Einem tollen Weddinger Konzertabend am Montagabend (Bericht dazu morgen) folgte eine Überraschung auf der Straße. Trotz Nieselregen war es nicht zu übersehen und die Nase registrierte den typischen Geruch von frischen Straßenmarkierungen ebenfalls sofort: Der Radweg auf der Müllerstraße Richtung Mitte endet nicht mehr am S‑Bahnhof Wedding. Das Bezirksamt macht Tempo beim Ausbau der Radinfrastruktur. Und markiert jetzt von der Seestraße bis zur Fennstraße geschützte Radfahrstreifen.
Die Markierung eines 200 Meter langen Radweg-Teilstücks hat gerade erst am Montag (17.4.) stattgefunden. Der Radweg reicht nun unter der Brücke am S‑Bahnhof Wedding hindurch bis zur Fennstraße. Danach verliert er sich derzeit noch irgendwo zwischen Gehweg, Fahrbahn und Baustelle. Doch auch das soll sich bald ändern, erklärt die zuständige Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann: „Zeitgleich mit den Sanierungsarbeiten der U‑Bahn Tunneldecke werden an der Chausseestraße geschützte Radfahrstreifen errichtet.“ Damit wäre dann ein weiteres Puzzlestück der gerade entstehenden Radweginfrasturktur an die richtige Stelle gesetzt. In Zukunft sollen Radfahrende durchgehend vom Kurt-Schumacher-Platz bis zur Chausseestraße auf eigener Radspur fahren, ohne sich auf der vielbefahrenen Straße in den Mischverkehr einfädeln zu müssen. Was für den Autoverkehr seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit ist, soll nun auch für den Radverkehr Realität werden: eine eigene Spur.
Der neu markierte Radweg soll laut Dr. Neumann später noch mit Pollern gesichert werden. Das Projekt wird im Rahmen der Projekteinheit Radwege gemeinsam von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und dem Bezirksamt Mitte umgesetzt. Im Rahmen der aktuellen Arbeiten an der Müllerstraße soll der Abschnitt vom Leopoldplatz bis zum S‑Bahnhof Wedding einen zusätzlichen Sicherheitstrennstreifen zwischen Rad- und Autospur bekommen. „So sollen Konflikte zwischen Lieferanten und Radfahrenden bei Liefervorgängen vermieden werden. In den ausgewiesenen Lieferzonen auf dem rechten Fahrstreifen wird das Liefern und Laden in den Zeiten von 9 bis 15 Uhr ermöglicht“, so heißt es von Dr. Neumann. Im Berufsverkehr, morgens und abends, werde dieser Fahrstreifen für den fließenden Verkehr genutzt.
„Sicher und schnell auf dem Rad von Wedding nach Mitte – das wird in diesem Jahr endlich möglich. Mit dem neuen Radweg auf der Müllerstraße und der Chausseestraße schaffen wir eine wichtige Verbindung für alle, die mit dem Rad unterwegs sind“, sagt die Bezirksstadträtin. Lückenschluss nennt sie das, was aktuell in der Müllerstraße geschieht. Wie bei einem dieser ganz großen Infrastrukturprojekte (Autobahn, Brücken). Und für den Wedding stimmt das vielleicht sogar.
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Ich finde die Erweiterung der Radweginfrastruktur und die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer prima. Danke dafür!
Hallo Dominique,
vielen Dank für den interessanten Artikel. Eine Frage: habt Ihr zufällig gehört, ob bzw. wann auch der Radstreifen zwischen Seestraße und Leo auf der Müllerstraße eingerichtet wird (Stichwort Lückenschluss). Das ist auch eine üble Strecke für Radfahrende.
Viele Grüße,
Klaus
Hallo Klaus,
ich kann Dir im Moment nur das OB beantworten: Ja. Zum WANN habe ich keine ganz genauen Informationen. Es kommt wohl darauf an, wann die Asphaltarbeiten an der Straße beendet sind. Gleich danach ist der Radweg dran. Die genaueste Aussage, die man dazu bekommt, ist: bald. 😉
Viele Grüße!
Hallo Dominique,
vielen Dank. Dann werden wir Mal sehen, wie lange das noch dauern wird… Daumen drücken.
Viele Grüße,
Klaus
Hallo Dominique,
der Vollständigkeit halber: ich habe heute gesehen, das seit einigen Tagen auf dem betreffenden Abschnitt der Müllerstraße zwischen Seestraße und Leo stadteinwärts die Radspur gemalt wird. Es geht also langsam weiter.
