Chin Chin sagt man – nicht nur in Argentinien -, wenn man sich mit einem Glas zuprostet. Jetzt steht der Begriff auch für einen im Januar eröffneten, minimalistisch eingerichteten Weinladen im Afrikanischen Viertel, der den Kiez um eine südamerikanische Note bereichert.
Eine echte Sommelière
Ein Kunde betritt den hellen und aufgeräumten Laden in der Transvaalstraße, erklärt, dass er einen feinherben Weißwein sucht, und erhält sofort eine passgenaue Empfehlung von Lucila Pfeiffer. Sie kennt die über 70 Weine, die sie anbietet, und die Sachkenntnis merkt man ihrer Beratung auch an. Das ist kein Wunder, denn schließlich hat die Tochter eines Deutsch-Brasilianers und einer Argentinierin in Buenos Aires Gastronomie studiert, als Köchin gearbeitet und in Berlin eine IHK-zertifizierte Sommelier-Ausbildung daraufgesetzt.
Weine aus Südamerika
In mancherlei Hinsicht ist die Inhaberin noch ganz Argentinierin, bis hin zum Tango, den sie gern tanzt. „Auch sonst bin ich leidenschaftlich, temperamentvoll, impulsiv“, so beschreibt sich die 35-Jährige selbst, und genau so sind auch viele der Weine, auf die sich ihr Geschäft spezialisiert hat. Überwiegend südamerikanische Weine, einige südeuropäische sind auch im Sortiment, und bei vielen Erzeugnissen kennt Lucila auch die Produzenten persönlich. Kleine Familienbetriebe, die nachhaltig oder ökologisch wirtschaften, werden von “Chin Chin” bevorzugt. Im übersichtlichen und minimalistisch eingerichteten Laden kommen die oft mit phantasievollen Etiketten verzierten Flaschen für Wein, Schaumwein oder Chanpagner besonders gut zur Geltung. Die Motive erzählen oft eine Geschichte, und auch als originelles Geschenk machen die Flaschen etwas her.
Volle Konzentration auf den Wein
„Das reduzierte Vintage-Design ist mein Einrichtungsstil“, erklärt Lucila, in deren Familie deutsch, spanisch und portugiesisch gesprochen wurde. Auf den filigranen Regalen, kleinen dreibeinigen Tischen und auch im Tresen klingt die Eleganz der Fünfziger an, und nichts lenkt hier vom Weingenuss und der Ästhetik der Flaschen ab. „In mir steckt auch ein deutscher Anteil“, sagt die Sommelière lachend, „zum Beispiel mein Perfektionismus, als es um die Gestaltung des Ladens ging.“ Auch die Verbindlichkeit und Treue schätzt sie, und hofft auf eine Stammkundschaft im Wedding. Schließlich ist sie auch selbst in den Kiez gezogen, weil sie die Qualitäten dieses Stadtteils so schätzt.
Der Wein soll so bald wie möglich auch im (oder vor dem) Laden verkostet werden können, und dann wird es auch südamerikanische Snacks wie Empanadas geben. Was für ein Kontrast zu dem Nagelstudio, das sich früher in dem Haus befand! Im Sortiment variieren die Preise für eine Flasche zwischen 7 und 25 Euro, bei echtem Champagner zwischen 32 und 55 Euro. Im Weinstudio sollen übrigens später auch Weinverkostungs ‑Seminare stattfinden.
Chin Chin, Transvaalstr. 43, Tel. 01475430190, Mi-Sa 15–20 Uhr
jetzt: Vinscent Weinstudio mit argentinischen Weinen
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