Die Sanierung des U‑Bahnhofs Seestraße geht in die nächste Phase. Alle Fahrgäste müssen jetzt sehr tapfer sein: Denn nun muss nicht nur drei Wochen lang die U6 zwischen Bahnhof Wedding und Rehberge gesperrt werden, sondern es entfällt danach auch für längere Zeit der Halt an der Seestraße Richtung Alt-Tegel.
Diese Baustelle hat es in sich: Schon seit 2018 ist der östliche Seitenbahnsteig am U‑Bahnhof Seestraße gesperrt, sodass alle Züge in beiden Richtungen am westlichen Mittelbahnsteig halten müssen. Es geht darum, den Bahnhof zu sanieren und barrierefrei auszubauen, also Aufzüge zu installieren.
Jetzt beginnt die nächste Bauphase: Vom Freitag (7. Januar) bis einschließlich Sonntag, den 30. Januar fahren keine U‑Bahnen zwischen Rehberge und Bahnhof Wedding. Denn damit die U‑Bahnen Richtung Norden wieder auf ihr altes Gleis fahren können, muss die provisorische Weiche zwischen Leopoldplatz und Seestraße ausgebaut werden. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet. Doch damit nicht genug: Zwischen Rehberge und Kurt-Schumacher-Platz besteht nur ein Pendelverkehr. Auf dem folgenden Nordabschnitt nach Tegel und dem Südabschnitt Wedding nach Mariendorf fahren die Züge ganz normal.
Züge werden Richtung Norden nicht halten
Der bauliche Zustand des östlichen Bahnsteigs hat sich aber als gewaltige Herausforderung herausgestellt. Zwar fahren die Züge nach Tegel dann wieder auf ihrem angestammten Gleis, die Sanierung des Bahnsteigs ist aber noch nicht abgeschlossen. Deswegen werden die Bahnen vom 31. Januar bis 31. März dort nur ohne Halt durchfahren.
Was auch immer im Untergrund gebaut wird: Der Bahnhof Seestraße hat nach fast 100 Jahren seines Bestehens (und einem Totalumbau in den 1950er Jahren) eine Sanierung dringend nötig. Doch man fragt sich, wie auf der Müllerstraße ein Ersatzverkehr mit Bussen funktionieren soll. Es gibt weder durchgehende Busspuren noch eine sichere und angemessene Fahrradinfrastruktur, auf die viele Fahrgäste in diesem Fall ausweichen könnten. Jetzt rächt sich die bauliche Vernachlässigung der Weddinger Hauptschlagader und auch die Tatsache, dass sie überwiegend für einen möglichst störungsfreien Autoverkehr gedacht ist. Schon jetzt steht der Bus 120, der die gesperrte Strecke fast vollständig abdeckt, im Stau oder an Ampeln.
Auf der U8 kommt es bald auch ganz dicke
Ach ja: Da auch der Bahnhof Pankstraße barrierefrei ausgebaut wird, halten zwischen Osloer Straße und Gesundbrunnen vom Sonntag, den 9.1. und Donnerstag den 17.2. jeweils sonntags- donnerstags abends zwischen 23 und 1.30 Uhr keine Bahnen. Und an den Wochenenden vom 18. – 20. Februar sowie vom 25. – 27. Februar wird der Betrieb der U 8 zwischen Osloer Straße und Gesundbrunnen ganz eingestellt.
Die Sperrung des U Seestr in Richtung Alt-Tegel wurde heimlich still und leise bis zum 1.7. verlängert. Ist ja nur ein unwichtiger Vorortbahnhof, wo kaum was los ist, ohne Umsteigebeziehungen und so…
Aber wen wundert es, wenn man dort selten mehr als eine Hand voll Menschen gleichzeitig arbeiten sieht. BVG Sparclub.
Und das in Zeiten, wo es eigentlich angesagt wäre, alles zu tun, um die Öffis attraktiver zu machen. Kann man sich nicht ausdenken so was.
Liebes Team,
ich bin fassungslos. Arbeite in einer Schule in der Ravenestr. und bin jetzt schon seit Monaten gebeutelt. Der Schienenersatzverkehr ist auch desaströs. Corona gibts ja nicht mehr, da kann man sich wie die Heringe in den Bussen drängeln.
