Nicht im, aber vor dem Parkcafé Rehberge ist seit zwei Jahren wieder Leben eingezogen. Auch in diesem Sommer hat die Initiative, die das Gebäude an der Catcherwiese im Volkspark Rehberge reaktivieren will, zu Veranstaltungen eingeladen. Es gab unter anderem Tanz, Konzerte und eine Mondschau. Und es werden in dieser Saison noch einige Events hinzukommen. Bis zu einer echten Wiedereröffnung des Parkcafés sind für die Initiative jedoch noch einige handfeste Dinge zu erledigen: mehrere Gutachten einholen, einen Bauantrag stellen, einen Pachtvertrag mit dem Bezirk schließen und das Haus sanieren. Um den nächsten Schritt gehen zu können, hat die Initiative am Dienstag (29.8.) ein Crowdfunding gestartet.
Geplant: Mehr als ein Kiosk
Die Initiative Parkcafé Rehberge möchte das alte Parkcafé wiedereröffnen. Dabei sollen in dem früheren Kiosk in Zukunft nicht nur Eis, Kuchen, Kaffee und Limonade verkauft werden. Geplant ist es, an der Catcherwiese eine Art Nachbarschaftstreff einzurichten, der viel mehr ist als nur ein Verkaufsstand. Seit zwei Jahren bemühen sich die Aktiven darum, ihr Ziel zu konkretisieren und die Grundlagen dafür zu legen. Einfach ist das nicht. Das Haus gehört dem Bezirk, die Finanzierung für den nötigen Umbau muss die ehrenamtliche Nachbarschaftsinitiative selbst besorgen. Nur dann kann sie einen Pachtvertrag erhalten.
Initiative sammelt Geld für Gutachten
„Das ist gerade eine ganz spannende Phase“, sagt Nele Rathke von der Initiative Parkcafé Rehberge. „Wir hatten ganz viele Knospen, jetzt fängt es an zu blühen. Eine Herbstblume sozusagen“, ergänzt sie zuversichtlich. Gerade hat die Initiative das Crowdfundig Das Parkcafé Rehberge wiedereröffnen! gestartet. Insgesamt 10.000 Euro sollen so eingesammelt werden, möglichst bis 10. Oktober. Mit dem Geld sollen Gutachten bezahlt werden, die für den Bauantrag nötig sind. Zum Beispiel sind ein Schadstoffgutachten und ein Artenschutzgutachten gefordert, damit es die Genehmigung für den Umbau des Gebäudes vom Bezirk gibt.
Schritt für Schritt zur Wiedereröffnung
Sobald die Initiative eine Baugenehmigung habe, können auch die Fördermittel fließen, die die Lottostiftung bereits im Februar per Absichtserklärung angekündigt hat. Sind die Fördermittel da, kann das offizielle Interessensbekundungsverfahren abgeschlossen werden, das der Bezirk vor den Abschluss eines Pachtvertrags gestellt hat. Eine gesicherte Finanzierung ist die Voraussetzung für den Zuschlag. Und erst dann kann der Umbau beginnen. „Das ist alles anspruchsvoll und sehr viel für eine ehrenamtliche Initiative“, sagt Nele Rathke. Sie sieht die Initiative, die im Moment aus etwa 30 Aktiven besteht, aber gut aufgestellt und ist sicher, dass die Aufgaben bewältigt werden können. Schritt für Schritt will die Initiative der Wiedereröffnung des Parkcafés näher kommen. Am Wochenende hat es zum Beispiel einen partizipativen Workshop gegeben, bei dem es um die Gestaltung des Innenraums ging. „Das alles muss dann mit dem Denkmalamt abgesprochen werden“, sagt Nele Rathke. Und dann? Dann folgt der nächste Schritt auf dem Weg zur Wiedereröffnung.
Bezirk gibt der Initiative mehr Zeit
Der Bezirk teilt offenbar die Zuversicht der Initiative Parkcafé Rehberge. Eigentlich sollte das Interessensbekundungsverfahrens (IBV) bis Ende Juni abgeschlossen sein. Doch ganz hat das nicht geklappt. „Die Initiative Parkcafé Rehberge wurde im Rahmen der zweiten Phase des IBV aufgefordert, gesicherte Finanzierungszusagen abzugeben. Entsprechende Absichtserklärungen wurden bekundet und die Lotto Stiftung Berlin hat der Initiative auch zuversichtliche Signale hinsichtlich der Gewährung von Lottomitteln gesendet. Die Bearbeitungszeit der Stiftung soll nicht zu Lasten der Initiative gehen“, heißt es auf Nachfrage aus der Pressestelle des Bezirksamts Mitte. Weiter erklärt der Bezirk: „Es bestehen im Bezirksamt keine Bedenken, das Interessenbekundungsverfahren nochmals zu verlängern.“ Damit kann die Initiative, die einzige Bewerberin im Verfahren, den Prozess weiter vorantreiben.
