Wochen gelöscht.
Die App weiß also weniger Konkretes als die Fotoapp, die sich Tante Erna gedankenlos vor Ostern runtergeladen hat, um lustige Bilder über WhatsApp zu verschicken und dafür den Zugriff auf alle Kontakte erlaubt hat…
Wie man so schön sagt im Wedding: Wer anderen eine Grube gräbt, hat sich die Sanierung der Kanalmündung in der Bellermannstraße auf die Kappe geschrieben. Jetzt gehts voran – die Berliner Wasserbetriebe geben ein Update.
Der Mietendeckel ist aktiv und laut Berliner Zeitung sind nun “84% der Berliner VermiterInnen zur Mietsenkungen verpflichtet. Wiederum 12,5% davon erwarten, in die Verlustzone zu rutschen.”
Während laut Statistik in Wedding die Neuvermietungenpreise bereits um 18% zurückgehen, sinkt auch der Kaufpreis für Immobilien. Dies erfährt nun auch der Häuserblock Osloer/Kolonierstraße, der an einen norwegischen Milliardär verkauft werden soll. Der Block ruft darum heute um 16:30 zur Demo vor der Bezirksverordnetenversammlung in Moabit auf, mit der Hoffnung, dass der Bezirk sein Vorkaufsrecht wahrnimmt.
Kurz notiert
- Wiesenburg und DEGEWO unterzeichneten am 17. Juni eine Kooperationsvereinbarung (Berliner Woche)(Berlin.de)
- Die Bürgerämter haben wieder offen! Allerdings nicht für spontane oder kurzfristige Termine. Also: Bitte vorher einen Termin vereinbaren! Darauf weist das Bezirksamt Mitte hin.
- Und auch das Kombibad Seestraße hat wieder geöffnet.