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Weddinger Ringerverein Berlin 09: Starker Zusammenhalt

25. Mai 2015
(C) S. Redmer
© S. Redmer

Zwei Jun­gen ste­hen sich gegen­über, bei­de sind hoch kon­zen­triert. Der ers­te setzt an zum Angriff. Prompt liegt der Geg­ner auf der Mat­te. Das hier ist kein Streit unter Halb­wüch­si­gen, hier trai­nie­ren zwei Jungs des Wed­din­ger Rin­ger­ver­eins. Drei­mal die Woche kom­men sie hier zusam­men und arbei­ten an ihren Tech­ni­ken. Frü­her ein rei­ner Hob­by­ver­ein, neh­men die Sport­ler seit 2014 auch an Tur­nie­ren teil. Unter­stüt­zung erhielt der Ver­ein dabei vom Ber­li­ner Rin­ger-Ver­band und dem Lan­des­sport­bund. Nur so war es zum Bei­spiel mög­lich, neue Schu­he oder Trai­nings­mat­ten anzu­schaf­fen. Die Alters­span­ne der der­zeit 90 Mit­glie­der reicht vom sechs­ten bis zum 66. Lebens­jahr, wobei der Groß­teil der akti­ven Rin­ger unter 18 Jah­ren ist. Zwar wird hier Sport groß geschrie­ben, aber dem Ver­ein ist genau so wich­tig, das pri­va­te Umfeld der Kin­der und Jugend­li­chen zu beach­ten. Vie­le von ihnen sind von Mit­tel­lo­sig­keit und Armut betrof­fen, oft haben sie einen Flücht­lings­hin­ter­grund. „Uns ist es wich­tig, dass die Kin­dern auch außer­halb des Sports eine gute Start­mög­lich­keit haben“, erklärt Tol­ga Ina­ler, Jugend­wart des Ver­eins. „Wir wol­len jedem eine Chan­ce geben. Für uns spie­len reli­giö­ser Hin­ter­grund und sozia­le Her­kunft kei­ne Rol­le.“ Beson­ders die Kin­der, die schon Schreck­li­ches durch­ma­chen muss­ten, fin­den hier eine neue Fami­lie. „Unser Zusam­men­halt ist stark.“ Tol­ga Ina­ler ach­tet aber auch dar­auf, dass die Kin­der Grund­sät­ze erler­nen. Jeder muss bei­spiels­wei­se jeden grüßen.

Die Finan­zie­rung des Ver­eins läuft aus­schließ­lich über die Mit­glieds­bei­trä­ge. Lei­der kann nicht jeder die finan­zi­el­len Mit­tel auf­brin­gen. Doch auch hier hilft der Ver­ein. „Wenn jemand erst mal nicht zah­len kann, dann ist das eben so“, sagt Ina­ler. „Wir ver­wei­gern des­halb nie­man­dem die Teil­nah­me. Uns ist es ein­fach zu wich­tig, die­sen Kin­dern zu hel­fen.“ Die Jugend­li­chen selbst sind begeis­tert. Auf die Fra­ge, was ihm am Rin­gen so gut gefal­le, ant­wor­tet der klei­ne Mago­med-Rasul Mur­t­aza­liev: „Ich kann mich hier viel bewe­gen und habe neue Freun­de gefunden.“

Neue Pro­jek­te sind in Pla­nung. Der Ver­ein wür­de gern wür­de ein Mäd­chen­team ins Leben rufen. Die Nach­fra­ge ist sehr groß. Lei­der feh­len der­zeit dafür die finan­zi­el­len Mit­tel. Des­halb ist es wich­tig, Spon­so­ren zu fin­den und Poli­ti­ker wie Bezirks­bür­ger­meis­ter Dr. Chris­ti­an Han­ke auf sich auf­merk­sam zu machen. Ina­ler: „Es wäre schön, wenn er uns besu­chen kom­men wür­de. Das wäre für unse­re Sport­ler und uns Trai­ner und Betreu­er eine tol­le Moti­va­ti­on. Wir wün­schen uns ein­fach, dass die Arbeit wert­ge­schätzt wird, die wir hier ehren­amt­lich leisten.“

Autor/Foto: Saman­tha Redmer

Die­ser Bei­trag ist zuerst bei unse­rem Koope­ra­ti­ons­part­ner Ber­li­ner Abend­blatt erschienen.

www.weddinger-ringerverein.de

Trai­ning: Loui­se-Schroe­der-Platz 1, 13359 Berlin

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