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Eine durchaus REALe Schließung

25. September 2020
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REAL Müllerstraße“Bist du REAL?” – Jeder hat doch schon ein­mal die­se scherz­haf­te Fra­ge gestellt oder gestellt bekom­men.  Mit der Schlie­ßung der Super­markt- Ket­te REAL bekommt die Fra­ge eine ganz neue Bedeu­tung.  Es ist beschlos­sen: Der REAL-Super­markt in der Mül­lerstra­ße 46–48 schließt – laut Aus­hän­gen bereits am mor­gi­gen 26. Sep­tem­ber.  Wie REAL sind die Auswirkungen?

 

REAL_Muellerstraße
Leser­fo­to von Twit­ter-Nut­zer @fips_5

REAL betreibt bun­des­weit 276 Super­märk­te, davon drei­zehn in Bran­den­burg und sechs in Ber­lin.  Ein Groß­teil aller Märk­te wird oder wur­de an poten­ti­el­le Käu­fer wie Kauf­land, Glo­bus, Ede­ka oder X‑Bricks ver­kauft. Nur noch ein Kern von 50 Filia­len wird unter dem Namen “REAL” eine Mona­te lang wei­ter­ge­führt. Der Rest wird zer­schla­gen. Zu groß die finan­zi­el­len Ver­lus­te und zu gering die Entwicklungsperspektiven.
Die Gewerk­schaft Ver.di schätzt, dass unge­fähr 10.000 Mit­ar­bei­ter durch die Schlie­ßun­gen ihre Arbeit ver­lie­ren.  Um die­sen bei der auf­kom­men­den Arbeits­su­che zu hel­fen, arbei­tet die Gewerk­schaft dar­an, mit den poten­ti­el­len Käu­fern der REAL-Super­markt­ket­te Sozi­al­ta­rif­ver­schlä­ge zu vereinbaren.

 

REAL Müllerstraße

Das Schil­ler­park- Cen­ter in der Mül­lerstra­ße 46–48  wird mit der Schlie­ßung der REAL-Filia­le einer gro­ßen Ver­än­de­rung aus­ge­setzt.  REAL ist der Haupt­mie­ter im Cen­ter, alle ande­ren dort exis­tie­ren­den Geschäf­te sind unter­ver­mie­tet. Das heißt mit der Schlie­ßung ver­schwin­det auch der Fri­seur, ein Sex­shop, der Geträn­ke­markt, eine Wer­be­schild­fir­ma, der Kla­mot­ten­la­den, ein Schuh­cen­ter, das Nagel­stu­dio und „Ber­lins größ­tes Bowlingcenter.“

Statt­des­sen plant der Luxem­bur­ger Immo­bi­li­en­kon­zern “Around­town“ das Cen­ter zu einer Büro-und Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­lie umzu­bau­en. Das sehr kos­ten­in­ten­si­ve Park­haus mit 920 Plät­zen wird vor­ne und in der Mit­te des Gebäu­des umfunk­tio­niert wer­den. Der hin­te­re Teil soll erhal­ten blei­ben. Die Laden­flä­chen wer­den klei­ner und ledig­lich in der 1. Eta­ge auf­zu­fin­den sein. Auf­grund der zen­tra­len Lage und der guten Ver­kehrs­an­bin­dung sieht Around­town für das Schil­ler­park-Cen­ter eine viel­ver­spre­chen­de Zukunft.

Was bedeutet das für den Wedding?

REAL_MuellerstraßeErst die Gefahr der Schlie­ßung der Kar­stadt-Filia­le, jetzt die Schlie­ßung von REAL und das Umfunk­tio­nie­ren des Schil­ler­park-Cen­ters. Wie viel Scha­den rich­tet die Coro­na-Pan­de­mie wirt­schaft­lich noch im Wed­ding an?

Das Schil­ler­park-Cen­ter ist ein belieb­ter Ort im Wed­ding. Vie­le Men­schen haben dort ger­ne ein­ge­kauft. Jetzt zuse­hen zu müs­sen, wie ein Geschäft nach dem ande­ren zugrun­de geht, ist hart. Durch die Schlie­ßung des REALs wer­den allein im Wed­ding 120 Men­schen arbeits­los. Nichts­des­to­trotz gilt es, dem REAL viel­leicht noch sei­ne letz­te Ehre zu erwei­sen. Der Aus­ver­kauf hat bereits zu gäh­nen­der Lee­re in den Rega­len geführt. Stat­tet dem Schil­ler­park-Cen­ter doch einen letz­ten Besuch ab.

Und fragt euch gegen­sei­tig ein letz­tes Mal: “Bist du REAL?”

