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BVG-Baustelle Seestraße

14. Mai 2018
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Rund um den Bahnhof Seestraße wird gebaut. Ersatzverkehr ist die Folge. Foto: Hensel
Rund um den Bahn­hof See­stra­ße wird gebaut. Ersatz­ver­kehr ist die Fol­ge. Foto: Hensel

AKTUALISIERT An einer der ver­kehrs­reichs­ten Kreu­zun­gen Ber­lins wird gera­de der BVG-Ver­kehr total umge­krem­pelt. Auf dem U‑Bahnhof See­stra­ße fah­ren die Bah­nen Rich­tung Alt-Tegel anders. Doch auch über der Erde müs­sen sich Fahr­gäs­te umori­en­tie­ren: Bis zum 2. Okto­ber ent­fällt der Stra­ßen­bahn­ver­kehr auf dem Ast zum Virch­ow-Kli­ni­kum, wovon auch die Tram­hal­te­stel­le am U‑Bahnhof See­stra­ße betrof­fen ist.

 

Über der Erde

Bis Okto­ber erneu­ert die BVG die Stra­ßen­bahn­glei­se zwi­schen Amru­mer und Turi­ner Stra­ße. 3.800 Meter Schie­ne und etwa 2.400 Schwel­len wer­den aus­ge­tauscht. Für die Gestal­tung als soge­nann­tes grü­nes Neu­es Ber­li­ner Stra­ßen­bahn­gleis wer­den rund 4.500 Qua­drat­me­ter Rasen­flä­che her­ge­stellt. Im Bereich der Turi­ner Stra­ße wer­den pro­vi­so­ri­sche End­hal­te­stel­len geschaffen.

Nur noch bis zum 16. Sep­tem­ber wird die pro­vi­so­ri­sche End­hal­te­stel­le U Seestraße/Turiner Stra­ße genutzt. Ab 17. Sep­tem­ber fährt auf der See­stra­ße und der Oslo­er Stra­ße gar kei­ne Tram, son­dern es fah­ren Ersatz­bus­se von der Björn­son­stra­ße über U See­stra­ße zum Virch­ow-Kli­ni­kum. Bis dahin wird die Bus­li­nie 106 aus Schö­ne­berg kom­mend bis zur neu­en End­stel­le U‑Bahnhof Seestraße/Turiner Stra­ße ver­län­gert, um den Umstieg zu erleich­tern. Ab 2. Okto­ber ist wie­der alles wie gewohnt, die Stra­ßen­bahn fährt dann wie­der ihren gewohn­ten Linienweg-

Für  Stra­ßen­bahn­fahr­gäs­te, die nicht den Schie­nen­er­satz­ver­kehr benut­zen möch­ten, bedeu­tet es einen meh­re­re hun­dert Meter lan­gen Fuß­weg von der Tur­nier Stra­ße bis zur Mül­lerstra­ße, wenn sie in die U‑Bahn umstei­gen möchten.

In einem Nah­ver­kehrs­fo­rum wird kri­ti­siert, dass die Total­sa­nie­rung des erst 1997 ein­ge­weih­ten Stra­ßen­bahn­ab­schnitts nur wegen fal­scher Spar­sam­keit erfor­der­lich sei. “Der ers­te (1995 ein­ge­weih­te, Anm.d.R.) Bau­ab­schnitt zwi­schen Björn­son­stra­ße und Loui­se-Schroe­der-Platz war mit der sehr auf­wän­di­gen, teu­ren, aber nahe­zu unver­wüst­li­chen Bau­wei­se her­ge­stellt wor­den… Bei der Pla­nung des zwei­ten Bau­ab­schnitts hat­ten sich end­lich die Spar­füch­se und Kri­ti­ker durch­ge­setzt, die immer beto­nen, dass die gro­ßen Vor­tei­le der Stra­ßen­bahn in der bil­li­ge­ren und schnel­len Errich­tung der Infra­struk­tur lie­gen. Nun kam eine viel bil­li­ge­re Vari­an­te zur Aus­füh­rung. Das Ergeb­nis haben wir jetzt.”