Fördermitglieder, Netzwerke und Dankeschöns
Neben der Abarbeitung der nächsten formalen Schritte war und ist die Initiative auch in anderen Bereichen aktiv. Zum Beispiel ist ein Verein gegründet worden. „Seit zwei Wochen gibt es bei uns neben regulären Mitgliedschaften nun auch Fördermitgliedschaften“, sagt Nele Rathke. Wer sich dafür interessiert, kann das Beitrittsformular auf der Webseite finden. Darüber hinaus sind die Aktiven damit beschäftig, sich weiter in der Nachbarschaft zu vernetzen, etwa mit dem Kiezhaus Agnes Reinhold oder der interkulturellen Umweltorganisation Yeşil Çember. Und auch Dankeschöns für jene, die sich am Crowdfunding beteiligen, haben sich die Ehrenamtlichen ausgedacht. Es gibt unter anderem Jutebeutel mit Parkcafé-Logo, Basecaps, Karmapunkte, solidarische Picknickdecken und Führungen durch die Rehberge oder das Parkcafé-Gebäude.
Wünsche für 2024
Auch wenn das Parkcafé noch nicht wiedereröffnet ist, ist die Initiative seit 2021 bereits viele Schrittte in Richtung Reaktivierung gegangen. „Die Zeit ist schnell vergangen“, sagt Nele Rathke. Die Frage, was das kommende Jahr fürs Parkcafé bringen soll, beantwortet Nele Rathke ohne zu zögern: „Wir hoffen, im Sommer 2024 mit dem Bauen anfangen zu können. Und trotzdem wollen wir noch Veranstaltungen vor der Baustelle machen können.“
→ Frühere Texte über das Parkcafé Rehberge und die Aktivitäten der Initiative sind unter dem Suchbegriff Parkcafé zu finden.
Hallo
na wenn ich sehe das die Knete fürs Parkcafé Rehberge krümelweise rein kommt , gewinnne ich den Eindruck das das nicht mal was mit den Gutachten wird.… ausser es haut mal einer oder 2 einen fetten Beitrag rein
sonnigen September noch
Hallo Reinhard, stimmt, es ist ein wenig zäh. Aber ich traue der Initiative zu, zur Not auch eine andere Lösung zu finden. Theoretisch haben sie ja Geld durch die Förderung der Lotto Stiftung. Die Mittel sind nur bis zur Baugenehmigung noch nicht freigegeben. Das ist ein Problem, das sich in der Regel lösen lässt, wenn es gute Kommunikation und den politischen Willen dazu gibt. Sage ich als eine Person, die drei Schulen und eine Kita mitgegründet hat… LG!
Hallo
na Potzblitz da haut aber unsere gelernte Journalistin jetzt aber jans schön dolle uff´n Putz alter Schwede.…
Grüße
Das ist alles so lange her, dass es schon gar nicht mehr wahr ist (ziemlich genau 20 Jahre). In letzter Zeit wurde ja viel über Jugendsünden gesprochen. Während andere komische Flugblätter entworfen und/oder rumgetragen haben, habe ich halt andere Dinge getan. Anders als andere stehe ich aber noch heute sehr gern zu zu meinen Jugendsünden. 😉
Schulen und Kita mitgründen ist auch was anderes als Flugblätter !! oder Polizisten verprügeln… daran darf man sich auch immer erinnern und eine Sünde ist das nicht
Hallo und Guten Morgen
die Überschrift hätte auch lauten können…
Gruppenfinanzierung für das Parkcafe Rehberge 😉
mehrere Gutachten, Bauantrag stellen, Schadstoffgutachten, Artenschutzgutachten ?? Geld sammeln bzw bekommen… und so weiter …. na dann schätze ich mal das wir möglicherweiser erst 2026 dort den ersten Kaffee dort trinken werden !!
zauberhafte Woche noch
Hallo Reinhard, fast hätte ich “Knete fürs Parkcafé Rehberge” getitelt. Ich hab es mir dann aber doch überlegt, ist vielleicht doch ein wenig flapsig. Am Ende dachte ich, dass es gut ist, dass das Wort Crowdfunding in der Überschrift vorkommt. Wegen der Suchmaschinen und wegen der jungen Menschen, die dann sofort wissen, worum es geht. Insgesamt versuche ich aber, Anglizismen zu vermeiden, obwohl ich auch Amerikanistik studiert habe.
Ich glaube, es wird Baustellenkaffee geben. Nächsten Sommer. Daran glaube ich ganz fest. Trinken wir den zusammen? 😉
Hallo
der Titel wäre auch gut angekommen.… Weddinger Umgangssprache !!
Habe im Prinzip nix gegen fremdsprachige Wörter – nur da wo es deutsche Wörter gibt sollte man sie auch einsetzen , zb : Kaffee zum Mitnehmen .… schließlich ist der Berliner mit jede Menge anderer Sprachen in Berührung gekommen… flämisch, fränzösich durch die Hugenotten („Mir is janz blümerant“ .… „Mach keene Fisimatenten“ ) nicht zu vergessen das jiddisch … Mischpoke, Tacheles, zb kommt Hals- und Beinbruch (Hasloche uBroche), Guten Rutsch ( Rosch haSchana )
Baustellenkaffee .…Sommer 2025 ok die Wette gilt aber nicht im Pappbecher 🤣