Eine durchgestylte Bar in einem Neubau am Nettelbeckplatz, ob das was werden kann? Wir haben das B‑side besucht und können euch versichern: Das Konzept geht auf.
An der Gerichtstraße, an der Ecke zum Nettelbeckplatz, ist ein Flachbau einem Apartmentgebäude gewichen. In einem der Ladengeschäfte des Eckgebäudes ist im Oktober eine Bar eingezogen. Ihre Betreiber sind erst vor ein paar Jahren aus den USA nach Berlin gekommen und haben hier ihre Idealvorstellungen für eine Bar verwirklicht – an einer der spannendsten Ecken des Wedding.
Die beiden Betreiber bringen viele Erfahrungen mit: Michael Smuck hat viele Jahre in der Craft Beer-Szene gearbeitet. Seine Partnerin Stanzi Harris wiederum hat in der Vergangenheit schon verschiedene Bars gemanagt. Sie lebt schon seit über 4 Jahren in Berlin und findet es immer noch wunderbar, in dieser Stadt eine Bar zu betreiben. Dazu kommt die Liebe der beiden zur Musik – der Name B‑side ist natürlich eine Reminiszenz an Vinyl. Auch das Logo greift das Thema Schallplatte auf. Denn die Beschallung ist den Betreibern wichtig, es läuft vor allem, was laut ist: Punk, Post-Punk, Garage…
Das ungewöhnliche Eckgrundstück mit Terrassen zum Hinterhof hin sorgt auch für einen besonderen Zuschnitt der Bar. Verschiedene Winkel und Ecken erzeugen immer neue überraschende Raumeindrücke. Besonders cool: Die glatt geschliffenen Betonwände und die Decken sind schwarz gestrichen. Einzige Akzentfarbe ist rot. Verschiedene Lampen sorgen für indirekte rote und weiße Beleuchtung, zum Beispiel der mit Fotografien versehenen Bilder an den Wänden. Diese sollen monatlich wechseln. Die Regale mit den Spirituosen sind aus alten Rohren gefertigt – alles ist durchdacht und mit viel Sachverstand gestaltet. Diese Bar ist mehr als schummrig, sie ist der vielleicht dunkelste Ort des Wedding. Zwischen Barraum und Hinterzimmer zum Terrassendeck im Hinterhof sind die Wände mit dunkelroten Tapeten beklebt.
Als Bierexperte legt Michael natürlich Wert auf eine große Bandbreite der Biere vom Fass, darunter Vagabund-Biere aus dem Wedding und Guinness. Es gibt aber auch einige Long-Drinks, Gins, Schnäpse und verschiedene Shots. Dennoch ist das B‑side alles andere als eine hippe Cocktail-Bar, es ist vielmehr ein außergewöhnlicher, kommunikativer Ort, der – obwohl alles noch neu ist – viele Geschichten erzählt. Viele Gäste der kürzlich geschlossenen F‑Bar sind ins B‑Side gewechselt – die Betreiber sind befreundet – und sorgen dafür, dass dieser Ort auch genug Wedding-Vibes hat.
Wenn ihr also wieder einen klassischen Bar-Abend mit vielen inspirierenden Gesprächen in coolem Ambiente und mit guten Getränken erleben wollt, seid ihr im B‑Side genau richtig.
Fotos: Samuel Orsenne
The B‑Side Bar, täglich ab 18 Uhr. Gerichtstr. 56, 13347 Berlin
Billard
Ich kann Ihnen versichern das eine BAR ohne Billiard das langweiligste ist was es gibt. Trotzdem toi toi