Kleingärten gelten gemeinhin als Hort des Spießertums. Deutschlandflaggen, akkurat geschnittene Rasenflächen und Vereinsmeierei gehören zum Bild einfach dazu. Was aber, wenn ein Gartencafé mitten in der Anlage durch eine internationale Mischung überrascht? „Buddhas Garten“ wagt diesen Spagat in der Dauerkolonie Rehberge.
Das Café könnte kaum zentraler liegen als hier an der Festwiese. Die hat eher was von einem Dorfplatz, wo neue Spielgeräte gegenüber vom Vereinshaus stehen. Auch wenn das Gartencafé kaum auffälliger als die Lauben der Kleingärtner ist, begegnen sich an dieser Stelle fast zwangsläufig die Koloniebewohner. Hier grüßt man sich, hält ein Schwätzchen und tauscht Neuigkeiten aus. Aber auch Wanderer und Spaziergänger durchstreifen die Anlage.
Da Betreiberehepaar Tuğba und Rawee hat das Café erst vor kurzem eröffnet. „Da ging einiges schief“, sagt Tuğba lachend, „aber das war nicht schlimm.“ Man hilft sich gegenseitig unter den Gärtnern so dass es doch noch ein gelungener Auftakt wurde. Da die beiden selbst Parzellanten sind, kennen sie die Herzlichkeit und Offenheit der Kolonie aus eigener Erfahrung. „Eine Welt für sich“ beschreibt Tuğba die Atmosphäre. Sie selbst wohnt mit ihrer Familie im angrenzenden Weddinger Kiez.
Fotos: Buddhas Garten
Neben dem beliebten Eis in Kugeln oder am Stiel, liebevoll garnierten Eisbechern (Erdbeer, Bananasplit, Nusskaramell, Eiskaffee, Eisschokolade), Bratwurst und Hot Dogs wird in Buddhas Garten mehr geboten als man an einer solchen Stelle erwarten würde. Der gelernte Koch Rawee stammt aus Thailand und bietet am Wochenende ein mehrgängiges wechselndes Asia-Special an. Das können Frühlingsrollen, Samosas, Pad Thai mit Huhn oder Garnelen und verschiedene Desserts sein – für ein Gartencafé ein ambitioniertes Menü. Unter der Woche (mittwochs bis freitags) gibt es feste Tagesgerichte mit internationaler Küche und ein Snackangebot. Natürlich können sich Gäste nachmittags auch auf Kuchen freuen, den man auf der großen von Grün umgebenen Terrasse genießen kann.
„Das ist hier wie ein Urlaubsort“, sagt Tuğba, die eine echte Berliner Pflanze mit türkischen Wurzeln ist. Und da gehört doch ein üppiges Frühstück dazu, findet sie. Schon ab zwei Personen, die in Buddhas Garten zwei Tage vorher reserviert haben müssen, kann man sich im Gartencafé mit türkischem, französischem oder mit veganem Frühstück verwöhnen lassen. Ansonsten bietet sich das Café im Grünen auch für Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage an, denn die Betreiber können das angrenzende Vereinshaus mitnutzen und so auch größere Gesellschaften verköstigen. Ideal ist Buddhas Garten auch für Einschulungsfeiern und Kindergeburtstage, denn alles ist sehr kinderfreundlich angelegt, Autoverkehr gibt es am Café auch nicht. Die Größe und die Bekanntheit der Dauerkolonie Rehberge mit mehr als 500 Parzellen ist ein weiterer Vorteil.
Fragt sich nur noch, wie Tuğba und Rawee auf den Namen Buddhas Garten gekommen sind? „Gelassenheit und Hilfsbereitschaft sind buddhistische Prinzipien“, erklärt Tugba. Eine große Buddhastatue ziert den Innenraum mit seinen blassgrünen Wänden und weißen Schränken. Buddhastatuen gehören mittlerweile in jeden Zen-Garten – auch in deutsche Gärten – und symbolisieren den Einklang von Körper, Geist und Natur. Kurz: Buddhas Garten widerlegt das Klischee vom deutschtümelnden Kleingarten.
Buddhas Garten, Dauerkolonie Rehberge, Eingang über Windhuker Str. 60A
Mi-Fr 10–18, Sa/So 12 – 20 Uhr (bis Ende Oktober), im Winter für Veranstaltungen und Catering buchbar
Da einige Gäste den Weg zu uns schlecht gefunden haben ein kleiner Hinweis: Unsere Gaststätte befindet sich am Parkeingang gegenüber der Windhukerstr. 60A.
Bitte nicht verwechseln mit dem Parkeingang zum Freilichtkino Windhuker/Petersalle…Unser Eingang liegt parallel dazu! Also einfach die Windhukerstr. Weiter runter laufen und ihr findet unsere Beschilderung.
LG
Die Dauerkolonie Rehberge besteht aus 476 Parzellen.