Wer über die Osloer in die Drontheimer Straße fährt, kommt auf der linken Seite am Krankenhaus vorbei und passiert eine Reihe von Gewerbegebäuden. Kurz vor dem großen Parkplatz des Möbelhauses steht eine Straßenpumpe. Dahinter ist eine kleine grüne Ecke, eine unbebaute Brache. Hier gärtnern seit zweieinhalb Jahren Mitarbeiterinnen des Bildungs- und Beschäftigungsträgers puk a malta.
Auf der Brache stehen zwei selbstgebaute Hochbeete, eine aus Paletten gezimmerte Sitzbank, zwei liegende Baumstämme bieten zusätzlich Sitzgelegenheiten im Schatten eines Baumes. In den Beeten wächst in diesem Jahr leider nicht so viel wie im vergangenen, erzählt Sabine Reinebeck: „Im letzten Jahr haben wir hier viele Zucchini geerntet, wir haben Melone, Kürbis und Mangold angebaut“. Mit dem Gemüse wurde auch gekocht, gemeinsam wurde gegessen. In diesem Jahr probiert es das kleine Team mit samenfesten Bohnensorten, die Minze ist wiedergekommen. Das Ganze ist neuerdings mit einem Schloss gesichert, denn im letzten Jahr wurden die unreifen Melonen aus den Beeten geklaut.
Wie alltagstaublich ist die „Essbare Stadt“?
Drei Mal pro Woche ist Sabine Reinebeck im der grünen Ecke, gießt und sieht nach den Pflanzen. „Ich liebe ja die Brache“, sagt sie. Sie gärtnern im Rahmen ihrer Tätigkeit bei dem Beschäftigungsträger. Die Fläche hat der Betreiber des Möbelhauses dem Team von puk a malta angeboten. Doch so richtig anfreunden könne der sich bisher nicht mit dem eher wilden Aussehen des kleinen Stadtgartens. Das sei eben Geschmacksache, sagt Sabine Reinebeck. Für das Team ist die grüne Ecke ein Versuchsprojekt. Hier wird ausprobiert, wie das mit der Selbstversorgung geht, wie die Nachbarschaft reagiert und welche der vielen Ideen des gerade sehr populären Konzepts „Essbare Stadt“ für ganz normale Berliner:innen alltagtauglich sind. Der kleine, wilde Garten und die Hochbeete sind im Rahmen des trägereigenen Projekts „Essbare Stadt“ entstanden. Von anfangs fünf Gärtner:innen sind jetzt noch zwei übrig, ab August sollen aber weitere Gärtnerinnen hinzukommen. Zum Beispiel Annett Schulz, die sich schon auf die neue Aufgabe freut: „Es ist wie eine kleine Auszeit im Grünen“.
Für puk a malta ist das Gärtnern auf der Brache nicht die erste Aktivität im im Bereich Umwelt und Natur. Der Träger hat gerade mit einem mobilen Hochbeet den Umweltpreis Mitte gewonnen. Auch bei der Preisverleihung im vergangenen Jahr kam das Team zum Zug, ausgezeichnet wurde hier eine selbstgebaute Wurmkiste. Und auch im nächsten Jahr will sich das Team wieder Naturthemen – dieses Mal einer besonderen Art der Bewässerung – widmen und sich dann auch wieder beim Umweltpreis bewerben.
Über puk a malta
puk a malta ist ein kleiner Beschäftigungs- und Bildungsträger aus dem Soldiner Kiez. Er ist aber auch darüber hinaus aktiv. Beispielsweise ist er Träger eines Kinderbauernhofs in Kreuzberg. Der Name leitet sich aus dem Portugiesischen ab. Selbst übersetzt das Team ihn mit „Für die Menschen aus dem Kiez“. Für diese gibt es von der Drontheimer Straße aus ganz verschiedenen Angebote. So wird die Galerie „made in Wedding“ in der Koloniestraße von puk a malta betrieben. Hier wird Kiezkunst ausgestellt. Weiterhin gehören berufsvorbereitende Maßnahmen sowie die Unterstützung beim Erlangen des MSA zum Betätigungsfeld. Es gibt mehrere Selbsthilfewerkstätten wie die Fahrrad‑, die Textil- und die Holzwerkstatt und Projekte mit den Schulen in der Nachbarschaft. Langzeitarbeitslose können über puk a malta eine sogenannte Maßnahme (16i, 1‑Euro-Job) machen und damit zurück in den Arbeitsmarkt kommen. Die puk a malta gGmbH wurde 2003 gegündet. Sie ist gerade 20 Jahre alt geworden.
Hallo
habe mal verschiedene Übersetzungsseiten bemüht , also portugiesich/deutsch
puk wird gar nicht übersetzt …. a malta …. die Jungs
oder puk nach Malta
eine Seite hat dazu gar nichts übersetzt und Deepl übersetzt es in …. die Jungs kotzen
Wenn ich aber bei deepl „Für die Menschen aus dem Kiez“ eingebe dann kommt etwas ganz anderes heraus
Para as pessoas do bairro
Finde das hört sich gut an !!
herrliche Woche noch
😊👍
Hallo Reinhard, ich hatte das auch versucht, dann aber aufgegeben. Denn auch ich bekam nichts heraus, was nur so ähnlich wie die Selbstübersetzung des Trägers war. Ich nehme es als eine Art Kunstwort. Schönen Freitag!