Viele Grüße,
Klaus
Danke Klaus, ich habe es inzwischen auch gesehen. Die Aussage des Bezirksamts von vor ein paar Wochen war, dass der Radweg-Abschnitt bis Mitte des Jahres fertig sein soll. Hatte ich vergessen, weiterzugehen. Sorry!
Wenn man den daneben liegenden Gehweg betrachtet fragt man sich, ob es sinnvoll ist pro Person und je Verkehrsmittel (Auto, Rad oder Fuß) den Platz gleich zu verteilen.
Hoffe da kommen zukünftig noch bessere Lösungen weil so habe ich das Gefühl, dass die Gesellschaft weiter in ihre Lage getrieben wird und so weiter eine Spaltung provoziert wird.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
bei diesem Beitrag gab es Kommentare, die wir nicht freigegeben haben.
Wir prüfen jeden Kommentar vor Freigabe. Kritik in der Sache und gegenteilige Meinungen sind willkommen, Lob und konstruktive Hinweise natürlich auch. Wir bitten Euch jedoch, stets respektvoll im Ton zu bleiben. Der Weddingweiser ist kein Stammtisch und Hass ist keine Meinung. Kommentare, die das nicht berücksichtigen, werden vor Veröffentlichung gelöscht.
wieder ein Stück bullerbü.können wir uns in Zeiten von eklatanten fachkräftemangel leisten den halben Tag im Stau zu stehen? Dieser ideologische Schwachsinn zerstört die lebensadern dieser Stadt.im übrigen nimmt es auch jegliche Lebensqualität.
Lebensqualität.… Gibt es jene nur für Autofahrer, oder haben nicht auch schwächere Verkehrsteilnehmer das Recht sich sicher fortzubewegen?
Der Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel erschließt sich mir nicht.
Das kann doch nicht wahr sein, diese Bekloppte Grüne,bich hab für 800 Meter 15 Minuten gebraucht und die Radfahrer benutzen den Weg nicht, die fahren auf den Bürgersteig was soll das
Das stimmt einfach nicht. Leider parken immer Autos auf dem Radweg.
Manche Menschen sind auf das Auto angewiesen, andere wollen bei Wind und Wetter aufs Rad steigen, oder ihr Leben nach dem Takt der Öffis richten.
Während die einen die Wahl haben, werden die anderen beschnitten und abkassiert wo es nur geht.
Ich lade jeden und jede dazu ein, sich mal auf den Gehweg der Müllerstraße zu stellen und mal zu zählen wie viele Fahrradfahrer und Autos vorbei fahren. Dann stellt euch Mal die Frage, ob der öffentliche Raum nun gerechter verteilt ist, als zuvor.
Können wir bitte mal aufhören so zu tun, als sei es alternativlos 2 Meter breite Fahrradwege, gesichert durch Poller, durch Mitte zu ziehen und damit Parkmöglichkeiten und Fahrstreifen zu eliminieren?
Es entsteht der Eindruck, als würde jeder Autofahrer mindestens einen Fahrradfahrer auf dem Gewissen haben, so oft wie hier von Lebensgefahr die Rede ist. Dabei befolgen Autofahrer viel eher die Straßenverkehrsordnung als Fahrradfahrer.
Hier wird keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Mehrheit der Anwohner und Anlieger genommen. Stattdessen wird mit aller Macht das Interesse einer lauten Minderheit forciert.
Wenn Fahrradfahrern die Stadt zu Füßen gelegt wird,
sollten sie auch entsprechend zur Kasse gebeten werden,
eine Kennzeichen- und Führerscheinpflicht sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen bekommen.
Desweiteren sollte auch die Mitnahme von Fahrrädern in den Öffis stärker reguliert werden. Besonders zu Stoßzeiten sollte die Mitnahme in der Bahn verboten und sanktioniert werden.
Fahrräder und ganz besonders Fahrradfahrer werden diese Welt und diese Stadt nicht retten! Das einzige was wir erleben werden sind immer länger werdende Staus, Rettungs- und Einsatzkräfte, die noch länger brauchen werden, um an ihren Einsatzort zu gelangen, oder die auf den Fahrradwegen an den Staus vorbeifahren – breit genug sind sie ja.