Danke für die Info! Wir haben dies zum Anlass für eine Anfrage an die BVG genommen. Das Ergebnis hier https://weddingweiser.de/u‑6‑wenns-im-wedding-mal-wieder-laenger-dauert/
Auch wenn gesagt wird, dass die Baumaßmahmen bis Ende März dauern. Allein, mir fehlt der Glaube. Gut, China und die Türkei sind jetzt keine guten Beispiele, aber was sich hier in Deutschland abspielt, das finde ich schon hanebüchend.
Die Bürokratie, das Unvermögen gut und kostengünstig zu planen und zu bauen, ist doch abhanden gekommen. Das Haus der Gesundheit in der Reinickendorfer Str. stand gerademal 40 Jahre. Das ist ja für ein Haus wie nichts. Es kann einen schon gruseln.
Danke, Ihr Weddingweisen !!! Wie habt Ihr das bloß herausbekommn ?
Mir ist es nicht gelungen, diese Informationen auf den Webseiten der Verursacher/Beteiligten BVG/VBB, zu finden.
Oder dass diese essentiellen Infos gar an den provisorischen Haltestellen verraten würden – wozu Unangenehmes verraten…
Wurde schon mal berichtet, wie Einzelhändler an der Baustelle durch diese kaputtgingen ?
Und wenn man sich so machen Hauseingang in diesen engen Gassen, die solange als öff. Gehweg gelten dürfen, ansieht, ist man erleichtert, dort nicht wohnen/ein-/ausziehen zu müssen, von Feuerwehr usw. ganz zu schweigen.
Das passiert wenn alle Investitionen immer Gewinn bringen sollen, auch dann wenn das mit dem Sinn gar nicht passt. Mehrwert des Nahverkehrs ist Mobilität, der von Digitalinfrastruktur ist gutes Netz und der von Krankenhäusern …naja. Da rächt sich die ewige Jagd nach der schwarzen Null, je nach Standort Mal mehr Mal weniger. Das ist sogar auch in China so, dort gibts ebenso Gebiete in den noch nicht viel passiert ist. Abgesehen davon sind das ganz andere Bedingungen, wie meine Vorredner bereits anmerken.
Tja Differenzierung ist nicht Jedermanns Sache, solange es nicht den eigenen Hinterhof trifft… So einfach möchte ich es irgendwie haben aber 8ch sehr das nicht. Und mich ärgert dieses Genöle… Und dann FDP oder sowas 2ahlen und sich wundern wenn alles gammelt. Naja. Nacht
Pekings neues Terminal 3, das zweitgrößte Flughafenterminal der Welt, wurde nach gerade mal drei Jahren und neun Monaten Bauzeit aus dem Boden gestampft.
Berlin ist einfach nur noch lächerlich
Lächerlich ist es, ein Land ohne Demokratie geschweige denn so etwas wie Bürgerbeteiligung mit den hiesigen Verhältnissen zu vergleichen. Wenn Sie bereit sind, ohne Rückfrage umgesiedelt zu werden, keinen Einfluss auf Lärmschutz geschweige denn Entschädigung für plötzlich fast wertlose weil in der Einflugschneise liegende Grundstücke zu haben, wären solche Bautzeiten hier auch kein Problem. Ach ja, außerdem bräuchte man noch ein Heer billiger, rechtloser Wanderarbeiter, auf die man bezüglich Arbeitszeiten, Kündigungsschutz und Arbeitnehmerrechten jeine Rücksicht nehmen muss. In China spielt Umweltschutz beim „aus dem Boden stampfen“ soweit ich weiß auch eher keine Rolle.
Man kann das Eine, das Andere oder irgendwas dazwischen haben, aber nicht beides.
Fragt sich nur zu welchen Arbeits Bedingungen so schnell gebaut wird, welche demokratischen Mitspracheverfahren existieren und wie der Umweltschutz ne Rolle spielt wenn Peking plant.
Mich nervt hier auch einiges, aber der Vergleich mit China hinkt für meinen Geschmack doch sehr.
