Alljährlich am 17. Mai findet der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie statt. Durch Aktionen, Kundgebungen und Workshops soll auf die Diskriminierung von Verfolgung von Menschen gedacht werden, die schwul, lesbisch, bi- oder trans*sexuell sind. Seit dem 17. Mai 1990 stuft die Weltgesundheitsorganisaton WHO Homosexualität nicht mehr als Krankheit ein. Unter den Nazis wurden viele Homosexuelle aufgrund des damaligen § 175 im KZs verschleppt und ermordet, noch bis in die 1960er Jahre mussten schwule Männer mit Gefängnisstrafen rechnen.
Das ist heute kaum mehr vorstellbar: in Berlin gibt es eine lebendige queere Szene, Menschen in eingetragenen Lebenspartnerschaften sind in vielen Punkten Eheleuten gleichgestellt. Doch auch im der auf den ersten Blick so toleranten Stadt wie Berlin gibt es immer wieder Übergriffe. Schwule und Lesben werden beschimpft, bespuckt und geschlagen. Das Wort “Schwuchtel” gilt noch immer als die häufigste Beleidigung auf Berliner Schulhöfen. Mit dem erstarken der AfD gibt es auch in der Politik wieder Stimmen, die die natürliche sexuelle Vielfalt ablehnen und die Angst einiger Menschen vor einem zu bunten Deutschland befeuert.
Deshalb war es so wichtig, dass heute auch im Wedding klare Kante gezeigt wurde. In der Schillerbibliothek am Leopoldplatz gab es heute den ganzen Nachmittag Workshops zum Thema “Sexuelle Vielfalt”. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg stand für Fragen und Aufklärung zur Verfügung. Seit heute gibt es auch ein queeres Bücherregal, in dem der Bestand der Bibliothek zum Thema geschlechtliche Vielfalt gesammelt wird. Eine gute Aktion, die zeigt: Jeder im Kiez verdient Respekt – egal wo man herkommt oder wen man liebt!
Schillerbibliothek
Müllerstraße 149
13353 Berlin
Mo-Fr 10.00 – 19.30 Uhr
Sa 10.00 – 14.00 Uhr
Fotos und Text: Daniel Gollasch