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Stationsnetz wird dichter:
Danke, nextbike!

Neue Stationen im Wedding - probiert das Leihradsystem einfach mal aus
16. März 2022
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Im Wed­ding gab es bis jetzt kein flä­chen­de­cken­des Sta­ti­ons­netz des Fahr­rad­ver­leih­sys­tems next­bike, und die Lage der Sta­tio­nen war meist ziem­lich ungüns­tig. Scha­de, denn die sil­ber-schwar­zen Räder stel­len eine umwelt­freund­li­che Ergän­zung unse­rer Mobi­li­tät dar. Wir haben wegen des lücken­haf­ten Wed­din­ger Sta­ti­ons­net­zes ein­mal bei next­bike nach­ge­hakt. Und sie­he da: Kurz­fris­tig wur­den auf unse­re Initia­ti­ve hin eini­ge wich­ti­ge neue vir­tu­el­le Sta­tio­nen ein­ge­rich­tet – zunächst nur auf Probe.

Flexzone und Stationsnetz

Der Senat unter­stützt das Fahr­rad­ver­leih­sys­tem, das vor allem in der Innen­stadt aktiv ist. Ähn­lich wie beim Tarif­be­reich A spielt das Gebiet des S‑Bahn-Rings eine beson­de­re Rol­le. In die­ser “Flex­zo­ne” darf ein gemie­te­tes Rad (gegen 50 Cent Auf­preis) fast über­all abge­stellt wer­den. Nur an den fes­ten Sta­tio­nen ist eine kos­ten­lo­se Rück­ga­be möglich.

Auch der Groß­teil des Wed­dings, der außer­halb des Rings liegt, hat ein paar fes­te Sta­tio­nen abbe­kom­men, doch fast alle hat­ten einen ent­schei­den­den Nach­teil: Sie lie­gen zum über­wie­gen­den Teil fern­ab der U Bahn-Sta­tio­nen und eig­nen sich daher nicht zum Pen­deln zwi­schen Bahn und Zuhau­se. Wir vom Wed­ding­wei­ser haben nach­ge­fragt, war­um es so weni­ge Sta­tio­nen gibt. Die Ant­wort: Für eine fes­te Sta­ti­on müs­sen ver­schie­de­ne öffent­li­che Stel­len zustim­men. Aber kurz­fris­tig kann next­bike auch vir­tu­el­le Sta­tio­nen ein­rich­ten, die dann nur in der App ange­zeigt wer­den. Jus­tin Roth, Pro­jekt­ma­na­ger bei next­bike, hat auf unse­ren Vor­schlag kurz­fris­tig eine Rei­he vir­tu­el­ler Sta­tio­nen ein­ge­rich­tet, sodass ihr jetzt auch am Leo­pold­platz, am U‑Bahnhof See­stra­ße, am Naue­ner Platz oder am U‑Bahnhof Oslo­er Stra­ße Räder aus­lei­hen könnt. Auch sind Sta­tio­nen am U‑Bf Reh­ber­ge, am Nach­ti­gal­platz und am Strand­bad Plöt­zen­see dazugekommen. 

So geht’s

Am bes­ten ist es, sich die App von Next­bike her­un­ter­zu­la­den (Goog­le Play / Apple App Store). Die Ent­lei­he ist je nach Rad­typ unter­schied­lich: Die älte­ren Model­le haben ein Gabel­schloss am Vor­der­rad. Sie leiht man über ein Dis­play aus. Die neue­ren Räder kann man nur über die App mie­ten. Jedes Rad hat dafür einen QR-Code. Wenn die Bestä­ti­gung der Aus­lei­he ange­zeigt wird, ent­rie­gelt man selbst das Fel­gen­schloss am Hin­ter­rad. Bei der Rück­ga­be muss man es nur noch verriegeln.

An fes­ten Sta­tio­nen ist das Rad in einer Hal­te­rung ein­ge­ras­tet, aus der man es jetzt her­aus­zie­hen kann. An Sta­tio­nen ohne Hal­te­rung wird die Sta­ti­on nur von einem Sta­ti­ons­rad oder in der App „mar­kiert“.

Ab jetzt hat man 30 Minu­ten Zeit, bis das Rad wie­der an einer Sta­ti­on abge­stellt wer­den muss. Denn: Nach einer hal­ben Stun­de kos­tet es 1,50 Euro pro 30 Minu­ten. Und außer­halb des S‑Bahn-Rings (und da liegt der Wed­ding zum größ­ten Teil) kos­tet das Abstel­len des Fahr­rads eine hap­pi­ge Ser­vice­ge­bühr von min­des­tens 20 Euro. Was sich bei häu­fi­ger Nut­zung aber wirk­lich lohnt, ist der Wochen­ta­rif für 15 oder das Jah­res­abo für 50 Euro, das man schon nach ein paar Nut­zun­gen wie­der her­ein­ge­holt hat. Damit sind immer die ers­ten 30 Minu­ten jeder Aus­lei­he kostenfrei.