Ärger­lich für die Fahr­gäs­te ist auch, dass die lang­jäh­ri­ge Sanie­rung der Böse­brü­cke mit Ein­schrän­kun­gen im Tram­ver­kehr noch nicht lan­ge zurück­liegt. Die BVG hat unse­re Anfra­ge nach dem Zeit­punkt der Bau­ar­bei­ten wie folgt beant­wor­tet: “Wäh­rend der Sper­rung der Böse­brü­cke wur­den bereits umfang­rei­che Arbei­ten in der Stra­ßen­bahn­in­fra­struk­tur und an den Kreu­zungs­be­rei­chen von Stra­ßen­bahn und que­ren­dem Auto­ver­kehr erle­digt. Die jetzt lau­fen­den Arbei­ten konn­ten tech­nisch bedingt nicht zusätz­lich par­al­lel statt­fin­den und hät­ten die Bau­zeit ver­län­gert. Zeit­lich waren wir aber an die Pla­nung der Brü­cken­sa­nie­rung gebunden.”

Unter der Erde

Für den U‑Bahnhof hat sich die BVG eini­ges vor­ge­nom­men: In den kom­men­den fünf Jah­ren soll der Bahn­hof nicht nur bar­rie­re­frei aus­ge­baut, son­dern auch von Grund auf instand­ge­setzt wer­den. Dank neu­er Gleis­ver­bin­dun­gen kön­nen die Züge in bei­de Fahrt­rich­tun­gen am west­lich gele­ge­nen Bahn­steig I hal­ten. In zwei Jah­ren wech­selt der Bahn­be­trieb auf den dann sanier­ten Bahn­steig II. “Die Auf­zü­ge ent­ste­hen auf bei­den Bahn­stei­gen in Nähe der bestehen­den nörd­li­chen Trep­pen­an­la­gen in Nähe der See­stra­ße”, teilt uns die Pres­se­stel­le der BVG dazu mit, also gibt es einen kur­zen bar­rie­re­frei­en Umstieg zur Stra­ßen­bahn. Ein zusätz­li­cher Trep­pen­aus­gang ent­steht außer­dem vom Bahn­steig in Rich­tung Alt-Tegel zur Ecke Mül­ler-/Ams­ter­da­mer Straße.

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6 Comments

  1. Wird beim Umbau am U‑Bahnhof See­stra­ße auch an alte und behin­der­te Men­schen gedacht? Die Trep­pen sind für mich (geh­be­hin­dert) nicht zu bewäl­ti­gen. Wenigs­tens eine klei­ne Ram­pe an der Sei­te wär schön (wie am Jakob-Kaiser-Platz).

  2. Scha­de das die Hal­te­stel­le Turi­ner­str. nur pro­vi­so­risch ist.
    Klar, von See­stra­ße bis Osram­hö­fe ist nicht so weit. Aber mit der Halt­stel­le Turi­ner­str. kann man so prak­tisch gleich mit­ten in den Kiez um die Mal­plaquet­stra­ße gehen, anstatt den von einem der bei­den Enden zu errei­chen. Fin­de das aus die­sem Grund gera­de sehr toll mit der Baustelle. 

    Naja, macht wahr­schein­lich aber weder zeit­lich noch wirt­schaft­lich Sinn die pro­vi­so­ri­sche Hal­te­stel­le zur dau­er­haf­ten zu machen.

  3. Das Ver­kehrs­chaos ist kom­plett, da die Luxem­bur­ger zur glei­chen Zeit “umge­baut” wird… ein Traum! 🙁

    • Dan­ke für den Hin­weis, für den wir die BVG befragt haben. Die Auf­zü­ge wer­den nahe an der See­stra­ße gebaut. Der neue Aus­gang ent­steht in Rich­tung Alt-Tegel an der Ecke Müllerstraße/Amsterdamer Straße.

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