Raus aus dem Wedding, immer am Wasser entlang: Eine 33 Kilometer lange Fahrradtour führt euch hinaus in den Nachbarbezirk Reinickendorf und seine schönsten, grünen Seiten.
Im Volkspark Rehberge an der Catcherwiese
Ein bisschen Holland-Feeling am Kanal
Ob ihr am Plötzensee oder im Volkspark Rehberge startet: Den Anfang macht der Hohenzollernkanal, dessen Treidelweg zu einem wunderbaren uferbegleitenden Weg ausgebaut wurde. Hier könnt ihr bis zur Bernauer Straße (Verbindung zwischen Spandau und Tegel) immer am Wasser und an Kleingärten entlangfahren. Der 1914 in der heutigen Form eröffnete schnurgerade Kanal teilt sich hinter der Mäckeritzbrücke auf, wo der Rest des alten Spandauer Schiffahrtskanals und der jüngere Hohenzollernkanal die Insel Gartenfeld bilden.
Zu jeder Jahreszeit schön: der Hohenzollernkanal
Wenn ich ’nen See seh’…
Unter der neuen Tegeler Brücke ist die Unterführung noch im Bau, daher müsst ihr rechts in die stark befahrene Bernauer Straße abbiegen und dann nach etwa 200 Metern die Straße überqueren und schräg links in den Wald hineinfahren. Nach etwa zwei Kilometern und nach Überquerung einer geteerten Straße (die Strecke ist teilweise nur ein Pfad) erreicht ihr das Ufer des 450 Hektar großen Tegeler Sees. Hinter dem Restaurant Seeblick in Saatwinkel kommt schon der erste Strand in Sicht. Hier sind auch einige Inseln im Tegeler See (der eigentlich kein See, sondern eine Ausbuchtung der Havel ist) zu finden. Gegenüber liegen von links Baumwerder, die Schulinsel Scharfenberg und Reiswerder. Dorthin fährt im Sommer eine Fähre ab dem zweiten Strand, dem vor Reiswerder. Jetzt führt der Uferweg mehr oder weniger direkt am Seeufer entlang, und ganz am Schluss mündet der schmale Weg auf die Neheimer Straße.
Blick über einen Strand und Inselwelt des Tegeler Sees
Durch Tegel und Borsigwalde
In die biegt ihr links ein und es geht auf der Straße, die bald Namslaustraße heißt, bis zur großen Berliner Straße, die ihr überqueren müsst. Nun geht es nach links bis zur Ernststraße, in die ihr einbiegt und dann am Ende die Schneckenbrücke überquert. Diese überspannt die Autobahn und die S‑Bahn und führt in den Ortsteil Borsigwalde hinein. Doch ihr biegt hinter der Brücke gleich in die Leuenberger Zeile, die dann geradeaus zu einem Parkweg wird. Auch nach der verkehrsreichen Gorkistraße geht der Weg weiter, bis er an der Autobahnausfahrt Waidmannsluster Damm endet. Doch keine Angst, kaum ist diese breite Straße überquert, haltet ihr euch rechts, dann gleich wieder links und ab dann folgt ihr der blau-weißen Markierung des Barnimer Dörferwegs.
Hier überquert die S‑Bahn das Tegeler Fließ in Waidmannslust
Natur pur in der Stadt
Jetzt begleiten wir das Tegeler Fließ, ein erstaunlich naturnahes Gewässer, das fast auf der gesamten Länge aus Seen, Feuchtgebieten, Mäandern und Altarmen besteht. Oft wechselt der Weg (blau-weiße Schilder) die Uferseite auf hölzernen Brücken oder führt ganz auf Bohlen mit Geländern, damit die Flora und Fauna von den Spaziergängern nicht beeinträchtigt wird. Wild-romantisch, und das am Rand einer Millionenstadt, ist das Tegeler Fließtal überraschend schön. Hier kann man nicht besonders schnell fahren, sodass man die Natur (und im Sommer auch die Wasserbüffel) genießen kann. Nur einmal ist der Oraniendamm hinter der hoch aufragenden Bahnbrücke zu überqueren, doch das beeinträchtigt das Vergnügen kaum.
Pferdekoppel in Lübars
Vom Dorfkrug zu den Weddinger Kneipen
Wenn der letzte Bohlenweg endet, kommt ihr auf die offene Feld- und Wiesenlandschaft des Dorfes Lübars. Das idyllische Dorf beeindruckt die Großstädter durch Pferdekoppeln, die Dorfkirche, den Dorfkrug und etliche Bauernhöfe mit Hofläden. Für Radfahrende ist die Durchfahrung holprig, was aber zum nostalgischen Gesamteindruck beiträgt. Am Ortsende schwenkt der Barnimer Dörferweg links auf die Felder, und nach einigen Kurven in der welligen Gemarkung von Lübars trifft der Sandweg auf den geteerten Berliner Mauerweg. Dorthin biegen wir rechts hinein und kämpfen uns eine beachtliche Steigung hoch. Nun kann man dem Weg über Rosenthal, das Märkische Viertel und Wilhelmsruh folgen. Kurz vor Wilhelmsruh beginnt die Beschilderung nach Mitte, die ihr beachten solltet. Durch Alt-Reinickendorf mit seiner Dorfaue und der hübschen Dorfkirche geht es durch die Weiße Stadt und den Schillerpark zurück in den Wedding.
Dorfkirche von Reinickendorf
Unsere Touren gibt es auch auf komoot, wo wir ein eigenes Weddingweiser-Profil haben.