“Bist du REAL?” – Jeder hat doch schon einmal diese scherzhafte Frage gestellt oder gestellt bekommen. Mit der Schließung der Supermarkt- Kette REAL bekommt die Frage eine ganz neue Bedeutung. Es ist beschlossen: Der REAL-Supermarkt in der Müllerstraße 46–48 schließt – laut Aushängen bereits am morgigen 26. September. Wie REAL sind die Auswirkungen?
REAL betreibt bundesweit 276 Supermärkte, davon dreizehn in Brandenburg und sechs in Berlin. Ein Großteil aller Märkte wird oder wurde an potentielle Käufer wie Kaufland, Globus, Edeka oder X‑Bricks verkauft. Nur noch ein Kern von 50 Filialen wird unter dem Namen “REAL” eine Monate lang weitergeführt. Der Rest wird zerschlagen. Zu groß die finanziellen Verluste und zu gering die Entwicklungsperspektiven.
Die Gewerkschaft Ver.di schätzt, dass ungefähr 10.000 Mitarbeiter durch die Schließungen ihre Arbeit verlieren. Um diesen bei der aufkommenden Arbeitssuche zu helfen, arbeitet die Gewerkschaft daran, mit den potentiellen Käufern der REAL-Supermarktkette Sozialtarifverschläge zu vereinbaren.
Das Schillerpark- Center in der Müllerstraße 46–48 wird mit der Schließung der REAL-Filiale einer großen Veränderung ausgesetzt. REAL ist der Hauptmieter im Center, alle anderen dort existierenden Geschäfte sind untervermietet. Das heißt mit der Schließung verschwindet auch der Friseur, ein Sexshop, der Getränkemarkt, eine Werbeschildfirma, der Klamottenladen, ein Schuhcenter, das Nagelstudio und „Berlins größtes Bowlingcenter.“
Stattdessen plant der Luxemburger Immobilienkonzern “Aroundtown“ das Center zu einer Büro-und Einzelhandelsimmobilie umzubauen. Das sehr kostenintensive Parkhaus mit 920 Plätzen wird vorne und in der Mitte des Gebäudes umfunktioniert werden. Der hintere Teil soll erhalten bleiben. Die Ladenflächen werden kleiner und lediglich in der 1. Etage aufzufinden sein. Aufgrund der zentralen Lage und der guten Verkehrsanbindung sieht Aroundtown für das Schillerpark-Center eine vielversprechende Zukunft.
Was bedeutet das für den Wedding?
Erst die Gefahr der Schließung der Karstadt-Filiale, jetzt die Schließung von REAL und das Umfunktionieren des Schillerpark-Centers. Wie viel Schaden richtet die Corona-Pandemie wirtschaftlich noch im Wedding an?
Das Schillerpark-Center ist ein beliebter Ort im Wedding. Viele Menschen haben dort gerne eingekauft. Jetzt zusehen zu müssen, wie ein Geschäft nach dem anderen zugrunde geht, ist hart. Durch die Schließung des REALs werden allein im Wedding 120 Menschen arbeitslos. Nichtsdestotrotz gilt es, dem REAL vielleicht noch seine letzte Ehre zu erweisen. Der Ausverkauf hat bereits zu gähnender Leere in den Regalen geführt. Stattet dem Schillerpark-Center doch einen letzten Besuch ab.
Und fragt euch gegenseitig ein letztes Mal: “Bist du REAL?”
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Den real,- vermisse ich immer noch – mehr als ein Jahr nach seiner Schließung!
Die Einkaufskeller rundherum, in die ich stattdessen gehen muss, sind eng, beklemmend, haben ein sehr eingeschränktes Sortiment.
In den real,- kamen Leute aus anderen Bezirken, um einzukaufen. Ich kenne einige, und gehörte auch dazu, als ich noch nicht im Wedding wohnte. Als ich dann in den Wedding umgezogen war, wurde der Einkauf im real,- zu dem Ritual am Ende der Woche. Und heute: nix wie weg! Wenn ich irgend kann, kaufe ich woanders ein. Da gibts zwar auch nur Kaufland, Edeka oder netto, aber nicht so kellermäßig.
