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Finger weg von unseren Baumscheiben!

16. August 2017
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Usedomer Straße: Hier gärtnert nicht das Grünflächenamt, hier sind die Nachbarn aktiv. Foto: Hensel
Use­do­mer Stra­ße: Hier gärt­nert nicht das Grün­flä­chen­amt, hier sind die Nach­barn aktiv. Foto: Hensel

Der Umgang des Bezirks Mit­te mit von Bür­gern eigen­in­itia­tiv bepflanz­ten Baum­schei­ben ist ber­lin­weit ziem­lich ein­ma­lig: Die Bepflan­zun­gen und Zäu­ne wer­den kur­zer­hand ent­fernt, weil sie eine Unfall­ge­fahr für Fuß­gän­ger dar­stel­len kön­nen. Mit die­sem juris­tisch nach­voll­zieh­ba­ren, aber wenig bür­ger­freund­li­chen Ver­fah­ren ist die Stadt­teil­ver­tre­tung Mül­lerstra­ße nicht ein­ver­stan­den und hat sich mit einem offe­nen Brief an die zustän­di­ge Stadt­rä­tin Sabi­ne Weiß­ler (Grü­ne) gewandt. 

“Sehr geehr­te Frau Weißler,

in den letz­ten Wochen hat die Stadt­teil­ver­tre­tung sehr unter­schied­li­che Infor­ma­tio­nen bezüg­lich der Baum­schei­ben und deren Pfle­ge durch Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner im Bezirk Mit­te bekom­men. Erklä­run­gen, dass die­se Bepflan­zung ille­gal sind und abge­ris­sen wer­den, sor­gen für Unver­ständ­nis. Nicht weni­ge Baum­schei­ben wer­den seit vie­len Jah­ren von Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern gepflegt, begrünt und gewäs­sert. Jetzt befürch­ten vie­le, dass ihre mühe­vol­le Arbeit zer­stört wird.

Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner, die eine Baum­schei­be pfle­gen, iden­ti­fi­zie­ren sich mit ihrer Stra­ße und ihrem Kiez. Die Pfle­ge bringt Nach­ba­rin­nen und Nach­barn ein­an­der näher. Die Auf­merk­sam­keit und Acht­sam­keit im Kiez steigt. Eine blü­hen­de Baum­schei­be kann eine klei­ne Oase für Men­schen und Tie­re, beson­ders Insek­ten sein. Sie ist aber sicher kein Abstell­ort für Müll oder Hun­de­klo mehr – davon pro­fi­tiert die Nach­bar­schaft und nicht zuletzt der Baum. Das Grünflächenamt/der Bezirk soll­te sich den Ein­satz und das Inter­es­se der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner zu Nut­ze zu machen und unterstützen!

Begrü­nung der Baum­schei­be ist ein The­ma, bei dem wir uns sehr gut vor­stel­len kön­nen, dass im Rah­men einer Bür­ger­be­tei­li­gung gemein­sam mit dem Grünflächenamt/den zustän­di­gen Behör­den ein sinn­vol­les Kon­zept erar­bei­tet wird, von dem alle pro­fi­tie­ren. In ande­ren Bezir­ken Ber­lins wur­de offen­sicht­lich erkannt, wel­ches Poten­ti­al die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die ein Baum­schei­be begrü­nen, bie­ten. Wir wün­schen uns die Ein­sicht auch für Mitte!

Wir for­dern kla­re Aus­sa­gen, eine bes­se­re Infor­ma­ti­ons­po­li­tik, nach­voll­zieh­ba­re Begrün­dun­gen bezüg­lich des Umgan­ges mit den Baum­schei­ben – ins­be­son­de­re dem Alt­be­stand – und erwar­ten ein­deu­ti­ge Klä­rung der Rechts­la­ge zum The­ma im Bezirk Mit­te und eine Dis­kus­si­on nicht über die Köp­fe der Men­schen hin­weg. Vor allem, da das Grün­flä­chen­amt schon längst nicht mehr in der Lage ist, die öffent­li­chen Grün­flä­chen ange­mes­sen zu pfle­gen. Es bie­tet sich an, zusam­men zu arbei­ten und die vor­han­de­ne Moti­va­ti­on der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner zum Woh­le der Baum­schei­ben, der Gemein­schaft und eines leben­di­gen Stadt­bil­des zu nutzen.

