Richtig große Räume sind praktisch. Sie bieten viel Platz für alle möglichen Nutzungen. Sie sind gefragt für Hochzeitsfeiern, für Firmenevents, für Veranstaltungen aller Art. Wo gibt es im Wedding einen Ort, an dem mindestens x Menschen untergebracht werden können? Diese Frage wird auch auf der Weddingweiser Pinnwand bei Facebook öfter gestellt. Je mehr Menschen Platz finden sollen, desto schwieriger ist es, eine passenden Location zu finden – vor allem in Cononazeiten wo Abstand geboten ist. Auch im Wedding gibt es wirklich große Räume. Einer davon befindet sich in der Gerichtsstraße 23: das artloft.berlin.
Wer durch die Toreinfahrt der Gerichtstraße 23 geht, der findet das artloft.berlin geradezu durch den großen Hof, fast an der Panke, hinter einer roten Stahltür. Hinter dieser Tür ist ein 360 Quadratmeter großer Raum mit hohen Wänden, so groß, dass zwischendrin Stützsäulen eingebaut werden mussten. Es gibt lange Tischreihen und viele Stühle, ein Klavier, eine gemütlich aussehende Sofa-Ecke und viel Platz dazwischen. Es gibt auch große Wandflächen. Diese werden für Ausstellungen genutzt. Aktuell hängen an den Wänden abstrakte Malereien von Thomas Bo Henriksson. Der Maler hat an den großen Wänden genug Platz für seine Gedanken über Singularitäten, Ereignishorizont, Raum und Wahrnehmung.
Das artloft.berlin hat zur Panke hinaus eine Terrasse – und wenn auf dem Gelände nicht gerade gebaut werden würde, noch eine zweite Terrasse zum Innenhof. Diese liegt an einem Bereich des Gebäudes, das dem Kochen vorbehalten ist. Die Betreiber des Lofts, Markus Kniepkamp und Denise Groß, laden hier zu Mitkochkursen ein, zum Teambuilding mit Bratpfanne und Kochlöffel, zu Crossover in der Küche, gern auch mit Musik. Das Kochloft ist ebenfalls geräumig, hell und im typischen Industriestyle eingerichtet. Auch hier entsteht der Eindruck, einfach mal Platz zu haben. In der verdichteten Innenstadt von Berlin, so fühlt man sofort, ist das ein ganz besonderer Luxus.
Lofts sind in dem 1906 erbauten Gebäudekomplex natürlich keine Seltenheit. Im Gegenteil: in den alten Fabrikgebäuden in der Gerichtstraße 23 gibt es mehrere, zu denen der Besucher Zugang hat und die nicht als Lager oder Büros für Firmen dienen. Mit der Fabrik23 nebenan gibt einen einen weiteren Eventspace, das beliebte Tangoloft dagegen ist gerade erst ausgezogen. Sie alle sind nicht ohne Grund hier. Der ganze Gebäudekomplex gehört seit einigen Jahren einem kunstinteressierten Milliardär aus New York. Es ist in seinem Sinne, dass die Gerichtsstraße 23 zu einem Ort für Kunst und die schönen Dinge des Lebens geworden ist. Das artloft.berlin, das 2013 in einer ehemaligen Eisenschmiede entstanden ist, ist auch vor diesem Hintergrund ein Ort der Kunst, der kulturellen Begegnung und der Kommunikation.
Kunst und Konzerte, Klassik, Jazz und experimentelle Musik finden im artloft.berlin ihren Raum. Es gibt die kulinarischen Veranstaltungen und auch Workshops oder Tagungen. Wie gesagt sind derzeit die Arbeiten des in Stockholm geborenen und inzwischen in Berlin lebenden Künstlers Thomas Bo Henriksson im artloft.berlin zu sehen. „Beyond Singularities“ ist die elfte Ausstellung im Loft. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Vernissage nur eine kleine Feier. Wer die Arbeiten gern sehen möchte, kann das nach Anmeldung – am besten per E‑Mail unter [email protected] – noch bis zum 11. November tun. Bei einer Besichtigung der Kunst öffnet sich für die Besucher ganz nebenbei auch einer dieser großen Räume, die Platz für alles Mögliche bieten. Was für ein Luxus!
artloft.berlin, Gerichtsstraße 23, Web: www.artloft.berlin