Joachim FaustIhr mögt die indische, die persische und türkische Küche und habt dort schon so ziemlich alles durchprobiert? Dann haben wir etwas ganz Besonderes für euch. Ein Restaurant, das im Wedding ziemlich einmalig ist. Seit drei Jahren gibt es an der Müllerstraße das Kabul Night, ein afghanisches Restaurant, wo es nicht nur ganz besonders gut schmeckt. Auch die Atmosphäre entführt euch für eine Weile woanders hin.
Im bunten Lichtergewirr der Müllerstraße sticht die rote Leuchtschrift des Kabul Night angenehm hervor. Betritt man das Restaurant, fällt sofort die Einrichtung ins Auge: lange Tafeln mit Kerzen und gepolsterten Stühlen, Kronleuchter, marmorierte Säulen. Das alles sorgt für eine gewisse Einstimmung für das Festessen, das ihr dort bekommt.
Auf der Karte braucht man erst einmal etwas Orientierung, wobei die freundliche Bedienung gern hilft. Aber schaut man sich die Gerichte einmal näher an, erkennt man, dass Afghanistan durch seine Lage an der Seidenstraße vielerlei Einflüssen aus dem Fernen Osten und dem Mittleren Osten ausgesetzt war. Das Beste aus vielen Welten, könnte man auch sagen.
Und so schmeckt es
Serviert wird das Essen dann auf Platten oder länglichen Porzellantellern. Insgesamt haben die Gäste die Qual der Wahl, zumal viele Gerichte unbekannte Namen besitzen. Für Fleischesser gibt es Kebaps und Spieße oder ganze Grillplatten. Wir haben sowohl vegetarische als auch Fleischgerichte bestellt und miteinander kombiniert. Es gibt ebenfalls eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten wie gebratene Auberginen in Sauce, Spinat oder Currys. Zu allen Gerichten gibt es entweder Fladenbrot oder Reis. Die Bandbreite an Zubereitungsweisen und Geschmäckern ist enorm und hat uns sehr überrascht. Das zart zubereitete Lamm‑, Hühner- und Rindfleisch war angenehm gewürzt, wodurch es sehr natürlich schmeckte. Es erinnerte uns auf Anhieb an nichts, was wir kannten. Insgesamt fiel uns auf, dass die Speisen eine leichte Süße mit leichter Schärfe verbinden.
Auch die Desserts verdienen eine besondere Beachtung. Wir haben Ferni probiert, eine Art Milchpudding, der mit Mandeln und Kardamom zubereitet ist und nicht sehr süß schmeckte.
Man kann es sich entweder im Restaurant gut gehen lassen oder das Essen nach Hause mitnehmen, was wir dann beim zweiten Versuch auch taten. Also: für alle, die sich darauf einmal einlassen wollen, bietet das Kabul Night ein unerwartetes und nicht überteuertes Geschmackserlebnis.
Müllerstr. 129, Nähe Kameruner Str., U Seestr.
geöffnet täglich 12 – 23 Uhr
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