In unserer Reihe schauen wir uns an jedem zweiten Sonntag Zahlen und Fakten rund um den Wedding an. In der dritten und vorerst letzten Folge beschäftigen wir uns mit der Geographie unseres Stadtteils.
Der Wedding liegt mitten in der Stadt und da kann man sich schlecht vorstellen, womit man unseren 15 Quadratkilometer großen Stadtteil größenmäßig vergleichen könnte. Wir versuchen es dennoch: Der Flughafen BER ist mit seinen Rollbahnen und Gebäuden insgesamt immer noch kleiner (wenn auch nur einen Quadratkilometer). Etwas größer hingegen ist die Insel Hiddensee (19 Quadratkilometer). Und in der Nordsee liegt die dänische Insel Röm (Rømø) – die bringt es auch nur auf 16,8 Quadratkilometer.
Wer denkt, im Wedding als Stadtteil mit vielen Mietskasernen am Rand der Innenstadt sei alles dicht bebaut und grau, ist offensichtlich noch nicht hier gewesen. Im Vergleich zu anderen City-Stadtteilen sind wir im Wedding und in Gesundbrunnen gut versorgt mit Grünflächen, Friedhöfen, Kleingärten, Wasserflächen und unbebauten Flächen. Es gibt zwar einige dicht besiedelte Kieze, doch zum nächsten Park ist es eigentlich nie weit. Vor allem im Westen und im Norden verfügt der Wedding über riesige zusammenhängende Grünflächen – angefangen vom Hohenzollernkanal, den Plötzensee, über die Kleingärten, über die Rehberge – bis hin zum Goethepark.
Der Wedding verfügt über keine großen Höhenunterschiede, doch ein paar Steigungen gibt es dann doch, vor allem im Brunnenviertel. Wer mit dem Fahrrad schon einmal die Badstraße, die Scheringstraße oder die Feldstraße hochgestrampelt ist, weiß das.
Der tiefste Punkt des Wedding liegt mit 29 Meter über dem Meeresspiegel direkt am Nordhafen. Aber wo ist der höchste Punkt? Das Brunnenviertel liegt tatsächlich auf dem Höhenplateau des Barnim und die Ecke Hussitenstraße/Voltastraße befindet sich auf stolzen 61 Metern über dem Meeresspiegel. Die meisten Gebiete im Wedding kommen auf wenig mehr als 40 Meter. Die Hügel in den Parks sind übrigens nicht besonders hoch: der Leutnantsberg am Freiluftkino Rehberge kommt auf 52 Meter, und der Höhenzug mit dem Rathenaubrunnen im Volkspark Rehberge auch nur auf 49 Meter. Die künstlich angeschüttete Humboldthöhe ist (abgesehen vom Flakturm) auch nur 84,5 Meter hoch, aber damit der Rekordhalter in der Weddinger Topographie. Der tiefste Punkt ganz Berlins, zum Vergleich, ist auf 28 Meter über Normalnull und liegt am Spektesee in Spandau. Beeindruckend tief in die Erde geht’s im Wedding übrigens mit der Rolltreppe am U‑Bahnhof Gesundbrunnen, immerhin 14 Meter unter Straßenniveau.
Und wie weit ragen die beiden Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen in andere Gebiete hinein? Ganz im Westen grenzt der Wedding unter der Hinckeldeybrücke direkt an Charlottenburg-Wilmersdorf und an Reinickendorf. Im Norden stößt der Gesundbrunnen an der Bahnunterführung Wilhelm-Kuhr-Straße an den Bürgerpark in Pankow. Den äußersten Osten bildet der Mauerpark, genau an der Parkmauer an der Bernauer Straße. Südlichster Punkt des Stadtteils ist ganz in der Nähe die Ecke Gartenstraße/Bernauer Straße, wo sich das Besucherzentrum der Mauergedenkstätte befindet. Wie man auf der Karte gut erkennen kann, ist die x‑förmige Kreuzung Seestraße/Müllerstraße auch ziemlich zentral gelegen – hier schlägt ja auch in echt das Herz des Wedding.