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Auf dem Weg zur Wiedereröffnung:
Crowdfunding fürs Parkcafé Rehberge

4. September 2023
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Nicht im, aber vor dem Park­ca­fé Reh­ber­ge ist seit zwei Jah­ren wie­der Leben ein­ge­zo­gen. Auch in die­sem Som­mer hat die Initia­ti­ve, die das Gebäu­de an der Cat­cher­wie­se im Volks­park Reh­ber­ge reak­ti­vie­ren will, zu Ver­an­stal­tun­gen ein­ge­la­den. Es gab unter ande­rem Tanz, Kon­zer­te und eine Mond­schau. Und es wer­den in die­ser Sai­son noch eini­ge Events hin­zu­kom­men. Bis zu einer ech­ten Wie­der­eröff­nung des Park­ca­fés sind für die Initia­ti­ve jedoch noch eini­ge hand­fes­te Din­ge zu erle­di­gen: meh­re­re Gut­ach­ten ein­ho­len, einen Bau­an­trag stel­len, einen Pacht­ver­trag mit dem Bezirk schlie­ßen und das Haus sanie­ren. Um den nächs­ten Schritt gehen zu kön­nen, hat die Initia­ti­ve am Diens­tag (29.8.) ein Crowd­fun­ding gestartet.

Das Parkcafé Rehberge an der Catcherwiese
Das Park­ca­fé Reh­ber­ge an der Cat­cher­wie­se. Foto: Hensel

Geplant: Mehr als ein Kiosk

Die Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge möch­te das alte Park­ca­fé wie­der­eröff­nen. Dabei sol­len in dem frü­he­ren Kiosk in Zukunft nicht nur Eis, Kuchen, Kaf­fee und Limo­na­de ver­kauft wer­den. Geplant ist es, an der Cat­cher­wie­se eine Art Nach­bar­schafts­treff ein­zu­rich­ten, der viel mehr ist als nur ein Ver­kaufs­stand. Seit zwei Jah­ren bemü­hen sich die Akti­ven dar­um, ihr Ziel zu kon­kre­ti­sie­ren und die Grund­la­gen dafür zu legen. Ein­fach ist das nicht. Das Haus gehört dem Bezirk, die Finan­zie­rung für den nöti­gen Umbau muss die ehren­amt­li­che Nach­bar­schafts­in­itia­ti­ve selbst besor­gen. Nur dann kann sie einen Pacht­ver­trag erhalten.

Initiative sammelt Geld für Gutachten

„Das ist gera­de eine ganz span­nen­de Pha­se“, sagt Nele Rath­ke von der Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge. „Wir hat­ten ganz vie­le Knos­pen, jetzt fängt es an zu blü­hen. Eine Herbst­blu­me sozu­sa­gen“, ergänzt sie zuver­sicht­lich. Gera­de hat die Initia­ti­ve das Crowd­fun­dig Das Park­ca­fé Reh­ber­ge wie­der­eröff­nen! gestar­tet. Ins­ge­samt 10.000 Euro sol­len so ein­ge­sam­melt wer­den, mög­lichst bis 10. Okto­ber. Mit dem Geld sol­len Gut­ach­ten bezahlt wer­den, die für den Bau­an­trag nötig sind. Zum Bei­spiel sind ein Schad­stoff­gut­ach­ten und ein Arten­schutz­gut­ach­ten gefor­dert, damit es die Geneh­mi­gung für den Umbau des Gebäu­des vom Bezirk gibt.

Mit dem Video wirbt die Initia­ti­ve um Unter­stüt­zung beim Crowdfunding.

Schritt für Schritt zur Wiedereröffnung

Sobald die Initia­ti­ve eine Bau­ge­neh­mi­gung habe, kön­nen auch die För­der­mit­tel flie­ßen, die die Lot­to­stif­tung bereits im Febru­ar per Absichts­er­klä­rung ange­kün­digt hat. Sind die För­der­mit­tel da, kann das offi­zi­el­le Inter­es­sens­be­kun­dungs­ver­fah­ren abge­schlos­sen wer­den, das der Bezirk vor den Abschluss eines Pacht­ver­trags gestellt hat. Eine gesi­cher­te Finan­zie­rung ist die Vor­aus­set­zung für den Zuschlag. Und erst dann kann der Umbau begin­nen. „Das ist alles anspruchs­voll und sehr viel für eine ehren­amt­li­che Initia­ti­ve“, sagt Nele Rath­ke. Sie sieht die Initia­ti­ve, die im Moment aus etwa 30 Akti­ven besteht, aber gut auf­ge­stellt und ist sicher, dass die Auf­ga­ben bewäl­tigt wer­den kön­nen. Schritt für Schritt will die Initia­ti­ve der Wie­der­eröff­nung des Park­ca­fés näher kom­men. Am Wochen­en­de hat es zum Bei­spiel einen par­ti­zi­pa­ti­ven Work­shop gege­ben, bei dem es um die Gestal­tung des Innen­raums ging. „Das alles muss dann mit dem Denk­mal­amt abge­spro­chen wer­den“, sagt Nele Rath­ke. Und dann? Dann folgt der nächs­te Schritt auf dem Weg zur Wiedereröffnung.