Für diese ewig langen Baustellen trägt allein die BVG Bauleitung die Verantwortung. Dort haben nämlich mittlerweile die Kaufleute und Externe Planer das sagen. Nicht Fachabteilungen der BVG. Dadurch kommt es zu Fehlplanung. Bauverzögerungen. Ersatzverkehr. Diese Leute haben einfach keine Ahnung von der Materie.
An alle Vorredner*in,
also ich bin kein Mitarbeiter der BVG der hier seinen Arbeitgeber verteidigen will. Aber ich verstehe das Gejammere nicht. Was soll die BVG denn tun um die Bahnhöfe zu sanieren/auszubauen? Bibi Blocksberg einstellen die alles über Nacht mit dem Zauberstab löst? Außerdem ist es seit Jahren bekannt, das dem Handwerk allgemein die Fachkräfte fehlen und unter der Situation wird auch die BVG leiden, das nicht ausreichend verfügbare Fachkräfte nun mal mehr Zeit benötigen.
Das was sich ändern müsste, wäre das die BVG die Löhne für die Facharbeiter erhöht, das mehr Handwerker bereit wären für die BVG zu arbeiten oder das sie bereit wären die Löhne für Sacharbeiter zu steigern, das mehr Mitarbeiter in der Verwaltung arbeiten und so ein Planungsverfahren schneller und evtl. strukturierter ist. Aber dann hätte die BVG mehr Kosten, die Fahrpreise müssten steigen und das will ja auch keine*r. Deutsche Mentalität “Geiz ist geil” jede*r will alles und davon mehr, aber nicht auf Kosten “meines” Geldbeutels denke alle.
Ich mag es nicht wenn Menschen meckern, aber nicht bereit sind konstruktive, realische Gegenvorschläge zu machen. Aber motzen und das war es… ist ja auch einfacher.
Einfach mal die Realitäten akzeptieren und die Situation annehmen, dann kommt man damit besser klar, auch wenn die Situation nicht pickelnd, ist aber es ist ja nicht zu ändern.
Was dieses Thema angeht bin ich sicher ein Querdenker und stehe dazu. Ich bin trotzdem Covid-geimpft aus Überzeugung und habe bei der letzten Wahl für das Berliner Abgeordnetenhaus und dem Bundestag eine Partei gewählt, die in beiden Häusern in der Koalition nun sitzt. Querdenken ohne Covid-Leugner und/oder rechts zu denken ist tatsächlich möglich…
ich weiss immer nicht, wo die glorifizierung des öff. Nahverkehrs herkommt. Niemand soll ausgegrenzt werden usw. bla bla. Ich bin gehbehindert und wieviele wichtige Unternehmungen u. Treffen hab ich schon versäumt, weil die elendige Fahrerei mit den U‑S-Strassenbahnen unzumutbar dämlich bis blöd gewesen wäre. Conga u. Djembe hab ich aufgegeben, Transport mit Bus etc. zum Kotzen und viele Klimaschützer fahren lieber allein im Auto und pfeiffen auf Solidarität, wenn sie einmal umdenken müssten – über die praktischen Hürden werden viele Behinderte permanent ausgegrenzt, aber die ewigen heimatkosen Wanderer zwischen den Welten müssen ja erst das Klima retten… da kommt nix mehr, wär aber dringend nötig
Wie wäre es mit einem Uber Taxi? 😆
Die beste Werbung für das Auto ist der ÖPNV
Na schönen Dank auch, liebe BVG. Streckensperrung im Winter, weil man sich dann so schön im Ersatzbus mit dem Corona-Virus kuscheln kann oder mit dem Fahrrad sich bei Glatteis auf die Nase legt. Gibt es dann wenigstens im Sommer einen Aufzug, der funktioniert?
Hoffen darf man immer. Die U8 ist ja auch bald betroffen. Schon kacke, dass die BVG ein Monopol auf den ÖPNV hat. Man kann ja nicht mal drohen, mit der Konkurrenz zu fahren, da die S‑Bahn ja nicht überall fährt.
BVG – bin vorsichtshalber gelaufen 😜