Der Verein Berlin Postkolonial e.V. führt seit einigen Jahren regelmäßig Stadtrundgänge im Afrikanischen Viertel durch, um anhand kolonialer Spuren im öffentlichen Raum (siehe Straßennamen) globale Geschichte auch vor Ort erfahrbar zu machen.
Vor allem aber geht es in der Vereinsarbeit darum, die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus auf hiesige Denk- und Gesellschaftsstrukturen aufzuzeigen. Laut Verein präge er in Form von Kolonialrassismus bis zum heutigen Tag die Gegenwart deutscher Verhältnisse.
Nicht nur mit Stadtrundgängen, sondern auch mit öffentlichen Veranstaltungen sowie dem Projekt „Far, far away? Kolonialrassismus im Unterricht | Globales Geschichtslernen vor Ort“ stellt der Verein seit einigen Jahren ein umfassendes Bildungsangebot für Interessierte und Bildungsträger bereit.
Wer mehr über seinen Kiez vielleicht erfahren oder den Verein einfach mal kennenlernen möchte, dem bietet dieses Wochenende die geeignete Gelegenheit. Morgen bzw. am kommenden Samstag, 11. April ab 13:00h findet der erste postkoloniale Stadtrundgang des Jahres 2015 statt.
Thema: „Von Lüderitz zum Völkermord“
Der von Deutschland bis heute nicht anerkannte Genozid an den Herero und Nama jährt sich in diesem Jahr zum 111. Mal. Die Tour thematisiert den jahrzehntelangen namibischen Widerstand gegen Kolonialismus und Apartheid sowie den anhaltenden Kampf der Herero und Nama um Wiedergutmachung für Enteignung und Völkermord.
Der Herero Israel Kaunatjike, aufgewachsen in Namibia, lebt seit Jahrzehnten in Berlin. Er setzt sich für eine Entschuldigung Deutschlands und Wiedergutmachung gegenüber den Herero und Nama ein.
Treffpunkt: U Afrikanische Str, Nordwestausgang
Uhrzeit: 13.00h
Teilnahme: 8 Euro
Samstag, 11. April 2015, 13 Uhr
Kontakt: [email protected]
Das Jahresprogramm des Vereins mit allen geplanten Veranstaltungen findet sich hier:
Berlin Postkolonial e.V. Jahresprogramm
Kontaktdaten:
Berlin Postkolonial e.V.
Projektbüro Kameruner Str. 1
13351 Berlin
www.berlin-postkolonial.de