Seit einer Woche ist der Sprengelkiez um eine Facette reicher. In der Torfstraße 23 eröffnete mit dem Malina ein Bistro mit georgischer Küche. Auf der Speisekarte finden wir Chatschapuri, Piroschki und andere vor allem herzhafte aber auch süße Kleinigkeiten, die vor Ort verzehrt werden können, aber auch sehr gut zum Mitnehmen geeignet sind.
Es ist kein Fast Food, alles wird mit viel Liebe von Grund auf vorbereitet. Man bringt am besten ein paar Minuten Wartezeit mit. Es ist die beste Zeit, um eine kalte georgische Estragon-Limo draußen zu genießen, sich mit den Nachbarn zu unterhalten oder entspannt den Alltag zu beobachten.
Das Essen ist einzigartig im Kiez. Man schmeckt nicht nur georgische, sondern auch andere osteuropäische Einflüsse heraus. Nach dem Kennenlernen von den Besitzern wird klar warum. Nora hat ihre Wurzeln in Bulgarien und hat die Kochkunst von ihrem Vater gelernt. Sie hat über 15 Jahren Erfahrung in der Gastrobranche. Sie sagt, dass sie selbst die schlimmste Kundin ist, weil ihre Erwartungen sehr hoch sind. Man spürt es nicht nur am Essen, sondern vor allem an ihrer Gastfreundschaft. Hinter ihr versteckt sich in der Küche die Mutter des zweiten Besitzers, Mraz, den man im Kiez unter dem Spitznamen Chorny kennt und hinter dem Tresen von benachbartem Späti treffen kann. Er selbst kommt aus Georgien, hat in vielen europäischen Ländern gelebt, um im Alter von 15 Jahren im Sprengelkiez zu landen. Die Familie lebt seit 20 Jahren im Sprengelkiez und kennt das Weddinger Publikum sehr gut.
Im Laden findet man den berühmten georgischen Wein. Bier ist auf jeden Fall ein guter Begleiter für die deftigen Piroschki. Sie kommen mit unterschiedlichen Füllungen. Die persönliche Empfehlung der Autorin: Spinat. Der Teig ist vegan, Vegetarier und Veganer kommen also auf ihre Kosten. Die Omnivoren sind auch nicht benachteiligt, es gibt eine saftige Fleischfüllung und Tbilisi-Salat mit Hähnchensalat. Die Eier und Kartoffeln werden frisch von einem Bauernhof in Brandenburg geliefert.
Mein persönlicher und ultimativer Weddinger Gastrotipp: man bestellt sich bei Malina frisch gemachten Piroschki mit drei unterschiedlichen Füllungen, nimmt sie mit in den benachbarten Brüsseler Kiez, um sie im Vagabund-Taproom begleitet von einem lokalen Bier zu essen. Guten Appetit!
Text/Fotos: Patrycja Lema
GESCHLOSSEN
Scheint leider nicht überlebt zu haben und ist nicht mehr existent.
Auf Google Maps ist Malina plötzlich leider “dauerhaft geschlossen”. Weiß jemand was? Das wäre ja super schade!
Heute stand dort Betriebsferien bis 5.9.
Der Instagram Account ist inzwischen ebenfall geleert und zeigt ‚dauerhaft geschlossen‘ an. Seit heute hängt ein Zettel mit Neueröffnung an der Tür. Ich fürchte aber das wird ein neues Restaurant sein.
Vielen Dank für den guten Tipp! Es war super lecker. Ich muss unbedingt wieder hin 🙂
Tatsache! Wir hatten erst jetzt die Gelegenheit bei einem Abendspaziergang im Sprengelkiez die Piroschki
zu probieren. So lecker! So leicht frittiert und crunchy im Biss, leckerer Teig. Ein Imbisserlebnis mit
beeindruckendem Nachgeschmack.
Jahrgang 55 amüsiert sich über Rolfs und Reinhards Kommentare und dankt für Malinas Tipp. Dem ungarisch-polnisch-georgischen Abend steht nichts mehr im Weg.
Das klingt sehr lecker. Der Titel ist allerdings etwas verwirrend und lässt an ungarische Küche denken. Denn der Film ” Ich denke oft an Piroschka” aus den 1950er Jahren, auf den der Titel wohl anspielt, spielt in Ungarn.
Hallo Rolf
möglicherweise liegt das daran das der Autor diesen Film nicht kennt ‚weil er oder Sie in der neunzigern geboren wurde.
Andererseits sagt das Weltnetz dazu .… Das Wort Pirogge, Mehrzahl Piroggen, polnisch Pierogi, geht wohl auf das urslawische *pirъ ‘Fest, Gelage’ zurück und findet sich in allen ost- und westslawischen Sprachen (russisch пирог, eigentlich ‘Kuchen’, polnisch pieróg, slowakisch piroh), aber auch im baltischen Sprachraum
guten Appetit