Ich finde den Vorschlag, sich an die Müllerstraße zu stellen und die Verkehrsteilnehmer zu zählen, gut. Schau, wie viele Menschen auf dem Gehweg laufen. Schau, wie viele Menschen mit dem Rad unterwegs sind. Und schau, wie viele Menschen auf der Straße fahren. Denk Dir dabei die Autos weg, denn die irritieren durch ihre Größe. Stell Dir nur die Menschen auf der Straße vor, die im Auto sitzen. Dann ist das Bild ein anderes. Die Statistik zeigt zudem, dass die Menschen, die ein Auto haben, in Berlin in der Unterzahl sind und insbesondere im Wedding sind sie eine Minderheit.
Es geht mir um die Konkurrenz zwischen dem Auto und Fahrradverkehr. Warum sollten wir uns die Autos aus diesem Vergleich wegdenken? Das ergibt keinen Sinn.
Autos tatsächlich größer als Fahrräder, das stimmt. Aber wie viele Personen kann das durchschnittliche Fahrrad gleichzeitig transportieren? Wie viel Stauraum hat das durchschnittliche Fahrrad?
Warum wird hier versucht Äpfel mit Birnen zu vergleichen?
Die Menschen die in Berlin ein Auto besitzen sollen in der Unterzahl sein. Im Vergleich zu was? Was ist die Relationsgröße? Die Einwohnerzahl? Die Zahl der Fahrräder in der Stadt?
Dürfen Menschen in Berlin erst mit der Volljährigkeit ihren Fahrradführerschein erwerben, wofür sie auch entsprechende Kosten tragen müssen?
Ist es Sinnvoll für eine vierköpfige Familie vier Autos zu besitzen?
Werden die Straßen im Wedding nur von Menschen genutzt, die hier gemeldet sind?
Die Statistik von der Sie sprechen Frau Hensel, würde ich gerne Mal genauer betrachten. Wo kann ich die finden?
Die Statistik zum Motorisierungsgrad (manchmal auch PKW-Dichte genannt) wird vom Amt für Statistik Berlin Brandenburg veröffentlicht. Dabei wird die Zahl der zugelassenen PKW (im privaten Besitz und die, nicht im privaten Besitz sind) ins Verhältnis zur Zahl der Einwohner gesetzt. Vor kurzem zitierte der Tagesspiegel aus dieser Statistik: “Die geringste Auto-Dichte in Berlin gibt es demnach in Wedding. Rund um den Sparrplatz sind rechnerisch nur 135,5 Pkw je tausend Einwohner …” (Artikel “Von wegen Kreuzberg: In diesen Berliner Kiezen gibt es die wenigsten Autos”).
Im bundesdeutschen Vergleich haben die Berliner mit über 300 Autos mit Abstand die wenigsten PKW pro 1000 Einwohner. Siehe dazu Artikel in rbb24 “Berlin hat die geringste Pkw-Dichte”. Im Saarland ist die Zahl doppelt so hoch wie in Berlin. Auch innerhalb von Berlin ist die Zahl der Pkw ungleich verteilt. Im Wedding am niedrigsten, in Charlottenburg am höchsten.
Darstellungen der Zahlen als Karten und genauen kleinräumigen Ansichten finden sich für Berlin im Bericht des Amtes für Statsitik Berlin Brandenburg “Kfz-Statistik in Berlin kleinräumig verfügbar”. Aktuelle kleinräumige Zahlen stellt das Amt auf E‑Mail-Nachfrage nach meinen Erfahrungen innerhalb weniger Tage zusammen.
Lieber Herr Andrei Schnell,
Vielen Dank für Ihren Beitrag und die genannten Quellen!
Ich danke auch, Kollege Andrei Schnell, für die Unterstützung!
Viele Grüße an alle aus Düsseldorf (Preisverleihung Goldene Blogger).
Da ich in der Gegend Tegelerstr. wohne, fahre ich logischerweise durch die Lynarstr. auf die Müller, um Richtung Mitte/Pankow zu kommen. Heute hatte ich Gelegenheit, an der dortigen Einmündung zu stehen und den Verkehr aus dem PKW beobachten zu dürfen! Ergebnis: Bis es mal eine Lücke gibt, in die man sich einfädeln kann, dauert es ewig. Und: Es gibt an der U‑Bahn-Station Wedding tatsächlich eine Ampel, die Rot zeigt! Dieses scheint aber nur für die motorisieren Verkehrsteilnehmer zu gelten, denn: die ach so hofierten Radler fahren einfach durch und versauen dadurch dem PKW aus der Seitenstraße, die Möglichkeit, endlich fahren zu können! Danke für garnichts, liebe Zweiradfraktion!
