Mastodon
/

Arbeitslosigkeit weiter hoch

blank
Agen­tur für Arbeit Mül­lerstra­ße. Foto: Weddingweiser

Nach wie vor feh­len für vie­le Men­schen im ehe­ma­li­gen Bezirk Wed­ding Jobs. Zum Stich­tag 31. Dezem­ber 2020 waren 15.954 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. Im Orts­teil Wed­ding such­ten 8.678 Men­schen und im Orts­teil Gesund­brun­nen 7.276 Men­schen eine Arbeit. Zum Ver­gleich: Vor einem Jahr im Dezem­ber 2019 gab es im Orts­teil Wed­ding 5.971 Arbeits­lo­se und im Orts­teil Gesund­brun­nen 5.047. Ange­stie­gen war die Arbeits­lo­sig­keit zeit­gleich mit der Coro­na­kri­se. Ein Rück­gang der hohen Arbeits­lo­sen­quo­te ist im Gebiet des ehe­ma­li­gen Wed­ding noch nicht zu beobachten. 

Eine Quo­te, die berühm­te Arbeits­lo­sen­quo­te, wird für ein­zel­ne Stadt­tei­le nicht ver­öf­fent­licht. Behelfs­wei­se lässt sich die Zahl der Arbeits­lo­sen zu der Zahl der Ein­woh­ner im Alter von 18 bis 65 Jah­ren ins Ver­hält­nis set­zen. Dann wären zwölf Pro­zent der Erwach­se­nen beim Arbeits­amt regis­triert. Ver­füg­bar ist die Arbeits­lo­sen­quo­te für den gesam­ten Bezirk. Sie beträgt aktu­ell elf Pro­zent. Vor einem Jahr lag sie bei acht Pro­zent. Man könn­te sagen, in Mit­te hat Coro­na drei Pro­zent­punk­te Arbeits­lo­sig­keit verursacht.

Corona drückt Arbeitsmarkt

Man sieht Rathausvorplatz Jobcenter Schiller-Bibliothek Foto: Joachim Faust
Das Job­Cen­ter am Platz vor dem Rat­haus. Foto: Weddingweiser

Ange­stie­gen ist die Zahl der Arbeits­lo­sen erst­mals zum 30. Juni 2020. Zu die­sem Stich­tag waren im Gebiet des ehe­ma­li­gen Bezirks Wed­ding 16.408 Men­schen arbeits­los regis­triert. Zum 31. Dezem­ber 2019 waren es 11.018 Men­schen. Das ent­spricht einem Anstieg auf 148 Pro­zent. Die­ses hohe Niveau ist bis Dezem­ber 2020 nicht abge­schmol­zen. Die oben genann­te Zahl von 15.944 Men­schen im Gebiet des ehe­ma­li­gen Bezirks Wed­ding sind nur mini­mal gerin­ger als die aktu­el­le Zahl.

Viele Hartz-IV-Bezieher unter den Arbeitslosen

Auf­fäl­lig ist, dass der Anteil der Bezie­her von Leis­tun­gen nach SGB II (Hartz IV und Auf­sto­cker) sehr hoch ist. Nur ein Vier­tel aller Arbeits­lo­sen bekommt das regu­lä­re Arbeits­lo­sen­geld (SGB III), drei Vier­tel dage­gen die Sozi­al­leis­tun­gen vom Job­Cen­ter. Nicht zu ermit­teln ist, für wie vie­le Men­schen die regu­lä­re Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung auf­grund nied­ri­ger Löh­ne und Gehäl­ter nicht aus­reicht und sie des­halb vom ers­ten Tag der Arbeits­lo­sig­keit an auf Hartz-IV ange­wie­sen sind.

Die Zah­len des Amtes für Sta­tis­tik Ber­lin-Bran­den­burg zei­gen, dass in den Orts­tei­len Gesund­brun­nen und Wed­ding vie­le Arbeits­lo­se leben, die kei­nen Berufs­ab­schluss haben. Zwei Drit­tel von ihnen haben kei­ne Aus­bil­dung. Zum Ver­gleich: in der gesam­ten Stadt liegt die­ser Wert bei der Hälf­te aller Arbeits­lo­sen. Aka­de­mi­ker machen dage­gen unter den Ber­li­ner Arbeits­lo­sen nur 16,2 Pro­zent aus. Die hohe Arbeits­lo­sig­keit unter den Unge­lern­ten wird greif­ba­rer vor dem Hin­ter­grund, dass in Ber­lin 113.000 Men­schen in Beruf ohne Aus­bil­dung arbei­ten und in die­ser Grup­pe gleich­zei­tig 173.000 arbeits­los sind. Bei den Aka­de­mi­kern ste­hen in Ber­lin 450.000 hoch­qua­li­fi­zier­ten Arbeit­neh­mern rund 33.000 Arbeits­lo­se in die­ser Spar­te gegenüber.

Logo Weddinger Allgemeine ZeitungDer Text stammt aus der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung, der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Geschrie­ben wur­de er von And­rei Schnell. Wir dan­ken dem RAZ-Ver­lag.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.