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Einstiges Wahrzeichen des Parks:
Weißer Stier vom Humboldthain wird kopiert

23. Februar 2023
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Es war eines der Wun­der des ver­gan­ge­nen Jah­res: die Ber­gung einer Mar­mor­skulp­tur im Hum­boldt­hain. Nach­dem die Stier­skulp­tur 77 Jah­re als ver­schol­len galt, ist sie 2022 vom Ber­li­ner Unter­wel­ten e.V. im Volks­park wie­der­ge­fun­den und gebor­gen wor­den. Am Frei­tag (17.2.) hat der enga­gier­te Ver­ein nun Fach­leu­te ver­schie­de­ner Gewer­ke am Gesund­brun­nen ver­sam­melt – Archäo­lo­gin, Bild­hau­er, Metall­be­ar­bei­ter und einen Kunst­gie­ßer. Sie haben die zwi­schen­ge­la­ger­ten Tei­le der Skulp­tur ver­mes­sen und Vor­be­rei­tun­gen für ihre Zukunft im Wed­ding getroffen.

Achtung am Gesuundbrunnen! Die Marmorskulptur wird verladen. Foto: Hensel
Ach­tung am Gesund­brun­nen! Die Mar­mor­skulp­tur wird ver­la­den. Foto: Hensel

„Die Skulp­tur ist zu beschä­digt, um wie­der im Hum­boldt­hain auf­ge­stellt zu wer­den“, erklär­te Archäo­lo­gin Clau­dia Meh­lisch. Statt­des­sen sol­len die Tei­le jetzt mit einer mög­lichst fili­gra­nen Eisen­hal­te­rungs­kon­struk­ti­on fixiert und per­spek­ti­visch im Archäo­lo­gi­schen Fens­ter an der Brun­nen­stra­ße am Rand des Hum­boldt­hains gezeigt wer­den. Dort sind die Tei­le durch einen Zaun und ein Dach geschützt. 

Der Bild­hau­er war am Frei­tag wegen eines wei­ter­ge­hen­den Plans vor Ort. „Der Stier soll abge­formt, eine Replik erstellt wer­den. Die­se könn­te dann am alten Platz im Park auf­ge­stellt wer­den“, sagt Eva West­phal von den Ber­li­ner Unter­wel­ten. Die Bezirks­ver­ord­ne­ten unter­stüt­zen die­sen Plan und vie­le – ins­be­son­de­re älte­re – Weddinger:innen wün­schen sich das, wäh­rend das Gar­ten­denk­mal­amt dem aller­dings kri­tisch gegen­über­ste­he. Der Aus­gang ist also noch unge­wiss. Viel­leicht müs­sen sich die Wed­din­ger am Ende doch mit klei­nen Stier­skulp­tu­ren von dem eins­ti­gen Wahr­zei­chen begnü­gen, die die Ber­li­ner Unter­wel­ten spä­ter zum Ver­kauf anbie­ten wollen.

Sicher verladen ist die Skulptur für die kurze Reise rund um den Humboldthain. Foto: Hensel
Sicher ver­la­den ist die Skulp­tur für die kur­ze Rei­se rund um den Hum­boldt­hain. Foto: Hensel

Am Frei­tag jedoch wur­de die beschä­dig­te Mar­mor­skulp­tur von Ernst Moritz Gey­ger trotz der noch unge­wis­sen Zukunft am Gesund­brun­nen ver­la­den und ein­mal um den Hum­bolt­hain her­um gefah­ren. Auf dem Gelän­de des Stra­ßen- und Grün­flä­chen­am­tes an der Wie­sen­stra­ße, wo mehr Platz ist als auf der der­zei­ti­gen Lager­stät­te der Skulp­tur am Gesund­brun­nen, wur­de die Skulp­tur gescannt (3D-Laser­scan) und genau ver­mes­sen. Gemein­sam haben die Fach­leu­te auch bera­ten, ob der abge­bro­che­ne Kopf wie­der ange­bracht oder spä­ter sepa­rat neben dem Tor­so prä­sen­tiert wer­den soll. Nach der Begut­ach­tung und Ver­mes­sung des wei­ßen Stiers wur­de die Skulp­tur wie­der ver­la­den und zurück­ge­bracht an ihren Lager­platz bei den Ber­li­ner Unterwelten. 

Claudia Mehlisch berät sich mit den Fachleuten am archäologischen Fenster am Humboldthain. Foto: Hensel
Clau­dia Meh­lisch berät sich mit den Fach­leu­ten am archäo­lo­gi­schen Fens­ter am Hum­boldt­hain. Foto: Hensel

Für das Pro­jekt “wei­ßer Stier” sam­meln die Ber­li­ner Unter­wel­ten Spen­den, bis­her hat der Ver­ein alle Kos­ten für Trasport und Ber­gung selbst getra­gen. Nun wer­den für die Her­stel­lung der Replik sowie des Metall­ge­stells wei­te­re Mit­tel benötigt.

Wer mit­hel­fen möch­te, dass das alte Wahr­zei­chen aus dem Hum­boldt­hain wie­der auf­ge­stellt wer­den kann, der kann mit einer Geld­spen­de hel­fen. Das sind die Kon­to­da­ten (bit­te unbe­dingt den Ver­wen­dungs­zweck angeben):

Emp­fän­ger: Ber­li­ner Unter­wel­ten e.V.
Bank: LBB – Ber­li­ner Spar­kas­se
IBAN: DE77 1005 0000 6600 3729 80
BIC: BELADEBEXXX
Ver­wen­dungs­zweck: Rekon­struk­ti­on Wei­ßer Stier

Der Torso der Stierskulptur, gelagert beim Berliner Unterwelten e.V. Foto: Hensel
Der Tor­so der Stier­skulp­tur, gela­gert beim Ber­li­ner Unter­wel­ten e.V. Foto: Hensel
Archäologin beim Interview mit dem Unterwelten Radio. Sie erklärt, was heute mit der Stierskulptur geschieht. Foto: Hensel
Archäo­lo­gin beim Inter­view mit dem Unter­wel­ten Radio. Sie erklärt, was heu­te mit der Stier­skulp­tur geschieht. Foto: Hensel
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Der Text stammt aus der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung (–> E‑Paper), der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Geschrie­ben wur­de er von Domi­ni­que Hen­sel. Wir dan­ken dem RAZ-Verlag!

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

1 Comment

  1. Dan­ke für die schö­nen Wed­ding Berich­te. Ich lebe seit 1969 im Wed­ding, bin vie zu Fuss unter­wegs und habe die Ver­än­de­run­gen mit­be­kom­men. Der Hum­boldt­hain war schon mit mei­nen Kin­dern und Enkel­kin­dern ein gelieb­ter Freizeitort.
    Bit­te wei­ter so!
    Inge­borg Bayer

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