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Wer sagt eigentlich, dass nur Mamas bloggen können?

1. Juli 2017
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Quelle: Johnnys PapablogSeit über drei Jah­ren schreibt der Wed­din­ger Tobi­as Weber aka John­ny in sei­nem Blog übers Papa-Dasein. War­um das vor allem Müt­ter inter­es­siert, ihn an sei­nem Bezirk die Nost­al­gie stört und wo er mit sei­ner Toch­ter gern hin­geht, das erfahrt ihr im Interview.

Wir tref­fen uns ganz schön früh am Mor­gen am Leo­pold­platz, unse­re bei­den Kin­der sind gera­de in der Kita abge­ge­ben. Trotz­dem lan­den wir in der fami­li­en­freund­li­chen Pâtis­se­rie  GáTô , weil uns die fran­zö­si­schen Crois­sants ganz schön anla­chen –  und es (noch) schön ruhig ist … Der stu­dier­te Sozi­al­wis­sen­schaft­ler und Päd­ago­ge Tobi­as Weber hat sich frei­wil­lig von sei­ner Fest­an­stel­lung ver­ab­schie­det. Im Grun­de sogar aus sei­nem gan­zen alten Berufs­feld, um als Papa-Blog­ger und Autor durchzustarten.

Glück­wunsch zu dei­nem Erfolg mit John­nys Papa­blog! Wie kamst du denn auf die Idee? 

John­ny: “Als mei­ne Freun­din vor fast vier Jah­ren mit unse­rer Toch­ter schwan­ger war, habe ich mal im Inter­net recher­chiert und nicht viel über ande­re väter­li­che Erfah­run­gen gefun­den. Des­halb habe ich mir über­legt, mit einem eige­nen Blog etwas zu bie­ten, was ande­re nicht haben.”

So war dein Wed­din­ger Berg Blog gebo­ren. In die­sem soll­te dein Bezirk tat­säch­lich Haupt­the­ma sein …

“Es war so eine wil­de Vor­stel­lung von mir, einen Stadt­hin­ter­grund mit dem Vater­sein zu ver­bin­den – aber das sind zwei Paar völ­lig ver­schie­de­ne Schuhe!”

Der Wed­ding oder das Papa-Leben als Schwer­punkt? John­ny hat sich schnell für letz­te­res ent­schie­den. Was kön­nen wir denn auf dei­nem Blog lesen?

“Der Blog ist ein Mix aus Erfah­rungs­be­rich­ten und State­ments zu The­men wie fami­li­en­freund­li­cher Unter­neh­mens­kul­tur, durch­aus auch mal kri­tisch, aber immer mit einem Augen­zwin­kern geschrie­ben. Es ist eher eine Platt­form für mich, eine Mög­lich­keit, über das zu schrei­ben, was mich in dem Bereich beschäf­tigt. Und auch mal das eine oder ande­re Buch, die Kin­der­bett­ma­trat­ze oder eine neue App zu testen.”

Auf kei­nen Fall will John­ny Rat­ge­ber sein! Wer ist denn aber dei­ne Ziel­grup­pe, vor­nehm­lich die Papas, oder? 

“Nein, wit­zi­ger Wei­se wird mein Blog zu 60 bis 70 Pro­zent von Müt­tern gele­sen. Väter füh­len sich komi­scher Wei­se weni­ger ange­spro­chen. Viel­leicht bin ich nicht männ­lich genug. Ich schrei­be eben auch nicht über die geils­ten Gad­gets in Sachen Car­rera-Bahn oder die neue Werk­bank. Es gibt auch kei­ne 10 Tipps für den Super-Dad­dy – wobei über sol­che Lis­ten könn­te man mal nach­den­ken. Aber dann bloß kei­ne Erzie­hungs­tipps! Eher sowas wie: Wo krie­ge ich im Wed­ding vor 10 Uhr guten Kaffee?”

Auf Fami­li­en-Events bist du meist der EINE Vater unter all den Mami-Blog­ge­rin­nen. Im Grun­de machst du ja einen Mama-Blog aus Papa­sicht. Wenn du selbst einen Mami-Blog emp­feh­len soll­test, dann wäre das:

” … Fami­lie­Ber­lin, ich mag Bel­la mit ihrer unkom­pli­zier­ten Art sehr gern. Sie bloggt auf sehr moder­ne Art und Weise.

