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Bücher, Essen, Musik und Kunst – ein Tag für alle Sinne bei “Echo Bücher”

20. Mai 2014

Sams­tag­nach­mit­tag, Gesund­brun­nen, Grün­ta­ler Stra­ße, Buch­la­den – bei die­sen Wor­ten nimmt ein unbe­stimm­tes Bild von bun­tem Men­schen­ge­wu­sel, einer schein­bar ruhi­gen Neben­stra­ße mit weni­gen Bars und Knei­pen und einem klei­nen, viel­leicht etwas chao­ti­schen Buch­la­den vor dem geis­ti­gen Auge Gestalt an.

echo bücher 2david und meikeDoch weit gefehlt, denn es ist nicht irgend­ein Sams­tag, son­dern Restau­rant Day und es ist nicht irgend­ein Buch­la­den, son­dern Echo Bücher. Und aus genau die­sem Grund fin­det man in dem über­sicht­li­chen, mini­ma­lis­tisch ein­ge­rich­te­ten Raum neben der groß­ar­ti­gen Aus­wahl an Büchern zum The­ma Elek­tro­ni­sche Musik eine nicht min­der groß­ar­ti­ge Aus­wahl an asia­ti­schen Speisen.

Der Inha­ber von Echo Bücher, David Armen­gou, und die befreun­de­te Hob­by­kö­chin Mei­ke Adam, haben sich für die­sen Tag unter dem Namen „ECHO (B)EATS“ zusam­men­ge­tan und ver­sor­gen die zahl­reich erschie­ne­nen Gäs­te von 15 bis 19 Uhr mit inter­es­san­ter Lek­tü­re und lecke­ren Gerichten.

Der Restau­rant Day ist eine fin­ni­sche Erfin­dung und fin­det seit 2011 vier Mal im Jahr welt­weit statt. Das Kon­zept besteht ganz ein­fach dar­in, dass Hob­by­kö­che für die­sen einen Tag ihr eige­nes Restau­rant füh­ren. Dafür wer­den ent­we­der in den eige­nen vier Wän­den oder an ande­ren, eher unty­pi­schen Orten die Spei­sen zube­rei­tet und alle, die Lust dar­auf haben und früh genug da sind, zum Essen emp­fan­gen. comemeDie Köche tra­gen ihr tem­po­rä­res Restau­rant auf der Web­sei­te des Restau­rant Day ein, wo es von Hung­ri­gen und Neu­gie­ri­gen dann gefun­den wird, die sich durch die Menü­fol­ge pro­bie­ren kön­nen, so lan­ge der Vor­rat reicht.

Die­sem Expe­ri­ment stell­te sich Mei­ke Adam am Sams­tag zum ers­ten Mal, doch sie hat­te auch schon vor­her ein beson­de­res Ver­hält­nis zum Kochen, wovon man sich auf ihrem eige­nen Food­blog mit dem schö­nen Namen smá­mu­nir, islän­disch für „Klei­nig­kei­ten“, über­zeu­gen kann.

Sie erzählt, „Ich koche schon immer unheim­lich ger­ne und fin­de dar­in einen idea­len Aus­gleich zu mei­ner Arbeit im Büro, doch so vie­le Gäs­te sind defi­ni­tiv eine Pre­mie­re.“ Für die Vor­be­rei­tung der unge­fähr 60 bis 80 Por­tio­nen hat sie sich zwei Tage Urlaub genom­men, das Menü schon län­ger im Vor­aus geplant und so läuft dann auch alles wun­der­bar. Die meis­ten Gäs­te schlem­men sich ein­mal kom­plett durch die Spei­sen­fol­ge, bis die Töp­fe um 18:00 Uhr schließ­lich leer sind. Doch das tut der guten Stim­mung kei­nen Abbruch, denn man kann auf den lecke­ren Nach­tisch oder auf die Geträn­ke des zum Buch­la­den gehö­ren­den Cafés ausweichen.

binary printsDas Konzept passt in keine Schublade

Die Kom­bi­na­ti­on aus Café und Buch­la­den gehört näm­lich zum Kon­zept von Echo Bücher, doch es ist noch viel mehr als das. „Ich lie­be Kunst und elek­tro­ni­sche Musik und hier kommt alles in einem Raum zusam­men“, berich­tet David Armen­gou, der den Laden im Juli 2013 eröffnete.

Nach­dem er bereits vor 10 Jah­ren mit „Car­los Depot“ in der Inva­li­den­stra­ße eine Mischung aus Club und Künst­ler­bar geführt hat­te, die der Stadt­er­neue­rung wei­chen muss­te, woll­te er wie­der einen Ort schaf­fen, der die­se bei­den Lei­den­schaf­ten ver­eint. Zusätz­lich zur gro­ßen Aus­wahl an Büchern, die sich jeg­li­cher Form von elek­tro­ni­scher Musik ent­we­der in Roman­form oder auch als Sach­bü­cher wid­men, nutzt er die Räu­me nun als Gale­rie für die Wer­ke jun­ger Künst­ler, deren Schaf­fen einen the­ma­ti­schen Bezug zum Laden hat.

hivern discsAktu­ell kann man in der Aus­stel­lung „Bina­ry Prints“ von Alex Troch­ut bestau­nen, wie die Dun­kel­heit etwas zu Tage bringt, wovon im hel­len Licht nichts zu ahnen ist. An den Wän­den hän­gen außer­dem T‑Shirts und Prints des Elek­tro-Labels Cóme­me und hin­ter dem Tre­sen zei­gen die kunst­vol­len Plat­ten von Hivern Discs aus Bar­ce­lo­na, dass neben der Musik auch die Plat­te selbst und ihr Cover maß­geb­li­che Tei­le des Kunst­werks sind.

Kulturprogramm inklusive

echo bücher 1Noch bis zum 5. Juni kann man sich „Bina­ry Prints + Hivern Discs“ bei Echo Bücher Diens­tag bis Sams­tag von 15 bis 19 Uhr besu­chen, dann steigt schon das nächs­te Event – ein Abend mit dem Künst­ler Jacob Stoy. Er über­setzt Musik­stü­cke in Bil­der über­setzt und allen Inter­es­sier­ten wird an die­sem Abend die Mög­lich­keit gebo­ten, die Bil­der mit den zuge­hö­ri­gen Stü­cken zusam­men zu erle­ben und viel­leicht sogar selbst künst­le­risch tätig zu wer­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und die Ankün­di­gun­gen zukünf­ti­ger Events wer­den auf der Face­book-Sei­te von Echo Bücher bekannt gegeben.

Autor/Fotos: Ant­je Eißmann

Echo Bücher

Grün­ta­ler Stra­ße 9

13347 Ber­lin

Öff­nungs­zei­ten: Di – Sa 15–19 Uhr

Tel.                            030–48628448

 

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