Eine Woche ist vorbei. Es ist Zeit, Rückschau zu halten auf die kommenden Ereignisse zu blicken. Hier kommen die sieben Meldungen aus dem Wedding, die News aus der Nachbarschaft.
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Bessere Bedingungen für Obdachlosenunterkünfte
- Weitere Bank schließt Filiale im Wedding
- Noch sechs Sperrmüllaktionen in diesem Jahr
- Weniger abgeschlossene Einbürgerungsverfahren als geplant
- Quartiersmanagements wählen Bürgergremien neu
- Charity-Aufführung des Prime Time Theaters im Strandbad
- Silent Green auf den Spuren von Derek Jarman
Wedding kurz & knapp
Bessere Bedingungen für Obdachlosenunterkünfte
Die angespannte Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt führt auch dazu, dass Obdachlose immer länger in Notunterkünften bleiben. Weil das so ist, hat der Bezirk nun seine Mindeststandards für die Unterbringung von wohnungslosen Menschen nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes (ASOG Bln) angepasst. Mit dem Angebot der ordnungsrechtlichen Unterbringung solle zwar eine zeitlich befristete Notlage beseitigt werden. „Dennoch sollen die neuen Mindeststandards ein würdevolles Leben in den Einrichtungen, insbesondere im Falle einer längerfristigen Unterbringung, ermöglichen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Bezirksstadträte Ramona Reiser, Ephraim Gothe und Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel. Zu den Anpassungen gehören die Erhöhung der Mindestquadratmeterzahl und der Höchstbelegungszahl pro Zimmer sowie der verpflichtenden Ausstattung. Zur Grundausstattung gehört jetzt beispielsweise auch WLAN. Bei der Anpassung sei ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit der Klienten – vor allem von Kindern und Jugendlichen – gelegt worden. „Wir müssen leider feststellen, dass immer mehr Familien mit ihren Kindern über viele Monate in Obdachlosenunterkünften in Mitte leben“, heißt es aus dem Bezirksamt.
Weitere Bank schließt Filiale im Wedding
Immer mehr Banken schließen ihre Filialen. Auch im Wedding wird das Angebot kleiner. Bereits im Frühjahr hatte die Deutsche Bank angekündigt, ihre Zweigstelle am U‑Bahnhof Pankstraße zu Ende des Jahres zu schließen. Nun verkleinert auch die Commerzbank ihr Angebot im Wedding. In den nächsten Monaten sollen laut dem Unternehmen acht weitere Standorte verschwinden, darunter auch die Niederlassung in der Müllerstraße 180 an der Ecke zur Sellerstraße. Wann genau die Schließung vorgenommen wird, ist noch nicht bekannt gegeben worden. Die Zahl der Bankfilialen geht in Deutschland seit Jahrzehnten zurück. 2004 gab es bundesweit 47.000 Bankstellen, 2019 waren es noch 28.000. Der Grund ist ist Umstellung auf sogenannte „ortsunabhängige Angegebote“ – das Onlinebanking.
Noch sechs Sperrmüllaktionen in diesem Jahr
Die Sperrmüllaktionen des Bezirks in den Kiezen werden gut angenommen. Erst gestern war die Berliner Stadtreinigung (BSR) zur Sperrmüll- und Elektroschrott-Sammlung in der Grüntaler Straße. Jeder konnte dort kostenfrei und wohnungsnah seine ausrangierten Matratzen, Möbel oder Fernseher abgeben. Für dieses Jahr sind im Wedding noch sechs weitere Aktionen dieser Art geplant. Das nächste Mal findet der Aktionstag am 7. August in der Lorztingstraße Ecke Swinemünder Straße statt. Danach kommt die Sperrmüllpresse in die Edinburger Straße (Ecke Dubliner Straße, 14.8.), in die Kösliner Straße (Ecke Wiesenstraße, 21.8.), in dieTogostraße (Ecke Ottawistraße, 28.8.), in die Armenische Straße 12 (11.9.) und zum Zeppelinplatz (Ostender Straße Ecke Antwerpener Straße, 6.11.). Die BSR ist jeweils von 8 bis 12 Uhr vor Ort.
