Unsinnige Anrufe legen die Berliner Notrufnummer 110 lahm. Bis zu einem Viertel der 1,3 Millionen Anrufe pro Jahr sind keine Fälle für den Notruf, blockieren aber die Leitung und führen dazu, dass echte Notrufe nicht mehr innerhalb von zehn Sekunden angenommen werden können. Die Berliner Polizei twittert in dieser Woche die unsinnigsten Notrufe unter dem Hashtag #NoNotruf.
Erst 1973 wurden die beiden Notrufnummern 110 und 112 (Rettungsdienst) eingeführt. Immer dann, wenn ärztliche Hilfe benötigt wird, der Hausarzt aber gerade nicht erreichbar ist, kann man die 116 117, die Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftdienstes (in Berlin auch 030–31 00 31), anrufen. Die Kosten eines Hausbesuchs werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die bundesweite Nummer ist nicht zu verwechseln mit der Nummer 116 116, mit der sich Kredit- und EC-Karten sperren lassen, wenn sie verloren gegangen oder gestohlen worden sind.
Giftnotruf im Virchow
Mehr als 45.000 Mal im Jahr wird übrigens das Institut für Toxikologie auf dem Charité Campus Virchow-Klinikum angerufen. Der Giftnotruf 030 19240 ist 24 Stunden erreichbar. Eine beruhigende Tatsache kommuniziert das Weddinger Institut auf seiner Website: „Bei mehr als 80 Prozent aller von Kindern unter 14 Jahren geschluckten oder anderweitig applizierten Substanzen, ob Medikamente, Haushaltsmittel oder Pflanzen, können wir aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung sofort die Entscheidung treffen, dass keine Gefahr besteht und das Kind zu Hause bleiben kann.“
Und für ganz Wagemutige noch dieser Tipp: Wer die Berliner Verwaltung in all ihren Verästelungen erreichen will, für den dürfte der Behördenruf zum Ortstarif 115 interessant sein (Mo bis Fr 7 – 18 Uhr).