Auf dem Leopoldplatz befindet sich, man mag es kaum glauben, der älteste noch bestehende Ökomarkt der Stadt. Dienstags und freitags gibt es hier Biobrot, Bio-Obst und ‑Gemüse, Bio-Milch und ‑Käse und frische Säfte. Nur Freitags werden auch regionale Fleischprodukte verkauft und es gibt einen Räucherfischstand. Das alles ist sehr übersichtlich, aber wer sich mit den Marktständen auskennt, wird ein ausreichendes Angebot vorfinden. Für wen ist dieser Markt denn genau das Richtige?
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Wenn ihr bereit seid, mehr für Lebensmittel auszugeben
Der Einkauf ist deutlich teurer als im Supermarkt. Viele Produkte in Bio- (oder gar Demeter-)Qualität oder aus artgerechter Haltung in Brandenburg haben ihren Preis. Man sollte sich also überlegen, bei welchen Lebensmitteln man Wert auf Qualität legt und sie bewusst und in überschaubaren Mengen auf dem Markt kaufen.
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Wenn ihr auf frische und regionale Lebensmittel steht
Da die Lebensmittel aus Berlin und Brandenburg stammen, sind sie deutlich frischer als manches Supermarktprodukt. Sie halten sich (zumindest gefühlt) länger im Kühlschrank und da sie meist besser schmecken, konsumiert man sie auch bewusster und mit mehr Genuss. Die Produkte sind saisonal, das heißt, ihr werdet dort nicht immer alle Obst- und Gemüsesorten vorfinden.
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Wenn ihr Zeit und Lust auf einen Plausch habt
Auf dem Markt kommen Käufer und Standbetreiber schnell ins Gespräch. Sei es, weil man sich übers Wetter unterhält, sei es, weil der Kunde etwas über die Herkunft des Produktes erfahren möchte. Das dauert manchmal länger als im Supermarkt, ist aber auch deutlich kommunikativer. Der Marktschreier vom Räucherfischstand bringt sogar etwas Fischmarktatmosphäre in den Wedding.
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Wenn ihr Verpackungsmüll vermeiden wollt
Die meisten Marktbetreiber fragen, ob man die Eierschachtel dabei hat oder Tüten, Beutel oder Gefäße. Viele Lebensmittel werden also auf Wunsch lose oder unverpackt herausgegeben. Das spart Verpackungsmüll, erfordert aber auch, dass man sich auf den Marktbesuch vorbereitet.
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Wenn ihr euch vom Ambiente des Leos nicht abschrecken lasst
Der Leo ist der Leo. Punkt. Obdachlose, Trinker, hektischer Großstadtverkehr und auch eine Menge Schmutz auf den Straßen gehören hier einfach zur Nachbarschaft des Ökomarkts dazu. Die meisten Käufer nehmen das aber in Kauf, sind Stammkunden und wissen das Angebot und die Gespräche mit den Standbetreibern zu schätzen.
Dienstags und freitags von 10 bis 17 Uhr
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Ich gehe auch öfter auf den Ökomarkt. Einerseits bin ich froh, dass es da nicht so verschmöckt ist, andererseits fehlt irgendwie zwischen allen Betreibern ein gewisser Zusammenhalt, jeder steht da etwas unvermittelt mit seinem Stand. Es fehlt m.E. eine gemeinsame Atmosphäre. Und dazu noch die teils mehr als triste Umgebung verhindern ein echtes Wohlfühlen.
Leider auch nur ein Markt, wenn man keinen Vollzeitjob hat.… (schon leicht geänderte Öffnungszeiten würden helfen).