Am 25.09.2020 feiert das SAVVY Contemporary die Wiedereröffnung! Die dazugehörige Veranstaltung findet von 15.00- 22.00 Uhr in der Reinickendorfer Straße 17, 13347 Berlin und auf dem gegenüberliegendem Nettelbeckplatz statt.
Vor Ort anzutreffen sind die Künstler Mansour Ciss, Pélagie Gbguidi, ILYCH, Manmeet Kaur, Perera Elsewhere und andere Kunstschaffende. Insgesamt am Projekt teilgenommen haben 18 internationale Künstler. Das Thema lautet: „Raupenimmersattismus – Die Wohlstandsgesellschaft als Konsumgesellschaft oder der Mythos der endlosen Produktion und des endlosen Konsums.“
Der Name orientiert sich am Kinderbuch „ Die Raupe Nimmersatt.“
Der Umzug des SAVVY Contemporary ist eine große Herausforderung gewesen. Umso mehr freut man sich über den Neuanfang. Zutritt ist nur mit Mund-Nasen-Schutz und den nötigen Hygienemaßnahmen gestattet.
Raupenimmersattismus – Die Wohlstandsgesellschaft als Konsumgesellschaft oder der Mythos der endlosen Produktion und des endlosen Konsums.
Rufe dir bitte mal Berlin vor Augen. Was siehst du? Die Sehenswürdigkeiten sicherlich, den Fernsehturm oder das Brandenburger Tor. Die beschäftigten Straßen mit den vielen Autos und hetzenden Menschen. Die Obdachlosen.
Wie oft siehst du am Tag einen im Müll wühlenden Menschen oder die Aufschrift: „Bitte um ein wenig Geld, Essen oder um ein paar Zigaretten“? Die Obdachlosen sind ein stark einprägendes Merkmal der Stadt.
Das Projekt des SAVVY Contemporary hat vor einem Jahr begonnen. Es beschäftigt sich mit der Frage, was Wohlstand, Wachstum und Mangel in Berlin und Deutschland für die deutsche Gesellschaft bedeutet. Dass Deutschland und andere „Volkswirtschaften“ nur bestehen können, wenn andere Länder schwächer sind. Die Künstler wollten verstehen, ob ein sprunghafter Wandel möglich ist, ob man prekäre, fest eingebettete Strukturen sprengen kann und ob die Möglichkeit einer nachhaltigen Zukunft besteht.
Im Zeitraum vom 25.09. bis 22.11.2020 werden die Ergebnisse des Recherche‑,Diskurs‑, Performance‑, Radioprojektes präsentiert. Dazu zählen zum Beispiel politische Plakate von Mansour Ciss Kanakassy, die mit Siebdruck gemacht wurden und unter dem S‑Bahnhof Wedding an der Mauer zu finden sind. Diese Plakate werben für eine neue Währung, die die vergangenen Verstrickungen des Neokolonialismus aufzeigt. Gleichzeitig präsentieren sie aber auch neue Bilder einer möglichen Zukunft.
Im Inneren des SAVVY Contemporary stellt Phil Collins eine Hörkabine zur Verfügung. Diese ist in Zusammenarbeit mit Gästen der Überlebensstation für Obdachlose /Köln) entstanden. In der Hörkabine ist es möglich, anonymen Gesprächen aus dem In-und Ausland zu lauschen.
Performance als dynamische Selbstreflexion
Anton Kats’ Wostok 7 ist eine künstlerische Studie des Wostok-Programms der sowjetischen Raumfahrt. In dieser halbfiktionalen Erzählung über die Kolonisierung des Weltraums dienen Klang und Zuhören als dynamische Methoden der Selbstreflexion, der Politik und der Prozesse um die Erforschung des Innen- und Außenraums, sowie der Kritik an zeitgenössischen kolonialen Kräften der marginalisierenden politischen Segregation. Die Arbeit wird von dem Raumfahrer ILYICH durch eine Reihe von Performances und Performance-Vorträgen aktiviert, die das dekoloniale Potential des Zuhörens erforschen.
Der neuen Location folgend (einem ehemaligen Casino) befasst sich das Projekt „Raupenimmersattimus“ zudem mit den Risiken und Realitäten eines Tricksters. Dabei wird betont, dass wir selbst oft Chips in einem großen Glücksspielsystems sind. Das Projekt entwickelt sich zu einer choralen Befragung, „die strukturelle Ungleichheiten herausstellt und gleichzeitig Positionen der Verletzlichkeit vertritt.“
Dies sind nur einige Beispiele von den vielen Kunstwerken, die euch erwarten!
Kommt doch vorbei und schaut euch die Ausstellung vor Ort an. Das SAVVY Contemporary freut sich auf euch!
SAVVY Contemporary
Reinickendorfer Straße 17, 13347 Berlin
Wiedereröffnung am 25.09.2020 von 15.00−22.00 Uhr
Recherche‑, Austellungs‑, Diskurs‑, Performance‑, Radioprojekt vom 25.09- 22.11.2020
Öffnungszeiten: Do- So 14.00 Uhr- 19 Uhr
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