Mal ganz was Neues: Gleich beim S‑Bahnhof Wedding, gleich hinter dem Prime-Time-Theater gibt es seit zwei Monaten ein kleines, helles, ja fast schon lichtdurchflutetes Restaurant. Nicht mehr als 10 Sitzplätze drinnen, ein paar Tische draußen. Der richtige Ort, die Sonne zu genießen. Da wo früher die Bar „Feiner Pinkel“ war, hängen jetzt feine Bilder an den Wänden und man bekommt kleine Kunstwerke auf den Teller.
DUKKI ist ein reiner Familienbetrieb, der von Mok-suk Choi geleitet wird. Sie ist vor 20 Jahren mit ihrem Mann, der als Ingenieur arbeitet, nach Stuttgart gekommen. Dort hat sie lange in der Gastronomie Erfahrung gesammelt und für große Hotels gearbeitet. Ursprünglich ist sie aber Kunstlehrerin und ihre Bilder mit Motiven und Techniken aus Korea schmücken die Wände. Jetzt lebt sie ihren Traum und gibt ihrer Kreativität in ihrem eigenen Restaurant neuen Raum. Bis ins Kleinste sind die Gerichte, die Einrichtung und die Deko des Restaurants durchkomponiert. Selbst der Name Dukki, der nichts mit Ente zu tun hat, ist gut durchdacht. Ihre Tochter Chae, die als erste aus der Familie von Stuttgart nach Berlin kam, um hier zu studieren, erklärt ihn mir: „DUKKI” bedeutet auf koreanisch „zwei(=DU) Mahlzeiten(=KKI)”, weil wir auch kleinere Gerichte anbieten, von denen man gerne mal zwei essen würde. Auf der anderen Seite könnte man es auch als „Du” und „Kki” – also DU & Mahlzeit, im Sinne von „deine Mahlzeit” verstehen.“
Meine Mahlzeit wird von der Mutter vor meinen Augen frisch zubereitet. Die Gimbap mit Tofu werden nach der gleichen Methode wie Sushi hergestellt, schmecken aber knackiger und werden mit einem Schälchen Sommersalat aus Äpfeln, Orangen und Stangensellerie gereicht. Lecker. „Das ist ein typisches Essen, das in Korea die Kinder in der Lunch-Box in die Schule mitnehmen“, erinnert sich Chae. Aber von wegen „kleines Gericht“. Auf einem Teller kommen 10 farbenfrohe Gimbap-Rollen. Für vernünftige 8,50 Euro kann man also wirklich futtern wie bei Muttern. Daneben sollte man als leckeren Sommerdrink ein „Meshil Ade“ bestellen, eine erfrischende, selbstgemachte Pflaumenlimonade. „Ist gut für den Magen.“ versichert Vater Ki-Joong, der oft aus Stuttgart kommt, um seine Frau zu unterstützen.
Natürlich gibt es auch verschiedene Variationen von Kimchi, dem scharfen koreanischen Kohlgericht, das mit dem hiesigen Sauerkraut den Fermentierungsprozess gemeinsam hat. Kleine Portionen davon kann man sich auch im Glas mit nach Hause nehmen. Neben der koreanischen Hausmannskost hat Mok-suk Choi sich auch von der buddhistischen Tradition inspirieren lassen. Das größte Gericht auf ihrer Speisekarte, ihr „Tempel Bibimbap“ ist rein pflanzlich und beruht auf den Mahlzeiten, die von den Mönchen in den buddhistischen Klöstern gegessen werden. „Wir wollen vor allem zeigen, dass es in der koreanischen Küche auch viele vegetarische und vegane Optionen gibt, weil koreanisches Essen vor allem mit Korean BBQ und fleischreichen Gerichten in Verbindung gebracht wird.“, sagt Mok-suk Choi. Aber für alle, die einen Freund mitbringen, der auf Fleisch gar nicht verzichten mag, bietet die Speisekarte als Ausnahme auch das koreanisch-marinierte Rindfleisch „Bulgogi” als Option an. Es ist aus Biofleisch von einem mit der Familie befreundeten Schlachter aus Schwäbisch Hall hergestellt.
Leichte und leckere Gerichte aus Korea. Diese Botschaft wird im Wedding gern gehört. Das DUKKI ergänzt damit sehr gut das schon vielfältige Angebot an koreanischer Küche im Wedding.
Und auch ohne große Werbung hat sich das der kleine Newcomer schon jetzt einen Namen gemacht. Deshalb empfiehlt Tochter Chae, sich in dem Restaurant, das von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist, am Wochenende vorab einen Tisch zu reservieren.
DUKKI, Restaurant, Korean bistro & café
Burgsdorfstr. 14
Tel: 030–23285055
Di-Sa 18–22 Uhr (2023)
Gerne, aber leider hat das DUKKI ab dem 3. Juli drei Wochen Sommerpause.
Guten Morgen, Rolf,
das hört sich ja super lecker an. Da können wir ja direkt am Sonntag nach dem Weddingmarkt und Weddingweisertreffen hingehen.
Liebe Grüße von Susanne