Wer wie ich keine Ahnung von Yoga hat, würde normalerweise keinen Fuß in ein Yoga-Studio setzen. Doch bei Blue Panta läuft zum Glück vieles ein bisschen anders. Juliane Johannsen hat in der Transvaalstraße 11 ihr Yoga-Studio eröffnet und verbindet dort die Freude an der Bewegung mit Kunst und Musik.
Niedrige Eingangshürden
„Ich möchte das Klischee von Yoga hinter mir lassen“, sagt die 27-Jährige. Und so passt das Zeichen des blauen Panthers an der Scheibe, ein elegantes Tier, zu den stärkenden, die Muskeln kräftigenden Übungen, die Juliane anbietet. Statt dem Ashtanga, das sich eher auf Atmung konzentriert, ist ihre Form Yoga das Hatha, wo die Bewegungen zu einem „Flow“ werden. Eine Stunde besteht aus zehn Minuten Aufwärmen, dann folgt das eigentliche Yoga, daran schließt sich die Savasana-Phase an, in der man Tiefenentspannung genießen kann. Und an einem Abend lasse mich darauf ein, das einmal am eigenen Körper zu erfahren.
Juliane ist eigentlich ausgebildete Sängerin und hat sechs Jahre in den USA gelebt, wo sie ihre Form Yoga entwickelt hat. Ihre angenehm ruhige Stimme gibt mir sofort das Gefühl, dass ich auch ohne große Hürden mitmachen kann. Die Musik spielt eine große Rolle bei ihr und macht den Unterschied zu anderen Studios aus. „Die Musik läuft nicht einfach nur im Hintergrund, sondern ich wähle sie mit Bedacht aus“, erzählt die gebürtige Hamburgerin, die auch in einer Jazzband singt. Vielleicht erleichtern moderner Pop, Indie, Elektro oder House auch denen einen Zugang, die mit Yoga eigentlich nichts anfangen können. „Es bringt interessante Leute zusammen, macht Spaß, soll nicht elitär sein“, findet Juliane. Eigentlich könne ihrer Meinung nach jeder Yoga machen, ganz ohne Wettbewerbsgedanken. Und tatsächlich führen die vielen Dehnungs-Übungen mich als Untrainierten an eine Grenze, die aber nie überschritten wird. Die Entspannung nach einer Dreiviertelstunde gelingt mir auf Anhieb, ist tief und hält noch lange an. Der leichte Muskelkater wird mich am Folgetag daran erinnern, dass hier mehr trainiert und gedehnt wurde, als mir beim Yoga selbst bewusst war.
Panther im Spiegel
Der 55 m² große Raum, früher ein türkisches Café, ist immer auf 27 bis 30 Grad geheizt, was gut für die Muskeln ist. Der große Spiegel hilft bei der Ausführung der Übungen und trainiert auch die Selbstwahrnehmung. Am anderen Ende zieht ein großes Wandbild der Künstlerin Liza Zhou die Aufmerksamkeit an sich. Wer an einem solchen Ort nur esoterische Farben, Gerüche und Klänge vermutet, wird sich die Augen reiben. Hier geht es vor allem darum, sich wohlzufühlen und mit netten Menschen zusammen Übungen zu machen. Für 8 Euro* gibt es eine Probestunde, ansonsten kostet die Teilnahme zehn Euro*. Aber für Stammkunden hat Blue Panta Yoga auch 5‑er oder 10-er-Karten im Angebot.
*Preise 2018
Blue Panta Yoga
Transvaalstr. 11, 13351 Berlin-Wedding, Tel. 0
Kurse mit verschiedenen Schwerpunkten dienstags bis freitags morgens und abends, am Wochenende unterschiedlich. Mehrmals pro Woche gibt es Beginner-Kurse.
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