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Widerstandskämpfer Max Josef Metzger:
Gedenken an einen mutigen Priester

11. April 2024

Am 17. April jährt sich zum 80. Mal der Tag der Hin­rich­tung von Max Josef Metz­ger. Das Schick­sal die­ses Pries­ters ist nur weni­gen bekannt, im Gegen­satz zu dem drei­ecki­gen Platz zwi­schen Arbeits­agen­tur, Mül­lerstra­ße und Gericht­stra­ße, der frü­her als Cour­biè­re­platz bekannt war. In der St. Joseph-Basi­li­ka, die Metz­gers letz­te Wir­kungs­stät­te war, fin­det vom 14. bis 20. April eine Gedenk­wo­che statt.

Max Josef Metz­ger war ein katho­li­scher Pries­ter, der von 1940 bis zu sei­ner Ver­haf­tung 1943 in den Räu­men der Gemein­de St. Joseph an der Mül­lerstra­ße im Wed­ding leb­te. Er war als Mili­tär­geist­li­cher im 1. Welt­krieg zum über­zeug­ten Anti­mi­li­ta­ris­ten und radi­ka­len Pazi­fis­ten gewor­den, enga­gier­te sich nach dem Krieg in ver­schie­de­nen Frie­dens­or­ga­ni­sa­tio­nen und setz­te sich in Deutsch­land und auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne auch für das Recht auf Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung ein. Dar­über hin­aus trat er für die Über­win­dung der Unter­schie­de zwi­schen den christ­li­chen Kir­chen ein und setz­te sich auch inten­siv für die inter­na­tio­na­le Kunst­spra­che Espe­ran­to ein, die er als Gegen­ge­wicht zum Natio­na­lis­mus jener Zeit ansah.

Nach der Macht­über­nah­me der Natio­nal­so­zia­lis­ten wur­de Metz­ger, der damals in Meit­in­gen bei Frei­burg leb­te, mehr­mals inhaf­tiert. 1940 zog er dann nach Ber­lin-Wed­ding in die Gemein­de St. Joseph, wohl um in der Anony­mi­tät der Groß­stadt der Auf­merk­sam­keit der Gesta­po zu ent­ge­hen. Den­noch wur­de er 1943 erneut ver­haf­tet, in einem Schau­pro­zess durch den Volks­ge­richts­hof unter Vor­sitz von Freis­ler zum Tode ver­ur­teilt und am 17.4.1944 in Bran­den­burg an der Havel hingerichtet.

Zum Geden­ken an die­sen christ­li­chen Frie­dens­ak­ti­vis­ten aus dem Wed­ding, der für sei­nen Ein­satz für Frie­den und Völ­ker­ver­stän­di­gung umge­bracht wur­de, fin­det vom 14. bis 20. April eine Gedenk­wo­che in der Gemein­de St. Joseph, Will­de­now­str. 8, statt. Die Ver­an­stal­tun­gen die­ser Gedenk­wo­che sind dem ange­füg­ten Fly­er zu ent­neh­men.

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