Stadt­teil­ver­tre­tung Müllerstraße”

Web­site der Stadtteilvertretung

For­mu­lar für die Anmel­dung einer Baum­schei­be beim Grünflächenamt

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

8 Comments Leave a Reply

  1. hal­lo
    könn­tet Ihr den Unter­ti­tel des Fotos ändern-die­se Baum­schei­be ist ange­mel­det!! oder ein anders Foto ver­wen­den. .Ich hat­te dies in den Kom­men­ta­ren schon vermerkt!!
    Danke.
    Alfa Conradt(BuNtbERLin-Baumscheibenaktivistin)

  2. Die nächs­te Plei­te­ver­an­stal­tung die­ser unsäg­li­chen Fr. Weiß­ler – und die ist bei den GRÜNEN!!
    Ich fra­ge mich allen Erns­tes, was die­se Frau über­haupt will? Was in Trep­tow mög­lich ist, soll­te in Mit­te doch auch mach­bar sein??

    • Die­ser Text, das muss man noch Mal sagen, ist bereits ein Jahr alt. Aber Bei­spie­le die­ser Art lie­ßen sich belie­big fort­set­zen. Lei­der ist der Text daher wei­ter­hin aktuell.

  3. die Baum­schei­be auf dem Foto ist ange­mel­det beim SGA, was auch deut­lich an dem ange­brach­ten lami­nier­ten Zet­tel am Baum nach­zu­le­sen ist!! Sie ist sogar finan­zi­ell über Mit­te- Gel­der geför­dert! ein­zi­ges Streit­the­ma bei die­ser Bepflan­zung wären zu hohe Son­nen­blu­men, die ver­meint­lich die Sicht weg­neh­men?? und der Zaun über den man stol­pern kann und ein­fach gegen die Bestim­mung vom SGA gebaut wur­de!! Zäu­ne sind in 6 Bezir­ken erlaubt, in 4 nicht.
    Die Dis­kus­si­on über die­ses The­ma ist leid­lich und steht nicht in Rela­ti­on zu den The­men, die die Stadt wirk­lich bräuchte.

  4. Wenn ich mir die­se Web­sei­te anschaue:

    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen/formular.606539.php

    Und dann im Ver­gleich hier­zu die Web­sei­te von Treptow-Köpenick:

    https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruen/baeume/artikel.59916.php

    dann erüb­rigt sich doch jeder wei­te­re Kommentar!!

    Und als Nach­hil­fe viel­leicht noch die­ser Hinweis:

    https://www.gruene-bundestag.de/demografischer-wandel/fuer-ein-buergerschaftliches-engagement-dass-in-unser-aller-leben-passt/4‑politische-partizipation-und-buergerbeteiligung-foerdern-16–01-2015.html

    Und nicht zu vergessen:

    https://gruene.berlin/pressemitteilung/gr%C3%BCne-so-soll-berlin-zum-vorreiter-bei‑b%C3%BCrgerbeteiligung-werden

    “Ver­wal­tung fit machen: Gute Betei­li­gung braucht eine moder­ne Ver­wal­tung mit aus­rei­chend Per­so­nal. Der vom Senat ver­ord­ne­te Stel­len­ab­bau in den Bezir­ken muss des­halb umge­hend gestoppt wer­den! Die wach­sen­de Stadt braucht nicht weni­ger son­dern mehr qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter im öffent­li­chen Dienst. Die Grü­nen wol­len des­halb Betei­li­gungs­be­auf­trag­te in allen Bezir­ken und in den ver­schie­de­nen Senats­ver­wal­tun­gen ein­rich­ten. Auf Lan­des­ebe­ne soll – nach dem Vor­bild Baden-Würt­tem­bergs – ein Staats­se­kre­tär für die Koor­di­na­ti­on und den Aus­bau von Betei­li­gung benannt wer­den. Betei­li­gung als Kern­auf­ga­be muss auch durch ent­spre­chen­de Aus- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te in der öffent­li­chen Ver­wal­tung ver­an­kert werden.”

    Aber viel­leicht kann man sich auch an den Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten wenden:

    http://www.mutlu.de/kontakt‑2/
    [email protected]

    Viel­leicht kann er hier vermitteln

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