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11 Comments Leave a Reply

  1. Den real,- ver­mis­se ich immer noch – mehr als ein Jahr nach sei­ner Schließung!
    Die Ein­kaufs­kel­ler rund­her­um, in die ich statt­des­sen gehen muss, sind eng, beklem­mend, haben ein sehr ein­ge­schränk­tes Sortiment.
    In den real,- kamen Leu­te aus ande­ren Bezir­ken, um ein­zu­kau­fen. Ich ken­ne eini­ge, und gehör­te auch dazu, als ich noch nicht im Wed­ding wohn­te. Als ich dann in den Wed­ding umge­zo­gen war, wur­de der Ein­kauf im real,- zu dem Ritu­al am Ende der Woche. Und heu­te: nix wie weg! Wenn ich irgend kann, kau­fe ich woan­ders ein. Da gibts zwar auch nur Kauf­land, Ede­ka oder net­to, aber nicht so kellermäßig.
    Auto­fah­rer leben über­all auf Kos­ten der ande­ren, aber wenn sie kei­nen Platz haben, füh­ren sie sich auf, wie eine Rot­te Schwei­ne, am schlimms­ten bei Kauf­land (das habe ich schon so ziem­lich egal in wel­chem Bezirk erlebt). In bei­den Märk­ten, sowohl real,- als auch Kauf­land, haben die Autos mehr Platz als die Men­schen. Jedoch real,- kam aus einer ande­ren Zeit: Da hat­ten alle genug Platz.
    real,- bedeu­te­te eben: Zivilisation!

  2. Ich ging ger­ne dort ein­kau­fen in den letz­ten 20 Jah­ren. Kann mich auch gut an die alte Mül­ler­hal­le erin­nern. Die hat­te Charme. Da war ich bei Pen­ny auch regel­mä­ßig ein­kau­fen. Jetzt ist alles anders. Hat kei­nen Wed­din­ger Charme mehr. Und bei real ist immer noch Leer­stand. Man könn­te da auch Woh­nun­gen bau­en, es gibt Befarf. Wer braucht denn noch mehr Büroräume?

  3. Ich fand real gut zum ein­kau­fen und mich nach dem ein­kau­fen mich auf eine Bank zu set­zen um eine Pau­se zu machen und sich zu Unter­hal­ten echt Ange­nehm. Scha­de das Real schlies­sen muss und die Arbei­ter und Arbei­te­rin­nen jetzt Arbeits­los sind oder wer­den schreck­lich. Es gibt doch schon genug Arbeits­lo­se und durch Den Virus Coro­na müs­sen jetzt ihre Exis­tenz auf­ge­ben weil der Stadt das nicht hin bekommt um eine lösung für alle zu fin­den woh die exis­ten­ten zu erhal­ten um der über leben der Bür­ger zu sichern.

  4. Es ist nicht scha­de um Real Mül­lerstra­ße die Mit­ar­bei­ter war sehr unhöf­lich veson­dern wenn man als neu­ling dort war

    • Immer mehr Geschäf­te wer­den geschlos­sen. Der Lock­down ver­stärkt das noch. Aber das führt zu einer Ver­ödung. Als gegen­über real eine gro­ße Kauf­land­fi­lia­le eröff­net wur­de, wur­de es schwie­ri­ger für Real. Vor 20 Jah­ren war es noch gut durch, es gab die Mül­ler­hal­le. Alles dicht. Traurig.

  5. Nicht zu ver­ges­sen, dass auch schon C&A in der Mül­lerstra­ße auf­ge­ge­ben hat. Lang­sam wird es eng, wenn man etwas ande­rers ein­kau­fen will, als bei Lidl, Aldi oder den 1 Euro Shops ver­ramscht wird. Was in das neue Cen­ter am S‑Bahnhof Wed­ding kommt (außer EDEKA) ist noch nicht abzusehen.

  6. hal­lo

    zustim­mung von mir… ein belieb­ter ort sieht anders aus … rein – ein­kau­fen – und wie­der raus!!! kei­ne ange­neh­me atmo­sphä­re zum ver­wei­len drin­nen im ers­ten stock die sel­be art geschäf­te die schon im dop­pel­ten dut­zend auf der mül­lerstr vor­han­den daher kei­ne trä­ne die­sem cen­ter nachweinen 

    man kann nur hof­fen das die beschäf­tig­ten alle wie­der in arbeit kom­men oder bleiben !!!!

    bes­te grüsse

  7. Nach­dem die Lei­chen­fled­de­rer bereits vor eini­gen Wochen/Monaten durch den Markt gezo­gen sind, war ein Besuch im REAL in den ver­gan­ge­nen Wochen ein rei­ner Toten­tanz – die Rega­le wei­test­ge­hend leer, kein Nach­schub und über­all rum­schlei­chen­de Gestal­ten, die eine Flä­che nach der ande­ren abräumten.
    Da hät­te man auch schon im Juli den Schup­pen dicht machen können…

  8. “Das Schil­ler­park-Cen­ter ist ein belieb­ter Ort im Wed­ding.” Meint ihr nicht ernst, oder? Guter Sati­re-Text. Hof­fent­lich kommt nun eine schö­ne­re und sinn­vol­le­re Nutzung!

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