Weniger abgeschlossene Einbürgerungsverfahren als geplant
Der Bezirk rechnet damit, dass er sein selbst gestecktes Ziel im Bereich der Einbürgerungsverfahren in diesem Jahr verfehlt. Geplant waren, dass mindestens 1.632 Verfahren abgeschlossen werden. Laut einer Hochrechnung schätzt die Behörde, dass bis Jahresende aber lediglich 1.101 Entscheidungen getroffen werden können. Als Gründe wurden eine hohe Personalfluktuation, ein nötiger Umzug der Mitarbeiter in das Gebäude am Kapweg und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie genannt. So konnten in den ersten drei Monaten des Jahres nur Härtefälle bearbeitet werden, heißt es in einem Bericht des Amtes für Jugend, Familie und Bürgerdienste.
Quartiersmanagements wählen Bürgergremien neu
Mitentscheiden in den Kiezen, das ermöglichen die Quartiersmanagements in ihren Gebieten. Die Quartiersräte und Aktionsfondsjurys tauschen sich über Entwicklungen in ihrer Nachbarschaft aus und bestimmen mit über die Verteilung von Fördermitteln im Quartier. In den vier Gebieten im Wedding und im Gesundbrunnen gibt es einen gemeinsamen Aufruf, jetzt für die bevorstehende Wahl zu kandidieren. Gewählt wird im Gebiet Badstraße, Pankstraße, Soldiner Kiez und Brunnenstraße. Mitglied in einem der Bürgergremien können alle werden, die mindestens 16 Jahre alt sind und im jeweiligen Gebiet wohnen. Für eine Bewerbung gelten verschiedene Fristen zwischen 15. und 31. August. Mehr dazu steht auf der Kampagnen-Seite www.gesundbrunnen.wedding.
Charity-Aufführung des Prime Time Theaters im Strandbad
Das Prime Time Theater spielt derzeit Robin Honk – eine heldenhafte Sommerkomödie“ im Strandbad Plötzensee. Premiere war am vergangenen Sonntag (4.7.). Noch bis Ende August finden die Vorstellungen im Freibad statt (Karten: www.primetimetheater.de/openair2021). Mit einer Charity-Aktion bedankt sich das Team nun erneut bei Menschen in systemrelevanten Berufen für die besondere Leistung in der Corona-Zeit. „Unser Motto lautet, wie schon 2020: Ihr arbeitet für uns. Wir spielen für Euch“, sagt Intendant Oliver Tautorat. Wer zu dieser Gruppe gehört, kann die der Aufführung am 18. Juli oder am 15. August, Beginn ist jeweils um 19 Uhr, mit einer Begleitung kostenfrei sehen und bekommt zusätzlich ein Tagesticket fürs Strandbad. Eine Anmeldung mit Nachweis der Tätigkeit ist erforderlich. Interessierte können sich per E‑Mail unter [email protected] melden.
Silent Green auf den Spuren von Derek Jarman
Das Silent Green Kulturquartier in der Gerichtstraße 35 widmet sich in einer neuen Ausstellung dem Werk des Aktivisten und Filmemachers Derek Jarman. Sein an der Südküste Englands in direkter Nachbarschaft zu einem Atomkraftwerk und einer Militärbasis gelegener Garten sowie Jarmans gleichnamiger Film „The Garden“ (1990) sind der Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit einigen bis heute aktuellen Fragen der Gesellschaft und ihrer Zukunft. Die Ausstellung „The Garden. Kinematografien der Erde“ wird am 22. Juli vor angemeldetem Publikum eröffnet und ist anschließend bis zum 22. August in der Betonhalle zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr, am Wochenende von 11 bis 20 Uhr. Eingerahmt wird die Ausstellung von einem Programm aus Talks, Filmvorführungen und Workshops. Details gibt es online unter www.silent-green.net.
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 18. Juli. Einen Tag zuvor, am 17. Juli gibt es ein neues Schattenspiel an der Studio//Bühne in der Osloer Straße 93a. Ab 23 Uhr zeigen Barbara Buchmaier und Christina Woditschka ihre Kunst aus Licht und Schatten – zuschauen ist gratis!