Hallo Jupp, ich finde, dass Du da einen wichtigen Punkt tiffst. Ich denke, dass es bei manchen Radfahrern noch ein wenig Umdenken braucht, zu verstehen, dass sie tatsächlich Verkehrsteilnehmer sind. Ich habe mich auch lange irgendwie durchgeschummelt mit dem Rad. Dann habe ich aber beschlossen, dass das so nicht geht. Wenn ich als Radler ein erstzunehmender Verkehrsteilnehmer sein will, muss ich mich auch an die Regeln halten. Seitdem halte ich an jeder roten Ampel (auch wenn ich die einzige bin) und benutze die Radwege, wo es sie gibt. Mir persönlich helfen dabei die geschützten Radwege auf der Straße. Damit ist für mich klar, dass ich am Straßenverkehr teilnehme, denn ich fahre ja auf der Straße.
Rücksichtnahme sollte auf allen Seiten gelten. Leider ist das ziemlich aus der Mode gekommen. Bei Rot wird über die Straße gelatscht, mit dem Rad auf dem Gehweg gefahren, manche Autofahrer haben offenbar das Blinken komplett verlernt, die Liste ließe sich fortsetzen. Ich persönlich versuche, mit allen nachsichtig zu sein und gleichzeitig die Regeln einzuhalten (als Radlerin, als Fußgängerin und als Autofahrerin). Ich bin damit bisher gut gefahren/gelaufen. Ich würde mir wünschen, dass das mehr Menschen so machen würden. Viele Grüße und allzeit gute Fahrt!
Lieber Paul,
Autofahrer kosten den Staat doppelt so viel, wie sie einbringen: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/abgabenstudie-autofahrer-kosten-den-staat-milliarden/7805334.html#:~:text=Die%20Autofahrer%20sp%C3%BClen%20ein
Dazu kommen diensozialen Kosten: “Eine neue Studie zeigt: Viele können sich ihr Auto nur leisten, weil die Gesellschaft die Kosten für Gesundheits- und Umweltschäden trägt – mit rund 5.000 Euro pro Jahr.”
https://www.zeit.de/mobilitaet/2022–01/soziale-kosten-strassenverkehr-auto-studie
Sehr geil.…. “aus der Bild zitiert”.…und dazu werden hier nur Mineralöl- und KFZ-Steuer gegengerechnet . Spätestens hier nuss man wohl besser das Lesen beenden, denn das ist die Lebenszeit nicht wert. Schon mal etwas von Versicherungssteuer gehört? Von Mehrwertsteuer? Es sind doch erheblich mehr Ausgaben im Leben eines Autofahrers da als “nur” die KFZ- und Mineralölsteuer. Jede Reparatur, jeder HU, jeder AU, jede Autowäsche, jede (notwendige) Haftpflichtversicherung, Teilkasko- oder Vollkasko- Versicherung spült Einmahmen in die Staatskasse, die in dieser “Studie” offenbar schlicht ignoriert werden. Und dem stellt man fiktive Kosten für “Klimabelastungen” entgegen, deren Berechnung wohl eines der vielen Geheimnisse der Autoren bleiben werden. So gestaltet man sich halt seine Studie nach Belieben selbst, je nach gewünschten Ausgang. Tut mir leid, das kann doch niemand wirklich ernst nehmen.…?! 🤔
Die meisten Autofahrer laden sich doch die Versicherungs‑, Anschaffungs‑, Wartungs- und Benzinkosten freiwillig auf. Ich habe dafür kein Mitleid.
„ Stattdessen wird mit aller Macht das Interesse einer lauten Minderheit forciert.“
Leider ist dies in der gegenwärtigen Zeit genau das Problem und trägt wesentlich zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei! Klimakleber, FFF, Gendern, hofierte Radler – alles beste Beispiele dafür, dass derjenige, der am lautesten schreit, meint (!) Recht zu haben!
Toll! Hätte ich nicht mehr geglaubt, dass das noch kommt. Die Ecke war lebensgefährlich, weil man sich dort vom neuen Radweg in den laufenden Verkehr einfädeln musste. Jetzt kann ich auch wieder mit meinen Kindern auf der Müllerstraße Rad fahren. Das ist ein echter Gewinn an (Über-) Lebensqualität im Wedding.
