Meinung Nur wenige Veranstaltungen locken so viele Besucher aus so vielen Bezirken in den Wedding wie der Panke Parcours. 2018 war der fünfte Parcours mit der längsten Strecke – vom Franzosenbecken bis zum Amtsgericht. Hier die Fotos vom Samstag (1.9.) und ein Kommentar zum möglichen Aus für Musikfest.
Einen Parcours für alle Flüsschen
Viele Gäste waren überrascht als sie hörten, der Panke Parcours könnte in seiner fünfte Ausgabe die letzte gewesen sein. Sie unterschrieben sofort für einen Erhalt des Musikfestes. Der Grund für das hinter den Kulissen diskutierte Aus liegt im Konzept des Förderers. Denn Geld für den Panke Parcours kommt vom Quartiersmanagement, einem Fördertopf des Senats, mit dem armen Stadtteilen geholfen werden soll. Grundgedanke dabei ist, dass der Senat nicht als dauerhafter Gönner auftreten will – auch nicht für einzelne gute Projekte. Diese Art der Förderung finden viele schlecht, dabei ist dieser Ansatz gut. Denn für die langfristige Finanzierung von sinnvollen Ideen ist nun einmal der Bezirk zuständig. (Dass der Senat gleichzeitig den Bezirken für Kiezaufgaben nicht ausreichend Geld gibt, ist das eigentlich Ärgerliche. Steht aber auf einem anderen Blatt).
Der Panke Parcours hat in fünf Jahren mit zwei verschiedenen Trägern gezeigt, dass er den Zeitgeist trifft. Die Zeit des Experimentierens – wozu das Programm Quartiersmanagement genau die richtige Geldquelle war – ist nun vorbei. Jetzt heißt es, ihn zu einer festen Einrichtung zu machen. Zum Beispiel über den Haushalt des Bezirks. Dann könnte mehr Geld fließen, was den Vorteil hätte, dass auch die Musiker angemessene Honorare erhielten. Wer groß denkt, der fragt beim Senat nach. Wedding und Pankow haben die Panke, Reinickendorf den Nordgraben, Marzahn die Wuhle, Köpenick die Erpe, Spandau den Grützmachergraben, Tempelhof den Teltowkanal. Was halten Sie von einem “Berliner-Flüsschen-Parcours”, liebe Weddinger Abgeordnete Bruni Wildenhein-Lauterbach, Maja Lasiċ, Ralf Wieland? Der Weddingweiser wäre auch dann als Medienpartner wieder mit dabei.
Fotos vom Panke Parcours 2018
Andrei Schnell war mit der Kamera beim Panke Parcours und wünscht sich einen musikalischen Parcours für alle Berliner Kieze.
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