Seit 2001 wohnst du schon im Wed­ding, seit 2010 im Afri­ka­ni­schen Vier­tel. Zu dei­nem Kiez kannst du sagen …

“Ich war schon vor­her da – bevor er sich ver­än­dert hat. Bevor alte Läden, wie etwa das Schirm­fach­ge­schäft um die Ecke, zuge­macht haben. In mei­nem Vier­tel gibt es vie­le schö­ne Alt­bau­ten, es ist grün, ruhig, ein sehr ent­spann­tes Leben, es gibt 30er-Zonen – dadurch geht es auch mit dem Ver­kehr. Es gibt den  Schil­ler­park  und die  Reh­ber­ge . Und trotz­dem ist man mit den Öffent­li­chen sofort erreich­bar, obwohl es schon knapp außer­halb des Rings liegt. Plus: Es hat einen sehr fami­liä­ren Charakter.”

Gibt es etwas, das dich nervt?

“Frü­her war es hier dun­kel und dre­ckig. Gut, dre­ckig ist es immer noch. Der Sperr­müll an der Ecke nervt manch­mal, aber das ist eigent­lich ein Spie­ßer­the­ma, mit dem ich mich nicht wei­ter beschäf­ti­ge. Ich sehe grund­sätz­lich lie­ber das Schö­ne, das Posi­ti­ve. Was ich aber auch nicht mag am Wed­ding, das ist die Nost­al­gie. Die­se ver­klär­te Mei­nung, dass frü­her alles gut gewe­sen wäre und genau des­halb alles so blei­ben sol­le wie bis­her. Ich war schon vor mehr als 15 Jah­ren hier und kann sagen: Nein, war es nicht. So ein biss­chen Auf­wer­tung in Maßen tut uns allen ohne­hin mal ganz gut.”

Wür­dest du in einen ande­ren Bezirk zie­hen wollen?

“Nein. Eine gesetz­te Nach­bar­schaft wie etwa in Zehlen­dorf so Rich­tung Wann­see schreckt mich immer wie­der ab. So schön ich das auch fin­de, so weit drau­ßen ist es. Da habe ich lie­ber alles fuß­läu­fig und brau­che kein Auto, um zum Super­markt zu kommen.”

Und jetzt bit­te noch dei­ne ulti­ma­ti­ven Exper­ten-Fami­li­en­tipps im Wedding …

“Vor weni­gen Wochen wur­de das ers­te rich­ti­ge Fami­li­en­ca­fé im Wed­ding eröff­net, direkt bei uns im Kiez: der  Zaun­kö­nig , sowohl für klei­ne­re als auch für grö­ße­re Kin­der. Im Wild­ge­he­ge im Volks­park Reh­ber­ge kann man Dam­wild und Wild­schwei­ne gucken. Und zum  Schlit­ten­fah­ren im Schnee  gibt es hier die soge­nann­te Kno­chen­bre­cher­bahn für die Klei­nen. Außer­dem gibt es noch den  Kin­der­b­un­ten Bau­ern­hof , auf dem man Tie­re füt­tern und Schwei­ne angu­cken kann. Geht auch immer.”

Auch auf dem Wed­ding­wei­ser ist Tobi­as als Autor aktiv. Zu sei­nem Blog geht es hier.

Inter­view: Tina Gerstung

Die­ser Bei­trag erschien zuerst bei unse­rem Koope­ra­ti­ons­part­ner QIEZ.de

 

 

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

1 Comment Leave a Reply

  1. Recht so!ich woh­ne seit 81 aufm wed­ding-seit gebiets­re­form mei­ne ecke in gesund­brun­nen umdeklariert.….es hat sich in der zeit sooo viel geän­dert und ich bin begeistert.bunt viel­fäl­tig vie­le wun­der­schö­ne grü­ne und bun­te ecken vie­le kin­der vie­le jun­ge leu­te vieeeel kul­tur­ange­bo­te vie­le cafes gute ver­kehrs­an­bin­dung ein auto braucht man nicht: LEBEN . ich kann gar nicht auf­hö­ren mit dem schwär­men über mei­nen wed­ding und möch­te hier n i e weg.und ich bin…70j alt!
    Lei­der hat hier gen­tri­fi­zie­rung und kom­mer­zia­li­sie­rung auch schon ein­zug gehalten…ich blei­be hier!!!

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