Das ist toll! Es könnte langfristig sogar den Autofahrern dienen. Wenn mehr Leute aufs Rad umsteigen, weil man, ohne sein Leben zu riskieren, von A nach B kommt, heisst das auch weniger Stau auf den Strasse. Lieber Jupp, den Stau verursachen ja schließlich die Autos. Nicht die Radfahrer.
Liebe Alexa, bist du schonmal in den Genuß gekommen in einer langen, engen einspurigen Straße mit dem Auto hinter einer Fahrradfahrerin hinterher zu fahren?
Und auch nicht alles kann mit dem Fahrrad oder Lastenrad transportiert werden, sodass nicht jede Person einfach umsteigen kann.
Auch LKWs wird es weiterhin geben, genauso wie es weiterhin Menschen geben wird, die nicht überall mit dem Fahrrad hinfahren wollen.
Auch ich bin schon hin und wieder mit einem Fahrrad gefahren und hatte dabei nie das Gefühl kurz vor dem Tod zu stehen.
Ganz besonders, weil ich gelernt habe auch als Fahrradfahrer vorausschauend am Straßenverkehr teilzunehmen und die Funktionen von Ampeln, Vorfahrtsregeln und Bremsen kenne. So habe ich bis heute überlebt.
Ich will nicht leugnen, dass es Menschen gibt, die nicht hinter ein Steuer gehören. Davon gibt es sogar einige.
Nur vermisse ich häufig die Fähigkeit von Radfahren sich selbst reflektieren zu können.
Zu glauben, dass wir in einigen Jahren zum mehrheitlich mit dem Fahrrad unterwegs sind, halte ich persönlich für naiv. Gleichzeitig denke ich, dass jeder und jede an etwas glauben sollte.
Lieber Ay, du musst ja jetzt nicht mehr in einer einspurigen Strasse hinter den Fahradfahrern herfahren. Die haben ja jetzt ihre eigene Spur. ist doch fair. Eine Spur für die Autos. Eine für die Radfahrer. Deswegeb muss ja niemand alles mit dem.fahrrad machen. Wie kommst du darauf, dass ich das sage?
Ich bin auch Autofahrerin und freue mich, wenn die Radfahrer neben mir eine eigene Spur haben und alle sicher fahren können. Es bewegen sich auch Kinder, ältere Leute oder andere Menschen im Straßenverkehr – auto wie fahrrad – , die – ob sie es glauben oder nicht- mal unaufmerksam sind, mal zu spät bremsen, mal aufs Handy gucken bei der Fahrt. Da hilft vorausschauendes fahren nicht immer., wenn dir jemand von hinten reinfährt. So viel selbstreflektion besitze ich immerhin, dass ich weiss, dass jeder mal Fehler macht.
Die Müllerstraße war zuvor nicht einspurig, deswegen fällt es mir dieser Argumentation zu folgen. Und Autos sind nunmal größer als Fahrräder und können gleichzeitig auch mehr als eine Person befördern. Da finde ich es gewagt von Fairness zu sprechen. Kinder müssen auch nicht auf der Straße fahren und können den Gehweg nutzen, genauso wie Erwachsene in Begleitung von Kindern.
Ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass man nicht immer so aufmerksam ist, wie es im Straßenverkehr notwendig ist. Aber das gilt für alle Verkehrsteilnehmer.
Und natürlich macht jeder auch Mal Fehler und ich sehe auch ein, dass ein Fehler im Stadtverkehr für Fahrradfahrer meist größere Folgen hat, als bei Autofahrern.
Gleichzeitig wird aber immer der “stärkere” Verkehrsteilnehmer zur Rechenschaft gezogen, selbst wenn ihm gar kein Fehler unterlaufen ist.
Aus meiner Sicht gibt es bei vielen Themen eine Disbalance und man macht es sich zu einfach, wenn man für alles Autofahrer verantwortlich macht.
Ich weiß nicht, was die ausgewogene Alternative ist. Aber ich wehre mich dagegen Autofahrer pauschal als “die bösen Verkehrsteilnehmer” darzustellen, die in Schach gehalten werden müssen.
Das hat explizit niemand gesagt, aber es ist das Bild was hier gezeichnet wird und nach dem ier offensichtlich verkehrspolitische Entscheidungen getroffen werden.