Autofahrer leben überall auf Kosten der anderen, aber wenn sie keinen Platz haben, führen sie sich auf, wie eine Rotte Schweine, am schlimmsten bei Kaufland (das habe ich schon so ziemlich egal in welchem Bezirk erlebt). In beiden Märkten, sowohl real,- als auch Kaufland, haben die Autos mehr Platz als die Menschen. Jedoch real,- kam aus einer anderen Zeit: Da hatten alle genug Platz.
real,- bedeutete eben: Zivilisation!
Ich ging gerne dort einkaufen in den letzten 20 Jahren. Kann mich auch gut an die alte Müllerhalle erinnern. Die hatte Charme. Da war ich bei Penny auch regelmäßig einkaufen. Jetzt ist alles anders. Hat keinen Weddinger Charme mehr. Und bei real ist immer noch Leerstand. Man könnte da auch Wohnungen bauen, es gibt Befarf. Wer braucht denn noch mehr Büroräume?
Ich fand real gut zum einkaufen und mich nach dem einkaufen mich auf eine Bank zu setzen um eine Pause zu machen und sich zu Unterhalten echt Angenehm. Schade das Real schliessen muss und die Arbeiter und Arbeiterinnen jetzt Arbeitslos sind oder werden schrecklich. Es gibt doch schon genug Arbeitslose und durch Den Virus Corona müssen jetzt ihre Existenz aufgeben weil der Stadt das nicht hin bekommt um eine lösung für alle zu finden woh die existenten zu erhalten um der über leben der Bürger zu sichern.
Es ist nicht schade um Real Müllerstraße die Mitarbeiter war sehr unhöflich vesondern wenn man als neuling dort war
Real hat schon viel länger versucht, aus dem Center raus zu kommen. Hat der Mietvertrag aber nicht zugelassen.
Klar!! Kommt ein Bürokomplex von Luxemburger Investoren. Berlin wird aufgekauft!! Wer hört die Glocken??!!
Immer mehr Geschäfte werden geschlossen. Der Lockdown verstärkt das noch. Aber das führt zu einer Verödung. Als gegenüber real eine große Kauflandfiliale eröffnet wurde, wurde es schwieriger für Real. Vor 20 Jahren war es noch gut durch, es gab die Müllerhalle. Alles dicht. Traurig.
Nicht zu vergessen, dass auch schon C&A in der Müllerstraße aufgegeben hat. Langsam wird es eng, wenn man etwas anderers einkaufen will, als bei Lidl, Aldi oder den 1 Euro Shops verramscht wird. Was in das neue Center am S‑Bahnhof Wedding kommt (außer EDEKA) ist noch nicht abzusehen.
hallo
zustimmung von mir… ein beliebter ort sieht anders aus … rein – einkaufen – und wieder raus!!! keine angenehme atmosphäre zum verweilen drinnen im ersten stock die selbe art geschäfte die schon im doppelten dutzend auf der müllerstr vorhanden daher keine träne diesem center nachweinen
man kann nur hoffen das die beschäftigten alle wieder in arbeit kommen oder bleiben !!!!
beste grüsse
Nachdem die Leichenfledderer bereits vor einigen Wochen/Monaten durch den Markt gezogen sind, war ein Besuch im REAL in den vergangenen Wochen ein reiner Totentanz – die Regale weitestgehend leer, kein Nachschub und überall rumschleichende Gestalten, die eine Fläche nach der anderen abräumten.
Da hätte man auch schon im Juli den Schuppen dicht machen können…
“Das Schillerpark-Center ist ein beliebter Ort im Wedding.” Meint ihr nicht ernst, oder? Guter Satire-Text. Hoffentlich kommt nun eine schönere und sinnvollere Nutzung!