Sie werden immer weniger, doch es gibt sie noch: Die Brachen und Freiflächen, die viel Stadtnatur und einen freien Blick bieten. Zwischen Pankow und dem Wedding liegt das Nasse Dreieck, ein Gelände zwischen den Gleisen der Nordbahn (S1,S25), der Stettiner Bahn (S2,S8) und der Brehmestraße. Nun wurde nach über zehn Jahren ein Tor geöffnet, und eine interessante Grünverbindung zwischen den Bezirken ist wieder zugänglich.
Der Berliner Mauerweg erreicht den Wedding an der Grüntaler Straße an zwei Bahnunterführungen. Leider ist es nicht möglich, dem Verlauf des Mauerstreifens direkt zu folgen, sodass die Route erst auf die Grüntaler Straße und dann in die Steegerstraße schwenken muss, um an der Wollankstraße wieder auf den Kolonnenweg entlang der früheren Sektorengrenze zu kommen. Doch das könnte sich bald ändern. Das fast 5 Hektar große Nasse Dreieck, ein Gelände der Deutschen Bahn, das sich die Natur nach dem Mauerfall wieder zurückerobert hat, ist seit Anfang August wieder zugänglich. Genau zwischen den Bahnunterführungen zweigt der Weg zu einem S‑Bahn-Unterwerk ab, und eben diese Zufahrt wurde mit einem geschlossenen Tor für die Allgemeinheit versperrt. Illegale Müllablagerungen hatten die DB 2011 dazu bewogen. Doch durch die Aufstellung von Pollern an der Grüntaler Straße und an der Pankower Esplanade ist das inzwischen weitgehend unterbunden worden, sodass der Toröffnung nichts mehr im Weg stand.
Im Norden ist das Nasse Dreieck an der Brehmestraße durch einen Weg zwischen den Hausnummern 20 und 21 erreichbar. Der (allerdings keineswegs ausgebaute) Holperpfad durch die steppenartige Wiese ermöglicht eine schnelle Querverbindung zwischen Pankow, Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg. Inzwischen gehört das Nasse Dreieck auch zum Landschaftsschutzgebiet Mauerstreifen/Bürgerpark/Schönholzer Heide. Da die Deutsche Bahn das Gelände nun als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Dresdner Bahn umgestalten lässt, ist auch ein richtiges Wegenetz für den neuen Park geplant. Dafür ist die Grün Berlin GmbH zuständig, die unter anderem den Park am Gleisdreieck verwaltet.
Für den Wedding und Gesundbrunnen ist das eine gute Nachricht. Fallen doch zeitraubende Umwege für Fußgänger und Radfahrer weg, die die ruhigen Nebenrouten auf dem Berliner Mauerweg gerne nutzen. Außerdem soll am Südtor des Nassen Dreiecks auch die Verknüpfung mit dem Radschnellweg Panke-Trail erfolgen. Doch das ist Zukunftsmusik. Im Moment heißt es: Man muss die Zugänge zum Nassen Dreieck kennen. Und mit einem sehr unzulänglichen, sandigen und holprigen Trampelpfad leben.
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Lieber Joachim,
ich finde das nasse Dreieck eigentlich so ganz schön.
Und es war auch gut benutzt, bevor „unser“ Tor geöffnet wurde (habe ich grad durch Deinen Artikel gelernt).
Ab und zu ne Streife durchschicken und ne Bürgermüllaktion und bestimmt bildet sich da auch irgendwann ein Verein…;)
adieux Du schöne traurige Trümmerlandschaft
Thomas Brauckmann