Das ehemalige Parkhaus der Berliner Hochschule für Technik in der Triftstraße wird aller Voraussicht nach noch mehrere Jahre lang leer stehen. Das räumte Bezirksstadtrat Ephraim Gothe ein, der bei einem Rundgang durch den Sprengelkiez auf entsprechende Nachfragen der Anwohner und ‑innen einging.
Es hätten erst jüngst Gespräche mit der Hochschule und der Senatsverwaltung für Wissenschaften stattgefunden. Dabei sei klar geworden, dass für mögliche Erweiterungsbauten der Hochschule auch noch ein anderes Grundstück im Eigentum der Senatsverwaltung für Wissenschaft in Frage käme, Gothe benannte konkret einen Parkplatz am Augustenburger Platz. Auf beiden Grundstücken zusammen könnten alle Vorhaben von Bezirk und Hochschule Platz finden. Der Bezirk favorisiert den Abriss des Parkhauses und den Bau eines Wohnheimes u.a. für Geflüchtete, einer Kita und Sozialeinrichtungen. Die Hochschulleitung hält sich bedeckt, solange nicht klar ist, wann genau welche Zweigstellen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel aufgebaut werden können.
Der von Stadtrat Gothe benannte Parkplatz befindet sich allerdings auf dem Campus der Virchow-Klinikums. Die Charité erweiterte in den vergangenen Jahren kontinuierlich den Gebäudebestand auf ihrem Weddinger Teilgelände etwa um einen Neubau des Herzzentrums, ein neues “Berlin Center for Advanced Therapies” oder das Forschungszentrum “Der simulierte Mensch”. Geplant ist zudem auch ein “Pharmazeutisches Zentrum”. Angesichts dieser Expansion ist es schwer vorstellbar, dass die Universitätsklinik eine potenzielle Baufläche freiwillig an die Berliner Hochschule für Technik abtreten würde.
Ein Sprecher der AG Verkehr des Runden Tisches Sprengelkiez hatte während des Rundgangs den Erhalt des Parkhauses gefordert, um es als Quartiersparkhaus für die Bewohnerinnen und Bewohner des Sprengelkiezes zu nutzen. Im Gegenzug könnte dann Parkraum auf öffentlichem Straßenland für andere Zwecke zur Verfügung stehen – im Kreuzberger Graefe-Kiez wird derzeit ein solches Pilotprojekt diskutiert. Ephraim Gothe hatte daraufhin eingeräumt, dass allein für die notwendigen Änderungen des Planungsrechts für das Grundstück gut und gerne drei Jahre vergehen könnten, also durchaus Zeit für eine mögliche Zwischennutzung bestehe. Anderen Quellen zufolge soll sogar das Jahr 2027 als frühester Zeitpunkt für eine Neubebauung im Raum stehen. Über das Wohnheim an der Stelle des Parkhauses diskutiert man schon seit über als zehn Jahren.
Autor: Christof Schaffelder, Fotos: Rolf Fischer
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift Ecke Müllerstraße
Lesetipp: Wir hatten schon einmal über Parkhäuser im Wedding berichtet.
Nun ja. Ich finde, dass dieses Parkhaus renoviert werden und so auch den Angestellten des Campus Virchow zur Verfügung gestellt werden sollte. Wie ja im RBB berichtet wurde, greift ja in dieser Gegend die Parkraumbewirtschaftung und ich finde es nicht zumutbar, dass Krankenschwestern und anderes Klinikpersonal hier jeden Monat bezahlen müssen, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Wie im Fernsehbericht gesagt wurde, wäre das Personal auch bereit zu kündigen und dann woanders ihre Arbeit aufnehmen zu wollen. Das kann doch keiner wollen.
Um das Parkhaus für die Anwohner nutzbar zu machen, müsste es erst instand gesetzt werden. Es ist verwahrlost, es stehen Autowracks herum und es fehlt jede Form von moderner Sicherheitseinrichtung, wie z.B. Videoüberwachung. Die BHT als Betreiberin kann man nicht vorwerfen, dass sie bei dem planerischen Hin und Her nur das Nötigste tut. Sicher wird sie deshalb auch keine Investitionen für eine Zwischennutzung tätigen.
Die Mitarbeiter der BHT parken hier, es steht keinesfalls leer!
Nicht nur die MAs der BHT, Teile sind an das DHZB vermietet.