Der Wedding entwickelt sich – sehr langsam an der Catcherwiese, langfristig ins Terminal A sowie hier und jetzt in der Wiesenburg. Dazu gibt es Wildbienen, immer mehr Bäume und die Möglichkeit zum Mitreden rund um die Müllerstraße. In der kommenden Woche kommt außerdem vielleicht noch ein mobiler Pieks gegen Corona – im Kiez. Sieben Tage, sieben Meldungen aus dem Wedding: Hier kommen die News aus der Nachbarschaft.
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Wohin mit den mobilen Impfteams für den Wedding?
- Freiluft-Ausstellung zur Zukunft der Wiesenburg
- Immer mehr Straßenbäume im Bezirk
- Wildbienen im Sommerbad Humboldthain
- Flugzeuge sind in TXL Vergangenheit, Forschung die Zukunft
- Parkcafé Rehberge: Wiedereröffnung könnte länger dauern
- Mitreden in der Stadtteilvertretung Müllerstraße
Wedding kurz & knapp
Wohin mit den mobilen Impfteams für den Wedding?
Mobile Impfteams sollen ab der kommenden Woche in sozialen Brennpunktkiezen gegen COVID-19 immunisieren. Nach Ankündigung des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller stehen dafür 10.000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson zur Verfügung. Bei diesem Impfstoff ist nur eine Dosis notwendig. Geplant sei es, die mobilen Impfteams für jeweils zwei Wochen in die Familien- und Stadtteilzentren zu schicken und dort Impfungen durchzuführen. Eine Umfrage des Weddingweisers bei den angefragten Stadtteilzentren im Wedding zeigt jedoch, dass die Umsetzung schwieriger ist als gedacht. Die meisten Stadtteilzentren sehen aus verschiedenen Gründen keine Möglichkeit, die Anfrage der Gesundheitsverwaltung positiv zu beantworten. Doch alternative Ideen gibt es von ihnen: Kirchen wie die Stephanuskirche im Soldiner Kiez, leerstehende Gewerberäume der städtischen Wohnungsgesellschaft degewo oder die derzeit ungenutzten Schulsporthallen. Bleibt abzuwarten, wo die mobilen Impfteams im Wedding unterkommen können und ob diese Impfungen tatsächlich wie geplant am Mittwoch starten können.
Freiluft-Ausstellung zur Zukunft der Wiesenburg
Am Mittwoch (5.5.) hat auf dem Gelände der Wiesenburg eine Freiluft-Ausstellung zur Zukunft des denkmalgeschützten Areals an der Wiesenstraße 55 eröffnet. Die etwa 12.000 Quadratmeter gehören seit 2014 der landeseigenen Wohnungsgesellschaft degewo. Zusammen mit vier weiteren Kooperationspartnern (Land, Bezirk, Quartiersmanagement, Wiesenburg e.V.) hat das Unternehmen in einem umfangreichen Beteiligungsprozess nun ein Nutzungskonzept erarbeitet. Es vereint einen Nutzungsmix aus Wohnen, Kunst, Kultur und Handwerk. Die Pläne können vor Ort noch bis zum 17. Mai täglich von 14 bis 18 Uhr angeschaut werden. Die Ausstellung, eine umfangreiche begleitende Broschüre sowie ein Video zur Revitalisierung der Wiesenburg gibt es auch online. Neben den denkmalgeschützten Gebäuden hat die degewo in den vergangenen Monaten Neubauten errichtet. Die 100 neue Wohnungen für 200 Menschen sollen im Sommer bezogen werden. Laut degewo gab es 7000 Bewerbungen, die Wohnungen wurden per Losentscheid vergeben.
Immer mehr Straßenbäume im Bezirk
Der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Auch 2020 ist die Anzahl der Straßenbäume im Bezirk gestiegen. Das teilte Bezirksstadträtin Sabine Weißler mit. Insgesamt 445 Bäume habe der Bezirk entlang der Straßen gepflanzt. Da im selben Zeitraum 299 Straßenbäume gefällt werden mussten, bleibt eine Erhöhung des Bestandes um 146. Bei den Nachpflanzungen setze das Straßen- und Grünflächenamt verstärkt auf Baumsorten, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen: Europäische Hopfenbuche, Hainbuche Feldahorn, Bergahorn, Stieleiche, Silberlinde und Ulme. Sie sind besser an längere Hitze- und Trockenperioden angepasst.