Abstel­len soll­te man das Rad am bes­ten wie­der an einer Sta­ti­on. Man muss das alles ein paar Mal aus­pro­bie­ren, um sich damit ver­traut zu machen. In Zwei­fels­fäl­len hilft die Hot­line 030 12086364.

Web­site

Mit die­sem QR-Code könnt ihr euch als Neu­kun­den 30 Frei­mi­nu­ten schen­ken lassen. 

Wo feh­len Sta­tio­nen? Helft mit, das Sys­tem noch wei­ter zu ver­bes­sern, damit es auch bei uns ein sinn­vol­les Netz ergibt. 

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

3 Comments

  1. Ich fin­de es wich­tig, eine gute grü­ne Alter­na­ti­ve zur Ver­bin­dung zwi­schen S+U Wed­ding & U Kurt-Schu­ma­cher Platz zu schaf­fen. Die Bus­se sind groß­ar­tig, aber wenn man das Gebiet als Gan­zes plant und dabei berück­sich­tigt, dass die Wohn­ge­bie­te im Afri­ka­ni­schen Vier­tel und im Eng­li­schen Vier­tel mit ange­mes­se­nen Leih­sta­tio­nen ver­sorgt wer­den, kann man den Indi­vi­du­al­ver­kehr in der Mül­lerstra­ße reduzieren. 

    Natür­lich sind Sta­tio­nen in der Nähe der Haupt-U-Bahn-Sta­tio­nen wich­tig. Ein wei­te­rer Platz, der den Wohn­be­dürf­nis­sen dient, kann am Togost./ Trans­vaalst. sein, der an die Sta­ti­on am Nach­ti­gal­platz anschließt. Eine auf jeder Sei­te des Schil­ler­parks, ins­be­son­de­re in der Bris­tol­stra­ße. Viel­leicht wären die Bris­tol­stra­ße und die Ecke Dub­li­ner­str. gut geeig­net, um die Bewoh­ner der Sied­lung Schil­ler­hö­he zu ver­sor­gen. Viel­leicht noch vor der Ein­gang des Reh­berg Volksparks?

  2. Die Flex­zo­ne auf den Ring zu begren­zen macht gera­de im Wed­ding kei­nen Sinn. Es ist sehr städ­tisch noch weit dar­über hin­aus. Da sind e‑Scooter Anbie­ter schon viel wei­ter und zie­hen die Gren­ze hoch zur See­stra­ße oder noch wei­ter. Ich wür­de mich freu­en, wenn Next­bike das auch machen würde.

    In der Jel­bi App der BVG sieht man die Zonen schön im Ver­gleich. Wenn man nach e‑Scootern fil­tert und ein Gefährt antippt, wird der Abstell­be­reich des Anbie­ters schraf­fiert ange­zeigt. Next­bike kann man dort auch buchen übrigens. 

    Voi (rosa) hat die Wollank­str, durch den Sol­di­ner Kiez, süd­lich vom Schä­fer­see, Hol­län­der­str bis zum Kut­schi und dann run­ter an der Afri­ka­ni­schen Str zur See­str bis zur Auto­bahn die Gren­ze gezogen.

    Lime (hell­grün) lässt im Ver­gleich zu Voi die Gegend um den Schil­ler­park und Reh­ber­ge aus, hat aber zumin­dest eine Ver­bin­dung an der Mül­lerstr zum kut­schi erlaubt.

    Tier (tür­kis) hat das größ­te Gebiet bis weit über Rei­ni­cken­dorf hin­aus hoch nach Tegel. Außer­dem haben sie am bes­ten mit­ge­dacht und eine Ver­bin­dung durch Reh­ber­ge ein­ge­schlos­sen und sogar noch einen Zip­fel am Nord­ufer bis zum Strand­bad ein­ge­rich­tet. Nur den Sol­di­ner Kiez las­sen sie weg, das wäre noch wünschenswert.

    Bird klappt nicht bei Jel­bi aber die Zone liegt nörd­lich vom Virch­ow, See­stra­ße – Oslo­er Str.

  3. An der Mül­lerstr. ., nörd­lich der See­str., vor dem Fried­hof, neben dem Blu­men­la­den, ste­hen jede Men­ge Fahr­rad­stän­der, fast immer ganz leer. Dort könn­te man eine ganz rea­le Sta­ti­on einrichten.

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