Nach der Eröffnung des Flughafens BER dürften sich auch die Tage des Parkhauses in der Triftstraße 17 ihrem Ende zuneigen. Das soll dann abgerissen werden, auf dem Gelände soll eine Kita errichtet werden und Wohnraum für Studenten und Geflüchtete entstehen. Aus nachvollziehbaren Gründen blockiert bislang die Beuth Hochschule für Technik die Entwicklung des Areals.
Denn ihr gehört das Parkhaus, das um das Jahr 1970 herum errichtet worden war. Wie viele andere Parkdecks und Tiefgaragen im Wedding zeugt es von den Träumen einer „autogerechten Stadt“, die die Planungskultur damals beherrschte: Sie stehen heute zu einem großen Teil leer. Obwohl die Hochschule im Jahr 2011 nur 15 Euro im Monat für die Nutzung des Parkhauses verlangte – für Lehrbeauftragte sogar nur 7,50 Euro im Monat – fanden sich nicht genug Mieter von Parkplätzen. Der Betrieb lohnte sich nicht mehr und wurde eingestellt, das Parkhaus an ein privates Unternehmen verpachtet, das von dort aus einen Shuttle-Service zum Flughafen Tegel betreibt.
Damals wurden auch Überlegungen angestellt, den Standort künftig für studentisches Wohnen zu entwickeln. Zwar benötigt die Beuth Hochschule für Technik (BHT) auch dringend Erweiterungsflächen für den Betrieb als Hochschule, die sieht die Hochschulleitung seit Beginn des letzten Jahrzehnts aber vor allem auf dem Gelände des Flughafens Tegel, wo der „Campus TXL“ als zweiter Hochschulstandort entwickelt werden soll. Wie es dann weiter ging, ist nur allzu bekannt: Die Eröffnung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“ im Juni 2012 wurde nur vier Wochen vor der geplanten Eröffnungsfeier abgesagt. Inzwischen ist der 31. Oktober 2020 als Eröffnungstermin anvisiert und es spricht einiges dafür, dass es diesmal sogar klappen wird. Die Hochschule wäre jedoch schlecht beraten, jetzt schon den Standort für andere Nutzungen freizugeben. So lange der Campus TXL „nicht in der baulichen Umsetzung ist, ist die gesante Fläche des Parkhausgrundstücks in der Triftstraße 17…weiterhin für eine erforderliche Baumaßnahme für die BHT vorzusehen und kann daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgegeben werden“, teilte der Berliner Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung Steffen Krach im September 2018 dem Bezirk Mitte mit. Es könnte als noch eine ganze Weile dauern.
Inzwischen haben sich die Anforderungen an die künftige Wohnnutzung auf dem Gelände weiterentwickelt. Zeitweise war es auch als Standort für „Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge“ („MUF“) im Gespräch, derzeit favorisiert der Bezirk eine Kombination aus studentischem Wohnen und „besonderen Wohnformen“ wie betreutem Wohnen oder Wohnen für Flüchtlinge. Das Grundstück liegt im Aktiven Zentrum Müllerstraße, weshalb für die detailliertere Entwicklung von Planungsideen auch öffentliche Mittel („Ordnungsmaßnahmen“) bereitgestellt werden können.
Autor: Christof Schaffelder
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitung “Ecke Müllerstraße” Ausgabe Dez.2019/Jan. 2020 erschienen.
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Gerade habe ich erfahren, dass wir bald mehr Büroräume im Wedding haben werden:
real in der Müllerstraße muss schliessen. angeblich wegen zu hoher Miete ab 2021. Dann sollen dort Büros entstehen.