Hundesteuer ja, aber Hundeauslaufgebiet nein? Die CDU fordert in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) „den zahlreichen im Bezirk steuerlich registrierten Hunden und ihren Besitzern gerecht zu werden‟. Das klingt nach Hundeauslaufgebiet als Gegenleistung für Hundesteuern. Zusätzlich hatte ein Bürger in der Einwohnerfragestunde der BVV nach „umzäunten Hundeauslaufwiesen‟ gefragt. Die Verwaltung lehnt diesen Vorschlag ab, denn vorrangig sollen „die Erholungsräume für die Stadtbevölkerung gesichert werden‟.
Es bestehe eine „Knappheit an grünen Freiflächen und Erholungsgebieten für Mensch und Hund‟, so Stefanie Engmann als Pressesprecherin im Namen des Bezirks. Die für Grünflächen zuständige Stadträtin Almut Neumann zeigt Verständnis für die soziale Funktion von Hunden gerade während der Pandemie. Doch Hundeauslaufgebiete seien ein zusätzlicher Flächenentzug. Olaf Lemke von der CDU lässt dieses Argument nicht gelten. Durch ein Hundegebiet „geht keine Grünfläche verloren‟. Erik Haase, Verordneter der SPD, sagt über exklusive Hundeflächen im Park: „Mitte bietet durchaus Hundeauslaufgebiete, zum Beispiel im Humboldthain, in den Rehbergen, am Vinetaplatz oder im Mauerpark.‟ Benjamin Fritz (CDU) dagegen kritisiert den Zustand dieser Gebiete: „Die Fläche am Rand des Humboldthains ist lediglich eine unversiegelte Schotterfläche‟. Außerdem, so Benjamin Fritz, würde ein Zaun für eine Trennung von Hunden und Passanten und damit für weniger „Belästigung‟ sorgen.
Zehn Euro beträgt die Hundesteuer in Berlin pro Monat und bis spätestens 1. Juli müssen alle Hundehalte ihre Vierbeiner für 17,50 Euro auf der Webseite hunderegister.berlin.de angemeldet haben.
Der Text stammt aus der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Geschrieben wurde er von Andrei Schnell. Wir danken dem RAZ-Verlag!