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Musik ud Ausstellung in Stephanuskirche:
Hohelied: Liebe in Öl und Klang

27. September 2023

Das Hohe­lied ist eine Samm­lung von Lie­bes­lie­dern, die man so nicht in der Bibel erwar­tet. Nicht in die­ser Wei­se kör­per­lich. Nun hat die Ste­pha­nus­kir­che dem Hohe­lied Salo­mos eine Kon­zert­rei­he und eine Aus­stel­lung gewid­met. Musik und Kunst ver­bin­den sich wie­der beim nächs­ten Musik­abend an die­sem Frei­tag. Ein Ausgehtipp.

Zehn Kon­zer­te inner­halb von zwei Mona­ten und noch ein­mal fünf Auf­trit­te zum zurück­lie­gen­den Panke Par­cours. Und noch mehr Zah­len: 22 Künst­ler in einem Kir­chen­saal. Die Ste­pha­nus­kir­che bringt Kul­tur und Reli­gi­on zusam­men. Anlass für die Arbei­ten in Öl und Klang ist das Hohe­lied Salo­mos, einer Samm­lung von Tex­ten im Alten Tes­ta­ment. Wiki­pe­dia beschreibt die Bibel­stel­le so: “zärt­li­che, teil­wei­se expli­zit ero­ti­sche Lie­bes­lie­der, in denen das Suchen und Fin­den, das Seh­nen und gegen­sei­ti­ge Lob­prei­sen zwei­er Lie­ben­der geschil­dert wird.” Nur Ken­ner dürf­ten sol­che Gen­res in der Bibel ver­mu­ten. Für Künst­ler bedeu­tet das: Chall­enge accepted.

Dritter Wurf von Samuel Wiesemann

Die Aus­stel­lung hat der Maler Samu­el Wie­se­mann zusam­men­ge­stellt. Für ihn ist es der drit­te Zusam­men­stoß von Bibel und Kunst in der Ste­pha­nus­kir­che. Vor zwei Jah­ren hat er Künst­ler um ihre Bei­trä­ge zum The­ma “Upgrading Maria 2021” gebe­ten und 2022 hieß die Aus­stel­lung in der Ste­pha­nus­kir­che: “Der Herr sei mein guter Hirte”.

Die meis­ten Wer­ke, die nun in der Ste­pha­nus­kir­che zu sehen sind, sind groß­for­ma­ti­ge Gemäl­de in Öl oder Acryl. Es fin­den sich aber auch Gra­fik, Skulp­tur und Holz­schnitt. Zu sehen sind Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit Lie­be und Ver­liebt­heit als ero­ti­sche, aber auch men­ta­le Ver­bin­dung, jedoch neh­men auch der Lie­bes­schmerz, die Tren­nung und die Sehn­sucht brei­ten Raum ein. Dane­ben fin­den sich Aus­flü­ge in die Mut­ter-Kind-Lie­be, dem Hof­fen auf ein gött­li­ches Uto­pia und das Motiv der Gottesliebe.

Für Wan­de­rer und Kunst­fla­neu­re, die die Wer­ke betrach­ten wol­len, ist das Kir­chen­por­tal min­des­tens jeden Frei­tag von 16 bis 18 geöff­net (wobei in Kir­chen Spen­den immer im Rah­men des Mög­li­chen lie­gen). Mit etwas Glück ist auch zu ande­ren Zei­ten jemand vor Ort und lässt Kunst­freun­de in die kos­ten­lo­se Ausstellung.

Hohelied
Tauf­stein mit Ker­ze in der Ste­pha­nus­kir­che und Aus­stel­lung im Hin­ter­grund. Foto: And­rei Schnell

Das Kon­zert­pro­gramm hat Kul­tur­ma­na­ger Ste­fan Höp­pe orga­ni­siert. Neben Musik hat er auch zwei Vor­trä­ge ins Pro­gramm auf­ge­nom­men. So spricht heu­te Abend (27.9.) Tho­mas Kili­an um 19 Uhr über
„Lie­be und Ver­liebt­heit in der Anti­ke. Das Pro­blem des Patri­ar­chats mit den gro­ßen Gefühlen“.

In den nächs­ten Tagen fol­gen die Gesangs­klas­se Sun Koma­ro­va-Kolt­zer, die Kon­zert­per­fo­mance Vox Nos­t­ra, ukrai­ni­sche Volks- und Kunst­lie­der, ein ori­en­ta­li­scher Abend, ein deutsch-grie­chi­scher Chor und Chan­sons in deut­scher Spra­che. Details und Ter­mi­ne könnt ihr dem Pro­gramm auf dem Bild entnehmen.

Konzertprogramm
Kon­zert­pro­gramm Hohe­lied. Gra­fik: Projekt

Offi­zi­el­ler Orga­ni­sa­tor ist der Sol­di­ner Kiez­ver­ein. Mit “Kunst zwi­schen Sinn­lich­keit und Andacht” beschreibt der Ver­ein die Kul­tur­wo­chen in der Ste­pha­nus­kir­che. Zwei Mona­te lang, von Sep­tem­ber bis Ende Okto­ber, ist die Ste­pha­nus­kir­che ein Schau­raum für moder­ne reli­giö­se Kunst. Finis­sa­ge ist am 29. Oktober.

Portal Stephanuskirche
Kir­chen­por­tal weist auf Kunst und Kon­zert zum Hohe­lied hin. Foto: And­rei Schnell

Ste­pha­nus­kir­che, Prinzenallee/Soldiner Str.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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