Finanzielle Unabhängigkeit, den Kampf ums Überleben gewinnen, Superheld oder Pop-Star sein, Adrenalin-Kick, lebenslange Komplizenschaft und ewige romantische Verbundenheit, Verschwörung, siegreiches Überlisten, Täuschungstechniken – die Fantasien und Assoziationen, die sich mit Banküberfällen verbinden, sind beinahe so verschieden wie die Menschen, die sie haben.
“In dem Workshop planen wir gemeinsam einen fiktiven Banküberfall. Über vier Tage hinweg werden wir uns sowohl mit den technischen, juristischen und wirtschaftlichen Aspekten befassen, die für unsere Planungen erforderlich sind, als auch die emotionalen und pop-kulturellen Bilder und Vorstellungen, die wir mit der Idee eines Banküberfalls verbinden, untersuchen. In Diskussionen und praktischen Trainings werden wir Szenarien von Banküberfällen entwickeln, uns durch die historische und gesellschaftliche Bedeutung des Banküberfalls durcharbeiten, planungsstrategische Aufgaben in der Gruppe verteilen, die heimlichen Expertisen der Teilnehmerinnen aufnehmen und einbinden und ihre kriminellen romantischen Gefühle in Flucht‑, Tarnungs- und Verdeckungspläne zu verwandeln versuchen.
Am 5. Tag werden wir den Überfall mit Publikum erproben.
Zu jedem Workshoptag wird eine andere Expertin eingeladen, die essenzielles Hintergrundwissen zur Planung beisteuert.”
Ort: Uferstudios Studio 16
Daten / Zeiten (noch unter Vorbehalt)
Freitag, 30. September 17–20:00
Samstag, 1. Oktober 10–16:00 und 19 Uhr Filmabend
Sonntag, 2. & Montag 3. Oktober 10–16:00
Dienstag, 4. Oktober 18–20:00 (incl. Showing)
Anmeldung: Bitte mit Motivationsschreiben (max. halbe A4-Seite) und kurzem Lebenslauf an:
[email protected] (Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt)
Anmeldeschluss: 10. September
Juli Reinartz arbeitet als freiberufliche Choreografin in Berlin und Stockholm. 2012 schloss sie ihr Masterstudium am DOCH/Stockholm ab, wo sie bei Mårten Spångberg studierte. Während einer einjährigen Rechercheresidenz an der Königlichen Kunsthochschule in Stockholm entstand ein Stückzyklus zu Musik. Die Arbeiten wurden bislang präsentiert im MDT (SE), Kiasma (FI), Black Box Theater (NO), Reykjavik Dance Festival (IS), Anti-Festival (FI), WASP (RO), Nordic House Torshavn (DK) and MUU Gallery (FI). „Alice“, eine Zusammenarbeit mit der Theaterregisseurin Nora Schlocker, wurde 2015 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Sie arbeitete außerdem mit Künstler*innen wie Angela Schubot, Jared Gradinger, Ingri Fiksdal, Trajall Harrel, Verena Billinger / Sebastian Schulz, Jeremy Wade und Tea Tupajic.
Neben ihrer künstlerischen Arbeit engagiert sich Juli in politisch-diskursiven Formaten, veröffentlicht in dem kroatischen Performing Arts Magazin Frakcija und dem Schwedischen Kunstmagazin Eurozine, organisierte 2015 die Konferenz „Art that is work that is organization that is politics“ im Weld (SE) und ist Mitinitiatorin des neu gegründeten peer review Magazins International Notice.
Tea Tupajić, geb. 1984 in Sarajevo/Kroatien, ist Theaterregisseurin. Seit 2016 lebt sie in Berlin und Zagreb. Als freie Künstlerin arbeitet sie sowohl mit Performance als auch bildender Kunst. Ihre Projekte „The Curators’ Piece“, „La maladie de la mort“, „Variete Europe“, „The Disco“ wurden an Orten, bzw. Festivals wie BIT Teatergarasjen (Bergen), PS 122 (New York), ZKM (Zagreb), Bastard (Trondheim), Frascati (Amsterdam), Theatre Garonne (Toulouse) Tanzquartier Wien (Vienna), Veem House for performance (Amsterdam), Tmuna festival (Tel Aviv) und vielen anderen präsentiert.
Tea Tupajić ist Gastherausgeberin und Autorin für das Performance-Magazin Frakcija und publiziert, hält Vorträge und Gastbeiträge auf zahlreichen internationalen Konferenzen. 2016 erhielt sie ein Sprachstipendium des Goethe Instituts Zagreb.
Wie krank ist das denn. Hat einer der Veranstalter mal an die traumatisierten Überfallopfer gedacht?! Es ist die Hölle. Daraus macht man kein Unterhaltungsprogramm.