Einer der letzten Freiflächen im Wedding geht’s an den Kragen. Der ehemalige Kiesumschlagplatz am Ende der Allée du Stade, bislang eher als Schuttabladestelle und Übungsfläche für Sprayer bekannt, wird renaturiert. Was bedeutet das? Was ändert sich für Spaziergänger und Nutzer des Fernradwegs Berlin-Kopenhagen? In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr.
Ab dem 20. Februar beginnen im Auftrag des Umwelt- und Naturschutzamtes die Arbeiten zur Renaturierung des Geländes zwischen der Allée du Stade und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Der Bebauungsplan fordert diese Maßnahme als Ausgleich für die Asphaltierung des Zentralen Festplatzes.
Die vorhandenen Bodenversiegelungen und Betonmauern werden entfernt, damit sich ein artenreicher Lebensraum entwickeln kann. Dieser “kann dann Heimat von Libellen, Zauneidechsen und anderen Tieren werden, für die im Bezirk Mitte an anderer Stelle kaum noch Platz ist. Das am Rand der Fläche vorkommende Florentiner Habichtskraut, das auf der Roten Liste Berlins als stark gefährdet eingestuft ist, wurde gesichert und wird nach Fertigstellung der Baumaßnahme wieder ausgepflanzt”, teilt das Bezirksamt mit.
Ende für die Sprayer?
Neben Bodenverunreinigungen aus vorangegangenen Nutzungen hat sich in den letzten Jahren eine erhebliche Beeinträchtigung durch die Hinterlassenschaften der Sprayer-Szene und andere Freizeitnutzungen ergeben. Diese müssen zur Vermeidung aktueller und zukünftiger Gefährdungen beseitigt werden. Damit dürfte die Zeit der Sprayer an dieser Fläche wohl abgelaufen sein.
Und der Radweg?
Die Radwegeverbindung wird nicht unterbrochen, allerdings kann es während der Bauarbeiten zu zeitweisen Beeinträchtigungen kommen. Die eigentliche Bauzeit soll bis zum Frühjahr 2024 dauern. Das Gelände wird großräumig durch einen Bauzaun gesichert. Da der Radweg Berlin-Kopenhagen bereits heute schon um die Fläche mit einem 1 Kilometer langen Umweg herumgeleitet wird, stellt sich die Frage, ob dieser dort ebenfalls neu angelegt wird. Dazu teilt uns das Bezirksamt auf Anfrage mit, dass eine Fläche am Rand vorgesehen ist, an der später ein Radweg angelegt werden kann. Dieser würde allerdings nicht durch die Kernflächen des Renaturierungsbereiches gehen.