Wildbienen im Sommerbad Humboldthain
Auf der Liegewiese im Sommerbad Humboldthain haben sich Wildbienen angesiedelt. Das teilten die Berliner Bäder-Betriebe mit. Die Tiere haben Löcher in den sandigen Boden gegraben und Nester angelegt. NABU-Experte Stephan Härtel, der vier verschiedene Arten mit mehreren Hundert Exemplaren bestimmt hat, spricht von der „bisher größten Wildbienen-Ansammlung in den letzten zwei Jahren im Bezirk Mitte“. Für Badegäste stellen die Insekten keine Gefahr dar: Sie fliegen lediglich im Frühjahr umher; Anfang/Mitte Mai stellen sie die Flugtätigkeit ein. Ihre Nachkommen verweilen im Boden, bis sie im kommenden Frühjahr als nächste Generation schlüpfen. Da alle Wildbienen unter besonderem Naturschutz stehen, sind die betroffenen Areale mit Flatterband abgesteckt.
Flugzeuge sind in TXL Vergangenheit, Forschung die Zukunft
In der Nacht zum Mittwoch (5.5.) ist endgültig die Betriebserlaubnis für den Flughafen Tegel erloschen. TXL war nach der Eröffnung des Flughafen BER in Schönefeld wie geplant noch eine halbes Jahr betriebsbereit gehalten worden. Die Reserve wurde aber nicht benötigt. Nun wird das Gelände schrittweise für die Nachnutzung übergeben. Hier soll die Urban Tech Republic entstehen, ein Forschungs- und Industriepark sowie ein Wohnquartier für rund 5000 Wohnungen. Etwa 200 Hektar Fläche werden zum Naherholungsgebiet. Für den Wedding ist besonders der Umzug eines Teils der Beuth Hochschule für Technik (ab 1. Oktober: Berliner Hochschule für Technik) aus der Luxemburger Straße auf den ehemaligen Flughafen relvant. Die Hochschule soll vorraussichtlich 2027 ins bisherigen Terminal A einziehen.
Parkcafé Rehberge: Wiedereröffnung könnte länger dauern
Das Bezirksamt hat Anfang April erneut den Zustand des ehemaligen Parrkcafé Rehberge geprüft. Dabei ging es vor allem um die Qualität der Wasser- und Stromanschlüsse. Das geht aus einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Bezirksverordneten Frank Bertermann hervor. „Im Zuge der Reaktivierung müssen alle technischen Anlagen innerhalb des Gebäude erneuert werden. Die Kosten müssen noch genauer ermittelt werden, werden aber grob geschätzt bei 140.000 Euro brutto liegen“, antwortete Bezirksstadtrat Carsten Spallek. Zusätzlich rechne er mit Planungskosten von 40.000 Euro. Nahezu zeitgleich zur Antwort hat die Bürgerinitiative Parkcafe Rehberge am 22. April zusammen mit dem Sportamt und Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel ebenfalls das seit Jahren leerstehende Gebäude besichtigt und eine eigene Bestandaufnahme gemacht. Die Initiative, die demnächst eine gemeinnützige Genossenschaft werden und das Café wiederbeleben möchte, sprach im Anschluss von „gemischten Gefühlen“. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Prozess zur Wiedereröffnung des Parkcafé an der Caterwiese im Volkspark Rehberge länger dauern könnte als gehofft. Interessent:innen und interessierte Unterstützer:innen können per E‑Mail unter [email protected] Kontakt zur Initiative aufnehmen.
Mitreden in der Stadtteilvertretung Müllerstraße
Die Stadtteilvertretung Müllerstraße sucht weitere Stadtteilvertreter:innen. Am 10. Juni stehen Wahlen bei dem Bürgergremium an. Jeder, der sich mit dem Sanierungsgebiet rund um die Müllerstraße beschäftigen und den Kiez mitgestalten möchte, ich eingeladen, zu kandidieren. Das teilte die Stadtteilvertretung auf Instagram mit. In der Stadtteilvertretung „mensch.müller“ sind Anwohner:innen, Gewerbetreibende, lokale Initiativen und weitere am Gebiet interessierte Personen vertreten. Auf der Webseite des Gremiums gibt es ein Formular, das jeder Interessent und jede Interessentin ausfüllen und abgeben kann. Die Wahl soll am 10. Juni um 19 Uhr je nach Wetterlage im Lesegarten der Schillerbibliothek oder unter dem ehemaligen BVV-Saal auf dem Rathausvorplatz stattfinden.
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 16. Mai.