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Treibhauspost: Klima-Newsletter aus dem Wedding

18. November 2023

„Es gibt so vie­le Mythen und Des­in­for­ma­ti­on. Da müss­ten die Medi­en viel mehr tun“, sagt Manu­el Kro­nen­berg beim Inter­view am Leo­pold­platz. Er meint die Kli­ma­kri­se und die Bericht­erstat­tung dar­über. Die­sen Zustand möch­te er ändern und hat des­halb 2021 zusam­men mit Juli­en Gupta die Treib­haus­post gegrün­det, einen Kli­ma-News­let­ter. Ein Kli­ma-Akti­vist sei er nicht, sagt er, son­dern ein Jour­na­list, der Wis­sen ver­ständ­lich ver­mit­teln möch­te. Er nennt das kon­struk­ti­ven Klima-Journalismus.

Manuel Kronenberg zeichnet auch die Grafiken der Treibhauspost. Foto: Hensel
Manu­el Kro­nen­berg zeich­net auch die Gra­fi­ken der Treib­haus­post. Foto: Hensel

Die Treib­haus­post ist kei­ne Web­sei­te und kei­ne Zei­tung, sie kommt jeden zwei­ten Sams­tag als News­let­ter per E‑Mail zu den Abonnent:innen. „Mit 300 Leu­ten sind wir gestar­tet, heu­te sind es fast 7000“, erzählt Manu­el Kro­nen­berg. Im März ist das Pro­jekt zwei Jah­re alt gewor­den, gera­de ist der 60. News­let­ter ver­sen­det wor­den. Jede Aus­ga­be behan­delt ein The­ma. Mal geht es um einen Bericht des Welt­kli­ma­rats, mal erklärt eine Meteo­ro­lo­ge sei­ne Sicht aufs Kli­ma, ein ande­res Mal wird anek­do­ten­haft „Eine ziem­lich wahr­schein­li­che Zukunft“ skizziert.

Der Kli­ma-News­let­ter wird im Wed­ding pro­du­ziert, in der Mal­plaquet­stra­ße. Von dort arbei­tet die klei­ne Redak­ti­on, die aus den bei­den Grün­dern besteht. An den The­men ist die Her­kunft jedoch nicht zu mer­ken, denn der Wed­ding oder Ber­lin kom­men nicht in der Treib­haus­post vor. „Wir schrei­ben auf der Makro­ebe­ne, über neu­es­te Erkennt­nis­se aus der For­schung. Unse­re Tex­te sind nicht regio­nal auf­ge­hängt“, erklärt Manu­el Kro­nen­berg. Auch Par­tei­po­li­tik oder poli­ti­scher Streit über Kli­ma­fra­gen kom­men im Kli­ma­news­let­ter nicht vor. Dafür will das Team bei den Tex­ten in die Tie­fe gehen. „In den Medi­en pas­siert viel Pro­blem­be­schrei­bung, das The­ma bleibt abs­trakt“, sagt Manu­el Kro­nen­berg. Das wol­len er und sein Mit­strei­ter ändern: „Wir fan­den ein­fach, dass das fehlt“.

Screenshot von der Steady-Seite der Treibhauspost. Repro: Weddingweiser
Screen­shot von der Ste­ady-Sei­te der Treib­haus­post. Repro: Weddingweiser

Manu­el Kro­nen­berg ist Jour­na­list, kommt ursprüng­lich aus der Nähe von Stutt­gart. In Ber­lin hat er zuletzt bei Ste­ady gear­bei­tet, einem Pro­jekt, über das unab­hän­gi­ge Medi­en­pro­jek­te frei­wil­li­ge Abos ihrer Leser:innen gewin­nen und ver­wal­ten kön­nen. „Als ich bei Ste­ady gear­bei­tet habe, habe ich oft gedacht, dass ich eigent­lich auf der fla­schen Sei­te des Schreib­tischs sit­ze. Ich woll­te mir etwas Eige­nes auf­bau­en, alles selbst in der Hand haben“, sagt Manu­el Kro­nen­berg. So ent­schloss er sich, zusam­men mit einem Freund den Schritt zu gehen. Das Modell, das sein frü­he­rer Arbeit­ge­ber anbie­tet, fin­det der Grün­der ide­al: Der News­let­ter ist grund­sätz­lich kos­ten­los für alle, die ihn abon­nie­ren. Wer die Arbeit der Redak­ti­on unter­stütz­ten möch­te, kann 4, 6, 9 oder 18 Euro im Monat inves­tie­ren und frei­wil­li­ges Mit­glied werden.

Gründer und Miniredaktion: Manuel Kronenberg und Julien Gupta. Foto: privat
Grün­der und Mini­re­dak­ti­on: Manu­el Kro­nen­berg und Juli­en Gupta. Foto: privat

Die meis­te Arbeit fließt bei der Treib­haus­post übri­gens in die Recher­che: Wissenschaftler:innen inter­view­en, For­schungs­be­rich­te lesen, das The­ma ver­ste­hen, um es ver­ständ­lich erklä­ren zu kön­nen. Neben dem Schrei­ben und gegen­sei­ti­gem Kor­rek­tur­le­sen geht es bei der Arbeit auch um die Gestal­tung. Hier setzt das Team auf selbst­ge­zeich­ne­te Gra­fi­ken, die Manu­el Kro­nen­berg erstellt. Auch das gehört zur Arbeit des Teams dazu: Auf den Social Media-Kanä­len bei Insta­gram, Face­book und X (frü­her Twit­ter) wer­den Infor­ma­tio­nen über die Treib­haus­post geteilt.

Wer lesen möch­te, was bis­her im Kli­ma­news­let­ter stand oder ihn abon­nie­ren möch­te, kann das auf der Sei­te www.steadyhq.com/de/treibhauspost tun. Kon­takt zum Pro­jekt ist auch per E‑Mail unter [email protected] möglich.

PS: Auch der Wed­ding­wei­ser kann über Ste­ady frei­wil­lig unter­stützt wer­den: Wed­ding­wei­ser unter­stüt­zen.

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