Ein bisschen ist es mit der Wilma Bar wie mit einem Wanderzirkus. Sie bricht ihre Zelte ab und erfindet sich an anderem Ort neu. Mag man der wunderbaren Remise in der Badstraße, die acht Jahre lang Heimat der Bar war, zu Recht nachtrauern, ist bei der neuen, viel größeren Location mindestens genauso viel Begeisterung angebracht. Und so könnte aus der traurigen Verdrängung am Ende doch eine Geschichte mit Happy End werden.
„Der Mietvertrag [der alten Wilma, Anm. der Redaktion] wurde um drei Jahre verlängert, und dann kam Corona“, erzählt der Barbetreiber. Als der Vertrag endete, reagierte die Eigentümerin des Hauses nicht auf Gesprächsangebote, kurz stand auch ein endgültiges Aus im Raum. Doch das war mit dem eingespielten Team nicht zu machen – „Wir sind wie eine Familie“, so beschreibt Betreiber Oliver den Zusammenhalt. Das Ende in den alten Räumen rückte näher, 2022 war es dann soweit, die Wilma brach ihre Zelte ab.
Inzwischen hat dort die Black Wedding Bar eröffnet. Als hier im Weddingweiser darüber berichtet wurde, kamen viele Emotionen wieder hoch; zahlreiche Gäste der Wilma meinen “ihre” Bar sei “verdrängt” worden und auch die subjektive Darstellung in unserem Artikel erhitzte die Gemüter.
Ein Neubeginn mit viel mehr Raum für Kunst
Für das motivierte Team der Wilma aber ging es nun auf die Suche nach einem neuen Ort für eine neue Bar. Die Fläche einer früheren Bäckerei im Ritterlandweg, die bisher durch ein griechisches Restaurant genutzt wurde, erwies sich als Glücksgriff. Der Eigentümer suchte Mieter, die Kunst und Kultur anbieten wollten. Die neue Fläche ist viel größer als die frühere zweistöckige Bar, und doch werden eingefleischte Wilma-Bargänger viele Möbel wiedererkennen. Denn das Prinzip der Barbetreiber ist es, möglichst viel Holz wiederzuverwenden und so eine natürliche und authentische Stimmung zu schaffen.
Ansonsten ist, wie auch ein großer Teil des Teams, zum Glück der „alte Vibe“ geblieben und trotzdem ist irgendwie alles anders. Die neue Fläche ist größer und dient auch als Galerie. Es gibt einen Saal und sogar Künstler sind zur Untermiete in kleinere Ateliers eingezogen. Die neue Wilma ist tagsüber Arbeitsplatz oder auch schon mal Übungsfläche für einen Tischtennisverein. Oder Ort für was auch immer. Denn es gibt mehr Platz, was gerade für Kulturveranstaltungen ganz neue Möglichkeiten bietet. Der ansonsten eher verschlafene Ritterlandweg, der genau die Grenze zwischen dem Wedding und Reinickendorf bildet, kann diese Art der Belebung gut gebrauchen.
Der Wanderzirkus ist weitergezogen. Doch der neue Ort, wo die Wilma ihre Zelte jetzt aufgeschlagen hat, bietet unerwartete Chancen und ist es wert, von den Gästen der Wilma mit Leben gefüllt zu werden. Denn es sind die Menschen, die die Wilma zu einem besonderen Ort machen, genau wie bisher.
BAR Wilma, neu: Ritterlandweg 31, tgl. (außer So) ab 18 Uhr
Hallo Herr Faust
sie finden auf ihren Wegen durch den Wedding immer wieder kleine nette Kiezbäcker , Cafe´s und Bar´s und wandern auf grünen Wegen…. so weit so gut
Ich habe eine Aufgabe für Sie … natürlich freiwillig!! Es gibt einen seltsamen Laden im Wedding, erst war dieser jahrelang an der Ecke Schul / Maxstraße … nie ist dort jemand rein oder raus gekommen , die Scheiben lange nicht geputzt – dann war er dort weg…. Pleite gegangen !!?? Nee , umgezogen zur Ecke Müller / Gerichtstraße… und hier das selbe trostlose Äussere . Wer kauft dort eigentlich Gardinen ?? womit verdient der Inhaber seinen Lebensunterhalt wenn ich dort noch nie einen Menschen was kaufen gesehen habe .
vielleicht können sie diese Mission Impossible lösen
Grüße
Wäre doch möglich, dass der Inhaber vielleicht schwedische Gardinen bevorzugt? 😁
Hallo
auch gut möglich , so wie seine ausgestellten Gardinen im Fenster hängen :))))… witzigerweise sind Angebote auf ebay zufinden …. seltsam
Gruß