Dann seien wir doch so konsequent und verbieten komplett Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in der Stadt. Dann kann jeder Fahrradfahrer und Fußgänger in Ruhe im Verkehr unaufmerksam sein.
Genau, Autos können mehr als eine Person befördern. Tun sie aber meistens nicht.
Ich finde das super. Bisher habe ich die Stelle immer umfahren. Heute war ich auf der Pankstraße mit dem Fahrrad unterwegs und habe gemacht, dass ich da weg komme, das ist lebensgefährlich. Da fehlt ein Radweg. 😉 Der endet an der Kreuzung mit der Badstraße im nichts (wenn man von Norden kommt).
Mensch Jupp,
Nimm einfach das Fahrrad und fahre zügig wohin auch immer. Schon gehörst du nicht mehr zu den Doofen, die in ihrem Stau herumstehen.
Danke für die Tipps, aber selbstverständlich nehme ich NIE das Fahrrad (und auch nicht die Öffis)!
Aber dank der Aktivisten stehe ich dann halt im Stau und verpeste mit den unvermeidlich entstehenden Abgasen die Umwelt und die Anwohner! Aber auch die wissen ja, bei wem sie sich bedanken dürfen!
Zukünftig im eAuto ist das dann auch nicht mehr so schlimm.
Ja – danken wir doch alle Frau Neumann für ihren Erfolg, den PKW-Stau auf der ohnehin schon stark befahrenen Müllerstrasse weiter positiv zu begleiten! Diese Stadt hat völlig fertig!
Ich kann und darf hier leider nicht schreiben, wie mich diese Radfahr-Aktivisten nerven!
Hallo Jupp, der Stau war ja schon vor dem Radweg da. Als Autofahrerin hab ich die Straße eh schon länger aufgegeben. Schlimmer ist für mich nur die Badstraße. Als Radfahrerin find ich aber gut, dass ich wenigstens auf zwei Rädern jetz gut und sicher voran komme.
Aber ich verstehe, wenn nicht alle meine eigene Begeisterung teilen. Und so lange sich alle einen höflichen und konstruktiven Ton halten, kann hier jeder pro oder contra Radweg kommentieren wie er will. Dir schon mal danke für Kommentar und Zurückhaltung!
Nun ja,
wenn man sich ansieht was die Berliner Bezirke hier so treiben, fällt es einem schon schwer das gut zu finden.
Es wird ja keine “Fahrrad-Infrastruktur geschaffen”, sondern es werden ganz überwiegend einfach neue Markierungen auf marode Straßen gepinselt, damit die Bezirke ihre Quote erreichen können. Das passiert eher planlos als durchdacht.
Hier werden auch die öffentlichen Verkehrsmittel blockiert, nicht nur der Individualverkehr. Beispiel Kaiser-Wilhelm-Str. in Lankwitz. Oder Unter den Eichen in Steglitz. Da werden 2 Fahrspuren pro Richtung auf eine verjüngt, in den zwangsläufig entstehenden Staus (nein, die waren vorher nicht da, zumindest nicht in diesem Maße!) stehen durch die “hervorragende Unsetzung” jetzt private PKW, aber auch BVG-Busse, Krankenwagen, Feuerwehren, Polizeifahrzeuge im Stau.
Fahrradfahren sieht man da nur sehr wenige, bei schlechtem Wetter quasi gar keine.
Gleichzeitig verkommen bestehende Radwege (die zudem “integriert” sind und andere Verkehre nicht beschneiden) immer weiter. Ich würde gern mal eine Bestandsaufnahme sehen, inkl. der Angabe dazu wie viele km dieser Radwege als nicht mehr befahrbar gelten müssten. Aber stattdessen wird hektisch auf den Straßen herumgepinselt, das ist öffentlichkeitswirksamer.
Ich selbst fahre Auto und Fahrrad, werktags täglich 30km.…..kann also aus beiden Perspektiven darauf schauen. Und mein Fazit lautet: Viel planlose Schaumschlägerei, aber definitiv kein Konzept dahinter.
Ist das wieder ein Aprilscherz?
Ist das ein rhetorische Frage? 😉 Ganz offenbar ist es dem Bezirksamt mit der Umsetzung der Verkehrswende sehr ernst. Das kann man jetzt auch auf der Müllerstraße sehen.
Einen Aprilscherz von unserer Seite gibt es dann im kommenden Jahr wieder. Vermutlich.