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Abtauchen im Humboldthain:
So schön ist die Badesaison im Sommerbad Humboldthain

13. Juni 2015
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Die große Rutsche ist die Attraktion bei den Kindern.
Umrahmt von gro­ßen Bäu­men: das Sommerbad.

Auf der Tafel am Ein­gang sind Luft- und Was­ser­tem­pe­ra­tur ange­schrie­ben. Die Zah­len zei­gen: Es ist ein schö­ner Tag. Es ist Som­mer, im Frei­bad im Hum­boldt­hain wird wie an jedem war­men Tag zwi­schen Juni und Sep­tem­ber gerutscht, gesprun­gen und um die Wet­te geschwom­men. Von Gum­mi­tie­ren, Eis und einer Rie­sen­rut­sche: Erin­ne­run­gen an einen unbe­schwer­ten Feri­en­tag im Sommerbad.

Zwan­zig Grad, Son­nen­schein, Feri­en: Das Som­mer­bad Hum­boldt­hain ist fest in den Hän­den der Kin­der. Drei Mäd­chen auf einer neon­grü­nen Luft­ma­trat­ze pad­deln lang­sam durch den Nicht­schwim­mer­be­reich. Am 1‑Me­ter-Sprung­turm hüp­fen sie einer nach dem ande­ren ins Was­ser, diri­giert von einer blon­den Frau in einem roten Bade­an­zug. Auf einer Decke neben dem gro­ßen Becken haben es sich drei Prin­zes­sin­nen in rosa bequem gemacht. Sie kichern.

Rutschpartie im Humboldthain: Die Rutsche ist für viele Kinder das Schönste am Sommerbad.
Rutsch­par­tie im Hum­boldt­hain: Die Rut­sche ist für vie­le Kin­der das Schöns­te am Sommerbad.

Auf der Trep­pe zur gro­ßen grü­nen Rut­sche war­ten die Kin­der auf ihr Lieb­lings­ver­gnü­gen. Wer unten im Was­ser gelan­det ist, klet­tert sofort wie­der die Stu­fen hin­auf. Die Schlan­ge an der Rut­sche reißt nicht ab. Fünf Erwach­se­ne mit Schwimm­bril­len zie­hen unbe­irrt ihre Bah­nen durchs Schwim­mer­be­cken. An einem ent­spann­ten Vor­mit­tag wie die­sem geht das, am Nach­mit­tag wer­den mehr Bade­gäs­te kom­men und das Bah­nen­schwim­men wird zum Sla­lom um plan­schen­de Feri­en­kin­der. Der Imbiss zieht lang­sam sei­ne Roll­lä­den hoch: Pom­mes, Eis und Geträn­ke sind im Ange­bot. Doch dafür inter­es­sie­ren sich die Kin­der um 11 Uhr vor­mit­tags nicht. Sie wol­len Süßig­kei­ten. In klam­me Bade­hand­tü­cher gewi­ckelt ste­hen sie einer hin­ter dem ande­ren am Süß­wa­ren­stand, rei­chen mit leuch­ten­den Augen ihr Taschen­geld über den Tre­sen. Eine jun­ge, gedul­di­ge Ver­käu­fe­rin füllt dafür die gewähl­ten Gum­mi­tie­re und Gum­mi­schlan­gen in wei­ße Papier­tü­ten ab.

“Nicht auf dem Bauch rut­schen”, ruft der Bade­meis­ter in sein wei­ßes Mega­fon. Viel mehr muss er an die­sem Vor­mit­tag nicht sagen. Die Kin­der ken­nen die Regeln, sie kom­men oft hier­her. Ihre Stim­men ver­mi­schen sich zu die­sem typi­schen Frei­bad­hin­ter­grund­rau­schen aus geru­fe­nen Namen und fröh­li­chen Gesprä­chen. Manch­mal kann man ein­zel­ne Wor­te oder Sät­ze her­aus­hö­ren. Ein­mal taucht ein “Oh, wie geil” auf, ohne dass man es einer Sze­ne oder einem Spre­cher zuord­nen könnte.

Am Him­mel zie­hen hohe wei­ße Wol­ken her­an, die blaue Lücken las­sen. Lin­den­blü­ten reg­nen auf die Müt­ter und Omas auf den Decken­land­schaf­ten auf der Lie­ge­wie­se. Sie bewa­chen das Hab und Gut der Baden­den und haben Limo­na­de ein­ge­packt. Das Was­ser hat 24 Grad und eins ist sicher: Die Kin­der, die kom­men noch lan­ge nicht aus dem Was­ser! In den kom­men­den Mona­ten wer­den sie nur sehn­süch­tig über den Zaun schau­en kön­nen und an den schö­nen Som­mer im Frei­bad den­ken. Aber im nächs­ten Jahr kom­men sie wieder.

Das Som­mer­bad Hum­boldt­hain hat geöff­net: täg­lich 10 – 18 Uhr

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  1. […] vier Jah­re nach dem Zwei­ten Welt­krieg die ers­ten Bade­gäs­te im Som­mer­bad Hum­boldt­hain ihre Run­den dreh­ten, konn­ten sie zuse­hen, wie der von ita­lie­ni­schen Arbei­ter im Krieg zwangsweise […]

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