Bezirk gibt der Initiative mehr Zeit

Der Bezirk teilt offen­bar die Zuver­sicht der Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge. Eigent­lich soll­te das Inter­es­sens­be­kun­dungs­ver­fah­rens (IBV) bis Ende Juni abge­schlos­sen sein. Doch ganz hat das nicht geklappt. „Die Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge wur­de im Rah­men der zwei­ten Pha­se des IBV auf­ge­for­dert, gesi­cher­te Finan­zie­rungs­zu­sa­gen abzu­ge­ben. Ent­spre­chen­de Absichts­er­klä­run­gen wur­den bekun­det und die Lot­to Stif­tung Ber­lin hat der Initia­ti­ve auch zuver­sicht­li­che Signa­le hin­sicht­lich der Gewäh­rung von Lot­to­mit­teln gesen­det. Die Bear­bei­tungs­zeit der Stif­tung soll nicht zu Las­ten der Initia­ti­ve gehen“, heißt es auf Nach­fra­ge aus der Pres­se­stel­le des Bezirks­amts Mit­te. Wei­ter erklärt der Bezirk: „Es bestehen im Bezirks­amt kei­ne Beden­ken, das Inter­es­sen­be­kun­dungs­ver­fah­ren noch­mals zu ver­län­gern.“ Damit kann die Initia­ti­ve, die ein­zi­ge Bewer­be­rin im Ver­fah­ren, den Pro­zess wei­ter vorantreiben.

Fördermitglieder, Netzwerke und Dankeschöns

Neben der Abar­bei­tung der nächs­ten for­ma­len Schrit­te war und ist die Initia­ti­ve auch in ande­ren Berei­chen aktiv. Zum Bei­spiel ist ein Ver­ein gegrün­det wor­den. „Seit zwei Wochen gibt es bei uns neben regu­lä­ren Mit­glied­schaf­ten nun auch För­der­mit­glied­schaf­ten“, sagt Nele Rath­ke. Wer sich dafür inter­es­siert, kann das Bei­tritts­for­mu­lar auf der Web­sei­te fin­den. Dar­über hin­aus sind die Akti­ven damit beschäf­tig, sich wei­ter in der Nach­bar­schaft zu ver­net­zen, etwa mit dem Kiez­haus Agnes Rein­hold oder der inter­kul­tu­rel­len Umwelt­or­ga­ni­sa­ti­on Yeşil Çem­ber. Und auch Dan­ke­schöns für jene, die sich am Crowd­fun­ding betei­li­gen, haben sich die Ehren­amt­li­chen aus­ge­dacht. Es gibt unter ande­rem Jute­beu­tel mit Park­ca­fé-Logo, Base­caps, Kar­ma­punk­te, soli­da­ri­sche Pick­nick­de­cken und Füh­run­gen durch die Reh­ber­ge oder das Parkcafé-Gebäude.

Wünsche für 2024

Auch wenn das Park­ca­fé noch nicht wie­der­eröff­net ist, ist die Initia­ti­ve seit 2021 bereits vie­le Schritt­te in Rich­tung Reak­ti­vie­rung gegan­gen. „Die Zeit ist schnell ver­gan­gen“, sagt Nele Rath­ke. Die Fra­ge, was das kom­men­de Jahr fürs Park­ca­fé brin­gen soll, beant­wor­tet Nele Rath­ke ohne zu zögern: „Wir hof­fen, im Som­mer 2024 mit dem Bau­en anfan­gen zu kön­nen. Und trotz­dem wol­len wir noch Ver­an­stal­tun­gen vor der Bau­stel­le machen können.“

→ Frü­he­re Tex­te über das Park­ca­fé Reh­ber­ge und die Akti­vi­tä­ten der Initia­ti­ve sind unter dem Such­be­griff Park­ca­fé zu finden.

Mit weni­gen Men­schen fing die Initia­ti­ve 2021 an. Heu­te hat der Ver­ein vie­le Mit­glie­der. Foto: Initia­ti­ve Park­ca­fé Rehberge

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

8 Comments

  1. Hal­lo

    na wenn ich sehe das die Kne­te fürs Park­ca­fé Reh­ber­ge krü­mel­wei­se rein kommt , gewinn­ne ich den Ein­druck das das nicht mal was mit den Gut­ach­ten wird.… aus­ser es haut mal einer oder 2 einen fet­ten Bei­trag rein 

    son­ni­gen Sep­tem­ber noch

    • Hal­lo Rein­hard, stimmt, es ist ein wenig zäh. Aber ich traue der Initia­ti­ve zu, zur Not auch eine ande­re Lösung zu fin­den. Theo­re­tisch haben sie ja Geld durch die För­de­rung der Lot­to Stif­tung. Die Mit­tel sind nur bis zur Bau­ge­neh­mi­gung noch nicht frei­ge­ge­ben. Das ist ein Pro­blem, das sich in der Regel lösen lässt, wenn es gute Kom­mu­ni­ka­ti­on und den poli­ti­schen Wil­len dazu gibt. Sage ich als eine Per­son, die drei Schu­len und eine Kita mit­ge­grün­det hat… LG!

      • Hal­lo

        na Potz­blitz da haut aber unse­re gelern­te Jour­na­lis­tin jetzt aber jans schön dol­le uff´n Putz alter Schwede.…

        Grü­ße

        • Das ist alles so lan­ge her, dass es schon gar nicht mehr wahr ist (ziem­lich genau 20 Jah­re). In letz­ter Zeit wur­de ja viel über Jugend­sün­den gespro­chen. Wäh­rend ande­re komi­sche Flug­blät­ter ent­wor­fen und/oder rum­ge­tra­gen haben, habe ich halt ande­re Din­ge getan. Anders als ande­re ste­he ich aber noch heu­te sehr gern zu zu mei­nen Jugendsünden. 😉

          • Schu­len und Kita mit­grün­den ist auch was ande­res als Flug­blät­ter !! oder Poli­zis­ten ver­prü­geln… dar­an darf man sich auch immer erin­nern und eine Sün­de ist das nicht

  2. Hal­lo und Guten Morgen
    die Über­schrift hät­te auch lau­ten können…
    Grup­pen­fi­nan­zie­rung für das Park­ca­fe Rehberge 😉
    meh­re­re Gut­ach­ten, Bau­an­trag stel­len, Schad­stoff­gut­ach­ten, Arten­schutz­gut­ach­ten ?? Geld sam­meln bzw bekom­men… und so wei­ter …. na dann schät­ze ich mal das wir mög­li­cher­wei­ser erst 2026 dort den ers­ten Kaf­fee dort trin­ken werden !!
    zau­ber­haf­te Woche noch

    • Hal­lo Rein­hard, fast hät­te ich “Kne­te fürs Park­ca­fé Reh­ber­ge” geti­telt. Ich hab es mir dann aber doch über­legt, ist viel­leicht doch ein wenig flap­sig. Am Ende dach­te ich, dass es gut ist, dass das Wort Crowd­fun­ding in der Über­schrift vor­kommt. Wegen der Such­ma­schi­nen und wegen der jun­gen Men­schen, die dann sofort wis­sen, wor­um es geht. Ins­ge­samt ver­su­che ich aber, Angli­zis­men zu ver­mei­den, obwohl ich auch Ame­ri­ka­nis­tik stu­diert habe. 

      Ich glau­be, es wird Bau­stel­len­kaf­fee geben. Nächs­ten Som­mer. Dar­an glau­be ich ganz fest. Trin­ken wir den zusammen? 😉

      • Hal­lo

        der Titel wäre auch gut ange­kom­men.… Wed­din­ger Umgangssprache !!

        Habe im Prin­zip nix gegen fremd­spra­chi­ge Wör­ter – nur da wo es deut­sche Wör­ter gibt soll­te man sie auch ein­set­zen , zb : Kaf­fee zum Mit­neh­men .… schließ­lich ist der Ber­li­ner mit jede Men­ge ande­rer Spra­chen in Berüh­rung gekom­men… flä­misch, frän­zö­sich durch die Huge­not­ten („Mir is janz blü­mer­ant“ .… „Mach kee­ne Fisi­ma­ten­ten“ ) nicht zu ver­ges­sen das jid­disch … Misch­po­ke, Tache­les, zb kommt Hals- und Bein­bruch (Has­lo­che uBro­che), Guten Rutsch ( Rosch haSchana )

        Bau­stel­len­kaf­fee .…Som­mer 2025 ok die Wet­te gilt aber nicht im Pappbecher 🤣

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